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Kann noch jedes Kind betreut werden?

Kindergärten im nördlichen Kreis Mühldorf in Not: Es fehlen Plätze, Personal und Geld

Nicht optimal, aber alltagstauglich: Mit Containern stellt die Gemeinde Niedertaufkirchen seit 2019 das Betreuungsangebot sicher.
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Nicht optimal, aber alltagstauglich: Mit Containern stellt die Gemeinde Niedertaufkirchen seit 2019 das Betreuungsangebot sicher.

Die Kindergärten platzen aus allen Nähten, Container decken vielerorts den Platzbedarf bei der Kinderbetreuung. Auf der anderen Seite fehlt Personal, um die Kinder zu betreuen, und auch das Geld. Wir haben uns in den Gemeinden des Landkreisnordens umgehört.

Niedertaufkirchen/Lohkirchen - Container - seit 2019 gehören sie zum Ortsbild von Niedertaufkirchen. Weil die Kapazitäten im kommunalen Kindergarten langsam Mangelware wurden, hat die Gemeinde auf diese Alternative zurückgegriffen. Was als Interimslösung gedacht war, wird nun durch einen Anbau abgelöst. Denn: In der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach ist der Bedarf nach wie vor größer als das Angebot.

Niedertaufkirchen muss auf 46 Plätze erhöhen

Der Kindergarten platzt schon jetzt aus allen Nähten. Die aktuelle Betriebserlaubnis würde für die angemeldeten Kinder nicht ausreichen, die im Kindergartenjahr 2023/24 einen Platz beanspruchen. Die Betriebserlaubnis müsse von 42 auf 46 erhöht werden, erst im August sei mit den entsprechenden Bescheiden zu rechnen, klärt Rosa Bichlmaier von der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach auf.

Die Verwaltungsangestellte verhehlt nicht, dass auch der Erhartinger Kindergarten eine Aufstockung benötige, die Betriebserlaubnis angepasst werden müsse. Und so unternimmt man auch in dem Ort an der Isen aktuell große Anstrengungen, um die Kapazitäten zu erhöhen, wie Bürgermeister Matthias Huber (UWG) bestätigt: „Momentan ist der Kindergarten für 31 Kinder zugelassen, ab September benötigen wir allerdings 41 Plätze. Wir müssen schnell reagieren, damit wir das bewerkstelligen können!“

Containerlösung in Erharting

Den Bedarf will die Gemeinde mit zwei Containern abdecken, die sie von einer Schule in Erlbach erworben hat und demnächst aufstellen wird. „Ab September sollen sie betriebsbereit sein!“ Probleme mit Personal hat Erharting offenbar nicht. „Zusätzliches Personal wurde bereits eingestellt.“ Einem Bewerber habe man sogar absagen müssen. „Das Arbeitsklima ist gut, das scheint sich rumgesprochen zu haben“, versucht Huber das Interesse zu erklären.

Dass Erharting auf Container zurückgreift, hat seinen Grund in einer Gemeinderatsentscheidung. Der hatte die Wahl zwischen Aufstockung und Neubau, man habe sich für den Neubau entschieden und arbeite nun mit einer Übergangslösung, so Huber. Bis es nämlich einen Neubau geben wird, werden einige Jahre verstreichen. „Fünf bis sechs Jahre“, schätzt der Bürgermeister, der sich erst einmal auf Grundstückssuche zu begeben hat.

Ein Anbau für 4,4 Millionen Euro

In Niedertaufkirchen hingegen hat man bereits den Bau einer Erweiterung des bestehenden Kindergartens in die Wege geleitet. Über 4,4 Millionen Euro kostet diese Erweiterung. Zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen sowie eine Hortgruppe sollen dann darin Platz finden. Immerhin wird der Anbau mit Zuwendungen in Höhe von 2,29 Millionen Euro bezuschusst. Baubeginn ist im Frühjahr, die neuen KiTa-Plätze sollen bereits ab September 2024 zur Verfügung stehen - vorausgesetzt, es steht genügend Betreuungspersonal zur Verfügung.

Denn es brennt lichterloh: Bürgermeister Sebastian Winkler hat schon bei der Bürgerversammlung Ende Februar darum gebeten, sich umzuhören, Augen und Ohren offenzuhalten und sich im Rathaus zu melden, wenn man über die entsprechende Ausbildung verfüge.

So sieht die Kinderbetreuung aktuell am Beispiel der VG Oberbergkirchen aus. In drei Kindergärten gibt es Handlungsbedarf, weil die Einrichtungen voll sind. Schönberg hat bereits erweitert, könnte deswegen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit auch Kinder aus anderen VG-Gemeinden aufnehmen.

Etwas entspannter stellt sich die Situation in der VG Oberbergkirchen dar. „Derzeit kann der Bedarf gedeckt werden“, teilt Georg Obermaier, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen mit. Sollte es eng werden, greift die interkommunale Zusammenarbeit in der VG: „Plätze in anderen Einrichtungen der Verwaltungsgemeinschaft können von den anderen Gemeinden der VG genutzt werden!“

Interkommunale Lösung in der VG Oberbergkirchen

Viel problematischer sieht Obermaier, wie schon sein Kollege in Rohrbach, die Personalgewinnung: „Wenn nicht ausreichend Fachpersonal vorhanden ist, damit der Anstellungsschlüssel eingehalten werden kann, kann es durchaus sein, dass Kinder nicht aufgenommen werden können, obwohl ausreichend Plätze zur Verfügung stehen. Dies war in Lohkirchen im ersten Halbjahr 2022/2023 der Fall.“ Mittlerweile sei das Problem gelöst, man konnte ausreichend Fachpersonal gewinnen. 

Und auch die anderen Gemeinden planen schon

Dass in der VG kein Kind auf einen Platz verzichten muss, liegt unter anderem an der Tatsache, dass in Schönberg die Kindertagesstätte erst ausgebaut worden ist. 30 freie Plätze stehen im Kindergartenjahr 2023/24 zur Verfügung, außerdem neun Krippenplätze. In den drei anderen Gemeinden gebe es nach Angaben Obermaiers konkrete Ausbaupläne. So soll die KiTa in Lohkirchen um eine Kindergarten- sowie eine Hortgruppe erweitert werden. In Oberbergkirchen ist eine Erweiterung um zwei Hortgruppen geplant. Eine weitere Krippen- sowie eine Hortgruppe sollen das Betreuungsangebot in Zangberg verbessern.

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