Viele Erfolge bei den Junioren
Dojo-Rangliste 2022: Nur zwei Vereine in Deutschland sind besser als Asia Sports Waldkraiburg
Abseits der Wettkampfmatten hat das Asia Sports in Waldkraiburg einen großen Erfolg zu feiern. Unter allen Karate-Vereinen in Deutschland belegt es im Jahr 2022 den dritten Platz. Inhaber Adnan Akgün hat dafür eine gute Erklärung.
Waldkraiburg - Berlin, Frankfurt oder Bonn - unter den vielen großen Städten in der Rangliste taucht auch eine kleinere Stadt auf: Waldkraiburg. Und die hat es in der Dojo-Rangliste der deutschen Karate-Vereine weit nach vorne geschafft. „Wegen der vielen guten Platzierungen im vergangenen Jahr werden wir auf Platz 3 geführt“, freut sich Inhaber und Sensei Adnan Akgün.
Für die erzielten Platzierungen gibt es ein Punktesystem, die Punkte werden am Ende des Jahres zusammengezählt. Mit 139 Punkten schaffte es Asia Sports aufs Treppchen, hinter SEI WA KAI Meißen (189 Punkte) und MTV Ludwigsburg (156 Punkte). Damit machte der Waldkraiburger Verein einen großen Schritt nach vorne: Im Jahr zuvor lag man noch auf dem neunten Platz. Entscheidend für die Punkte sind die Erfolge aus dem vergangenen Jahr bei deutschen Wettbewerben. Davon gab es reichlich - vor allem in den Altersklassen „Jugend, Juniorinnen / Junioren & U21“.
Stützpunkttraining für zwei Disziplinen
„Wir hatten viele Erfolge im Juniorenbereich“, sagt Adnan Akgün. Ein Bereich, der ihm selbst am Herzen liegt. Der Waldkraiburger Verein legt viel Wert auf die Jugendarbeit. „Alle Kinder sind talentiert. Sie sind wie Diamanten, die man noch zurecht schleifen muss. Aber jedes Kind muss anders geschliffen werden.“ Die Kunst eines Trainers mache es aus, auf die Stärken und Schwächen eines jeden Kindes einzugehen. Rund 160 Junioren bis zum Alter von 24 Jahren trainieren in dem Verein. Vier junge Frauen haben es in den deutschen Kader geschafft, 15 Junioren sind im Bayerischen Leistungskader. Die Kampfsportschule, die etwas verborgen im Waldkraiburger Industriegebiet liegt, ist Stützpunkttraining für die beiden Disziplinen Kumite und Kata. „Das gibt es sonst nirgends in Bayern.“
In das Ranking fließen zwar nur die nationalen Erfolge ein, aber die Karetakas aus Waldkraiburg sind auch auf den internationalen Wettkampfmatten erfolgreich: Ende vergangenen Jahres startete Alexandra Wolf bei der Weltmeisterschaft in der Türkei, im Januar war sie zusammen mit Jessica Vlai bei den Europameisterschaften in Zypern am Start.
Ob als Leistungssport, Breitensport oder Gesundheitssport: „Karate hilft dir viel im Leben“, ist Akgün überzeugt. Karate gebe einem das Selbstbewusstsein und die Freude, etwas erreichen zu wollen. Es forme die Menschen und verhelfe zu einem selbstbewussten Auftreten, und vermittle gleichzeitig Respekt und Disziplin.
Bruce Lee als Vorbild
Für ihn ist es ein Lebenstraum, Kinder und Erwachsene in Karate auszubilden. „Disziplin, Fitness, Koordination oder Respekt - man macht nur Positives.“ Dabei sei es völlig egal, in welchem Alter man sei. Von 3 bis 99 Jahre könne jeder Karate machen. Adnan Akgün hat selbst erst spät mit Karate begonnen. 16 Jahre alt war er, als er dem Stil von Bruce Lee nacheifern wollte. Das war 1977, Ende der 1960er Jahre ist Karate überhaupt erst nach Deutschland gekommen. Seitdem haben sich die Bedingungen für Karate immer mehr verbessert.
Doch noch sind die Rahmenbedingungen nicht ganz optimal: „Es wird zwar viel gefördert, aber die Arbeit ist finanziell nicht gedeckt.“ In anderen Ländern würde der Sport besser unterstützt werden, hierzulande investieren oft viel die Eltern oder es braucht die Unterstützung über die Vereine. Ohnehin bedauert er es, dass Karate als Randsportart eingestuft wird. „Jeder Sport ist hoch einzuschätzen.“ Denn eins haben alle Sportarten gemeinsam: „Sport beginnt im Mittelpunkt des Körpers. Hier kommt die Kraft her.“