Waldkraiburger Faschingsgesellschaft
Fasching in den Startlöchern: So plant die Waldburgia trotz vieler Herausforderungen
Kann nach drei Jahren endlich wieder ausgelassen gefeiert werden? Mit Konfetti, mit Kostümen und natürlich einem Faschings-Prinzenpaar? Bei der Faschingsgesellschaft Waldburgia ist man jedenfalls gewillt, doch nach der langen Faschings-Abstinenz ist manches nicht mehr so wie 2019. Eine Herausforderung für Waldburgia-Präsident Charly Salinger, an frühere Zeiten anzuknüpfen.
Waldkraiburg – „Halli Halla Waldburgia“ – eine ausgelassene Stimmung herrschte beim vorerst letzten Faschingsumzug in Waldkraiburg. Nicht wissend, dass Corona kurz darauf dem Alltag seinen Stempel aufdrückt und der Fasching für lange Zeit in der Schublade verstaut werden musste. Verstaubt ist er nicht und soll heuer pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr vor dem Waldkraiburger Rathaus wieder frischen Wind bekommen. Doch bis dahin sind noch ein paar Fragen zu klären.
Bereits ein Paar im Hinterkopf
Die Allerwichtigste: Gibt es ein Prinzenpaar? „Wir haben noch keins, aber ich gehe jetzt auf die Suche“, sagt Waldburgia-Präsident Charly Salinger. Dabei hat er allerdings schon ein Paar im Hinterkopf. Die, die es bereits voriges Jahr hätten machen wollen, bevor der Fasching dann aber erneut ausgefallen ist.
Obwohl die Frage noch offen ist, für Salinger steht dennoch fest: „Wir werden einen Fasching machen. Wir setzen alles daran, dass wir am 11.11. vor dem Rathaus stehen.“ Neben dem Prinzenpaar braucht es dafür auch die Garden. Und die trainieren bereits für die nächste Saison.
Auftritte gab es lange keine mehr. Vergangenes Jahr am Faschingssamstag konnten die Garden draußen tanzen – das öffentliche Leben wieder in Gang bringen, das unter Corona so gelitten hatte. So wie es die Schäffler während der Pestepidemie gemacht haben sollen. Drei Monate bleiben noch zum Trainieren, bis zu den großen Auftritten zu Beginn nächsten Jahres. „Die Zeit ist knapp“, weiß Salinger, bleibt aber optimistisch.
Viel zu tun bleibt auf jeden Fall, denn noch im Oktober sind auch die wegen Corona ausgefallenen Jahresversammlungen nachzuholen. Ein Termin, auf den Salinger gespannt ist. „Wir haben uns im Verein lange nicht gesehen. Der Verein war quasi auf dem Abstellgleis.“ Die Stimmung im Verein könne er daher nur schwer einschätzen.
Dann ist da noch immer Corona, das zwar im Alltag kaum noch eine Rolle spielt, sich im Hintergrund aber noch weiter durchzieht. Verbunden mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage. „Wie entwickelt sich das alles noch weiter?“, fragt sich Salinger. Die Waldburgia stemmt zwar in der Faschingssaison viele Auftritte und organisiert den Inthronisierungsball, bleibt aber trotzdem auf Sponsoren angewiesen. „Der Ball ist ein Draufzahlgeschäft und allein durch die Tanzauftritte lässt sich die Saison nicht finanzieren. Früher konnten wir das durch Sponsoring auffangen, aber heute sitzt das Geld nicht mehr so locker. Ich verstehe das“, sagt Salinger.
Sorge vormöglichem Blackout
Auch die Sorgen vor einem möglichen Blackout und wegen des Ukraine-Kriegs machen vor der Waldburgia nicht Halt. „Unsere Hauptauftritte sind zwar alle im Haus der Kultur, das an die Geothermie angeschlossen ist“, sagt Salinger. Er will aber nicht ausschließen, dass aus Respekt vor den Vorgängen in der Ukraine kein Fasching gefeiert werden soll.
Als letzte Herausforderung sieht Salinger die Organisation des Faschingszugs. „Der braucht ein halbes Jahr Vorbereitung, die der Verein alleine stemmt.“ Dazu komme noch die Verantwortung, die für Salinger mittlerweile „zu heikel“ wird. Aus diesem Grund wolle er auch das Gespräch mit der Stadt suchen.