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Strom vom Feld

Warum ein Blackout für die Gemeinde Niederbergkirchen kein Thema ist

Bei der Produktion von Solarenergie weit vorne: Die Gemeinde Niederbergkirchen hat bereits mehrmals die Meisterschaft in der Solarbundesliga geholt.
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Bei der Produktion von Solarenergie weit vorne: Die Gemeinde Niederbergkirchen hat bereits mehrmals die Meisterschaft in der Solarbundesliga geholt.

Sollte im Winter tatsächlich der Strom knapp werden, hätte die Gemeinde Niederbergkirchen kein Problem. „Wir produzieren bereits jetzt rund doppelt so viel Strom, wie wir verbrauchen“, sagt Bürgermeister Werner Biedermann nicht ohne Stolz. Jetzt wird die Gemeinde noch einmal aktiv.

Niederbergkirchen – Niederbergkirchen ist auch seit vielen Jahren in der Solarbundesliga vertreten und liegt aktuell bei den Gemeinden von 1000 bis 4999 Einwohnern auf Platz neun. Im Jahr 2017 war sie sogar Meister, genau wie in den Jahren 2003 und 2008.

An der Nutzung der Sonnenenergie hält die Gemeinde auch weiter fest: Sie hat jetzt im Ortsteil Kinning zwei Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht: Einmal auf einer Fläche von rund 2,6 Hektar und einmal auf einer Fläche von rund 5,5 Hektar soll hier auf landwirtschaftlichen Flächen Strom erzeugt werden.

Einer der Investoren ist der Zweite Bürgermeister Richard Petermeier. Auf einem Feld, das sehr steil und „sehr schwer zu bewirtschaften ist“, möchte er auf rund 5,5 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten. Da er seinen Milchviehbetrieb bereits über Dach-PV-Anlagen mit Strom versorgt, soll der Strom, der mit der Freiflächenanlage produziert wird, ausschließlich ins öffentliche Netz eingespeist werden.

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Für Richard Petermeier war es schon immer klar, dass er seinen Betrieb auf mehrere wirtschaftliche Beine stellen muss. Sein Credo ist aber auch: „Man muss mit offenen Augen durchs Leben gehen“. Zudem sei es im Berufsleben immer wichtig, darauf zu hören, was die Gesellschaft gerade fordert.

Grundstück fügt sich in Landschafts- und Ortsbild ein

Da das Grundstück und damit die PV-Anlage nicht weithin einsehbar ist und sich damit „grundsätzlich verträglich in das Landschafts- und Ortsbild einfügen würde“, wie es im Beschluss steht, hat der Gemeinderat auch kein Problem mit der Zustimmung. Auswirkungen auf die rund 270 Meter nördlich und rund 365 Meter östlich gelegenen Biotope sind auch nicht erkennbar. Das gilt auch für die zweite Anlage, die mit 2,6 Hektar etwas kleiner ist, und die ein anderer Investor errichten möchte.

Bei einem Ortstermin hatte sich der Gemeinderat selbst ein Bild von den beiden geplanten Projekten gemacht, wie Bürgermeister Biedermann berichtet.

Mit den beiden Freiflächen-Photovoltaikanlagen könnte der Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz Rechnung getragen werden, formulierte es der Gemeinderat in seinem Beschluss.

Gemeinde hat das notwendige Bauleitplanverfahren eingeleitet

Damit die beiden Anlagen gebaut werden können, muss die Gemeinde ein Bauleitplanverfahren einleiten, indem der Flächennutzungsplan durch ein entsprechendes Deckblatt geändert wird. Zudem muss ein Bebauungsplan mit integrierter Grünordnung aufgestellt werden. Sämtliche Planungs- und Erschließungskosten müssen die Antragsteller tragen. Die Verwaltung wurde vom Gemeinderat beauftragt, einen städtebaulichen Vertrag zur Übernahme aller Kosten der Bauleitplanung sowie der Erschließungs- und Ausgleichsmaßnahmen auszuarbeiten.

Es ist noch unklar, ob die Freiflächenanlage verwirklicht werden kann

Ob Richard Petermeier seine Anlage auch realisieren kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, wie er in einem Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen erläutert. Momentan sei die Umsetzung „extrem schwierig“. Als Gründe nannte er unter anderem die Zinsentwicklung, aber auch die Unwägbarkeiten bei der Materialbeschaffung. Außerdem müsse er die Planungskosten ja vorstrecken, ohne zu wissen, ob er das „Projekt wirtschaftlich hinkriegt“.

Kritik an dem Übergabepunkt

Bürgermeister Werner Biedermann macht noch auf einen weiteren Punkt aufmerksam; das ist der sogenannte Übergabepunkt. Das heißt, der Punkt, wo der Investor den erzeugten Strom an den Stromanbieter übergibt, damit er ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Hier muss der Investor schon mal kilometerlange Leitungen verlegen lassen. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit im Freistaat ordentlich auseinander, bedauert Biedermann. „Da müssen die Stromanbieter endlich mal in die Puschen kommen“.

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