Beginn des neuen Kursprogramms
VHS Waldkraiburg startet wieder ohne Einschränkungen: Warum dennoch ein paar Sorgenfalten bleiben
Ohne Masken, ohne Abstand und ohen Testpflicht – schon lange nicht mehr ist die VHS Waldkraiburg ohne Einschränkungen in ein neues Kurshalbjahr gestartet. VHS-Geschäftsführer Alexander Rahm blickt optimistisch in die Zukunft, ein paar Sorgenfalten bleiben dennoch. Vorerst.
Waldkraiburg – „Es gibt keinerlei Pläne für Einschränkungen ab dem 1. Oktober, das Semester kann wie gewohnt starten.“ Eine Aussage, auf die Alexander Rahm lange warten musste. Denn die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie drückten dem Betrieb der VHS einen deutlichen Stempel auf.
Jetzt aber kann endlich wieder alles seinen gewohnten Gang gehen. „Wir können normal beginnen, aber ohne etwas zu versprechen“, eine kleine Einschränkung muss Alexander Rahm dann doch machen.
Gewohntes Angebot
Denn man könne jetzt nicht ausschließen, dass – abhängig vom Infektionsgeschehen – Auflagen gemacht werden. Mit allzu gravierenden Einschränkungen rechnet Rahm allerdings nicht. „Wir gehen optimistisch in den Herbst, dass die Leute die VHS so erleben können, was sie ausmacht.“
Deshalb können jetzt – anders als in vorherigen Semstern – alle Kurse wie gewohnt angewohnt werden. Mit einer Mischung aus Präsenz-, Online- und Hybrid-Kurse. Es sind zwar wieder mehr Kurse als im vergangenen Jahr geplant, Doch die Zahlen der Vor-Corona-Jahren erreicht man heuer noch nicht. Hinzukommt, dass sich im Vergleich zu 2019 rund ein Drittel weniger Teilnehmer zu den Kursen angemeldet haben. „Wir haben durch die Corona-Pandemie wohl dauerhaft Leute verloren“, sagt Alexander Rahm. Es werde Jahre dauern, bis die Zahlen wieder das Niveau vor Corona erreicht haben werden.
Generell seien die Zahlen in der Erwachsenenbildung rückläufig, vor allem bei Sprach- und EDV-Kursen. „Viele unserer Kunden haben längerfristig den Anschluss verloren. Dass wir die wieder zurückgewinnen werden, ist eher unwahrscheinlich“, glaubt Rahm. Sprachkurse über Online-Anbieter sieht er dabei weniger als Konkurrenz. „Unsere Kunden wollen den Austausch untereinander, wollen den Kontakt und dass sie sich gegenseitig mitziehen können. Damit haben die Sprachkurse in der Corona-Zeit deutlich Federn lassen müssen.“ Zugleich würden immer weniger Jüngere an den Sprachkursen teilnehmen, weil es die Technik mit Übersetzungsprogrammen unnötig macht, eine Sprache zu lernen.“ Nur noch aus wirklichem Interesse würde man heute noch eine Sprache lernen.
Weiterhin eine hohe Nachfrage gebe es nach Kursen aus dem Gesundheitsbereich. Deshalb setzt die VHS hier auch auf neue Angebote, wie zum Beispiel Vinyasa Yoga, Waldbaden oder einem Rollatortanz. Im Programm finden sich auch noch Online- und Hybridkurse, doch die Zahl ist überschaubar. „Manche haben das Angebot durchaus zu schätzen gelernt, aber der Großteil will in Präsenz an den Kursen teilnehmen“, erklärt Rahm. Wo es Sinn mache und es auch die Nachfrage gebe, gebe es auch digitale Angebote.
Im Vergleich zu anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung hat die VHS Waldkraiburg eine Sorgenfalte weniger. Das Thema Energie und ein möglicher Engpass spielen eine untergeordnete Rolle. „Unser Gebäude ist an die Geothermie angeschlossen. Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass wir nu noch kaltes Wasser haben. Das Gebäude bleibt aber warm“, erklärt Rahm.
Energieengpass als Thema
Dass der Kursbetrieb wegen der Energiekrise eingestellt werden könnte, glaubt der Geschäftsführer zum jetzigen Zeitpunkt daher nicht. Doch für die Kursteilnehmer könnte am Ende das Thema Energie doch eine Rolle spielen. „Bei den steigenden Energiepreisen kann es durchaus sein, dass die Leute am Hobby oder eben an ihren VHS-Kursen sparen.“
