ovb24.de stellt die Brauereien in der Region vor
Innbräu Mühldorf: Traditionelle Bierstile neu interpretiert
Oberbergkirchen - Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s - diesen Spruch kennt jeder. Ebenso wie das Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516, ein Garant für süffiges und gutes Bier. Bayern und das bayerische Bier - eine Liebesgeschichte, die seit Jahrhunderten besteht. ovb24.de nimmt die Brauereien in der Region ein bisserl genauer unter die Lupe. Max Vetter vom Innbräu Mühldorf steht uns Rede und Antwort:
+++ Hier finden Sie einen Überblick über alle Brauereien der ovb24-PAY-Serie+++
Seit wann gibt es Ihre Brauerei?
Die Innbräu GmbH & Co. KG gibt es seit August 2019 als Familienbetrieb. Wir wollen eine kleine Landbrauerei werden, die für ihr gutes Bier über die Grenzen des Inns hinaus bekannt ist.
Wie sieht die Gründungsgeschichte aus?
Den Traum der eigenen Brauerei habe ich schon sehr lange. Eigentlich existierte er bereits seit dem ersten Lehrjahr 2007 (wahrscheinlich wie bei vielen Auszubildenden). Aber so richtig ernst geworden ist dieser dann erst 2017, als ich von Kanada zurückkommen bin. Ein alter Braumeisterkollege aus der Nähe von Düsseldorf hatte mich gefragt, ob ich ihm nicht bei seiner Inbetriebnahme der nagelneuen Brauerei helfen möchte. Für mich als Braumeister war das damals die Gelegenheit zu sehen, wie eine neue Brauerei gebaut und installiert wird. Nach ein paar Monaten lief die Brauerei und ich war begeistert. Zuerst wollte ich hier in meinem Heimatort Oberbergkirchen eine ganz kleine Brauerei in einem alten Lagerhaus eröffnen, aber leider habe ich die Lokalität damals nicht bekommen. So heuerte ich bei dem Brauereihersteller im Chiemgau an, von dem mein Kollege die Brauanlage gekauft hatte. Durch die Inbetriebnahme waren hier schon sehr gute Kontakte geknüpft. Wenn man dann den ganzen Tag Anfragen aus aller Welt beantwortet und Brauereien plant, wächst täglich noch mehr der Wille, den Schritt irgendwann auch mal selbst zu wagen.
Wie erklärt sich Ihr Brauerei-Logo und das Etikett?
Das Logo hat eine große Bedeutung für mich persönlich und es ist eine Hommage an den Fluss der meine Heimat, den Landkreis Mühldorf am Inn prägt. Da er in den Bergen oberhalb des Malojapasses bei St. Moritz entspringt, war es mir wichtig, seinen Ursprung in das Logo miteinfließen zu lassen. Er durchfließt auf den 517 km, die er zurücklegt, drei Länder und verbindet diese als natürliches Band. Unser 5‘17er Zwicklpils trägt daher den Namen der Länge des Inns. Natürlich darf auch meine Heimat nicht fehlen, die durch das Mühlrad ihren Platz im Logo erhalten hat. Ich bin tief in meiner Heimat verwurzelt und habe mich daher auch für den Slogan „Aus Liebe zur Heimat gebraut“ entschieden.
Haben Sie einen Werbeslogan?
„Unser Fluss. Unser Bier. Aus Liebe zur Heimat gebraut.“ Ich denke mehr muss man hier gar nicht aufsagen. Das steht für sich.
Gibt es Vereine, Mannschaften, etc., die von Ihnen gesponsert werden?
Wir haben vor Kurzem unsere eigene kleine Mannschaft, das „Innbräu Racing Team“, gegründet. Mit ihm sind wir bei so mancher Randsportarten wie Mountainbike, Enduro und Motocross sowie Freeski vertreten. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn Vereine aus der Region auf uns aufmerksam werden und sich bei uns melden.
Wie viele Angestellte gibt es bei Ihnen? Bilden Sie aus - wenn ja, in welchen Bereichen?
Momentan gibt es hier nur mich als festen Angestellten, aber die Familie und Freunde helfen kräftig mit. Ohne die wäre das Ganze nicht machbar.
Welche Biere stellen Sie her?
Derzeit produzieren wir drei Biersorten. Wir haben ein Helles, ein Weißbier und ein bayerisches Zwicklpils. Hervorheben möchte ich keines der drei. Sie sind super lecker und sehr angenehm zu trinken. Das ist mir immer sehr wichtig. Die Biere sollen den Leuten einfach schmecken. Vor kurzem haben wir mit unserem „Wuidwasser Cola Mix“ das erste alkoholfreie Getränk auf den Markt gebracht. Viele Leute haben mich nach alkoholfreien Getränken gefragt und dann habe ich mir ein Rezept für ein Cola-Mix überlegt. Ein neues Produkt einzuführen braucht immer extrem viel Vorplanung. Vom ersten Plan bis zum fertigen Getränk in der falsche gehen locker mal sechs bis neun Monate ins Land. Aber es ist immer wieder ein aufregender Prozess. Wenn dann die ersten Verkostungen stattfinden, freut man sich über die Urteile der Kunden.
Woher beziehen Sie Ihre Rohstoffe für die Herstellung Ihrer Biere?
Unsere Rohstoffe kommen alle aus der Region (Bayern). Wir haben nur einen Hopfen bei uns, der nicht aus Bayern, sondern vom Bodensee kommt. Daher sind wir hier sehr regional aufgestellt.
Stichwort Einzugsgebiet: Wo kann Ihr Bier überall erworben werden?
Natürlich ist unser Bier verstärkt im Landkreis Mühldorf zu finden. Auf unserer Webseite, die bald in neuem Glanz erstrahlt, gibt es einen Getränkemarkt-Finder, an dem all unsere Verkaufsstellen hinterlegt sind. Zwischen Freilassing und München sind ein paar Flecken dabei, an denen man unsere Biere findet.
Wie viel Liter Bier werden pro Jahr bei Ihnen abgefüllt?
Der Plan für 2021 wären 100.000 Liter Bier. Corona macht es nicht leichter, aber das wäre für uns schon ein super Einstand.
Wie geht es Ihnen in der Corona-Pandemie aktuell und wie blicken Sie in die Zukunft?
Uns gibt es erst seit 2019 und wir hatten durch die Pandemie alles andere als einen einfachen Start. Durch Corona wurde der anfängliche Plan natürlich mehr als einmal über den Haufen geworfen, aber ich versuche täglich mein Bestes, Innbräu durch diese Krise zu manövrieren. Ich hoffe, dass uns kein weiterer Lockdown mehr heimsucht. Ich würde mich freuen, wenn 2022 wieder ein Jahr ohne Corona werden würde. Das würde allen Brauereien, Gastronomen und der Eventbranche wahnsinnig helfen.
Abschließend ein Satz über Sie: Was zeichnet Ihre Brauerei aus?
Wir sind eine ganz kleine Brauerei, die sich auf die Fahne geschrieben hat, traditionelle Bierstiele neu zu interpretieren und diese, so gut es mit der heutigen Technik möglich ist, zu brauen. Es werden noch einige neue Biere hinzukommen. Folgt uns am besten auf Instagram, denn hier erfahrt ihr immer am schnellsten, was es denn Neues zu erwarten gibt.
mb