Polizei soll mehr kontrollieren
„Schreckliches Szenario“: Vermüllter Fußball-Käfig in Neumarkt-St. Veit sorgt für Ärger
Im September 2020 wurde der neue Fußballkäfig eingeweiht. Fußballbegeisterte Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, diese kostenlose Trainingsmöglichkeit zu nutzen und auf der Kunstrasenfläche miteinander zu kicken. Seit geraumer Zeit gerät die Anlage aber immer mehr ins Gerede; und zwar nicht positiv.
Neumarkt-St.Veit – Irgendwelche Schmierfinken glauben, sich an den Betonwänden der Freizeitanlage mit Spraydosen verkünsteln zu müssen. Zudem verwechseln Jugendliche, die dort nicht kicken, sondern nur herumhängen, den Fußballkäfig mit einer Müllkippe. „Es ist ein schreckliches Szenario“, beschreibt es Bürgermeister Erwin Baumgartner hörbar schockiert.
Florian Berger hat zwei Kinder, die eigentlich das Kicken im Fußballkäfig lieben. In den sozialen Medien macht er seinem Ärger über die Verschmutzung Luft. Gleichzeitig macht er auf einen weiteren Missstand aufmerksam. Man könne die Kinder „dort nicht mehr ohne Aufsicht hinschicken. Teilweise hängen dort Leute ab, die mit Sport gar nichts am Hut haben“, die aber die Kinder am Spielen hindern würden.
Das weiß auch Bürgermeister Erwin Baumgartner. Er sagt, dass der Fußballkäfig „schwierig einsehbar ist“. Es gebe abgelegene Bereiche bei der Jugendfreizeitanlage an der Ampfinger Straße. Deshalb habe er auch bereits mit der Polizei Kontakt aufgenommen und gebeten, dass die Beamten „öfter bei der Freizeitanlage vorbeischauen“.
Stadt braucht konkrete Hinweise, um etwas unternehmen zu können
Baumgartner ermuntert aber auch Eltern und betroffene Jugendliche, dass sie sich im Rathaus melden, wenn sie beim Fußballkäfig belästigt oder gestört werden. „Wir brauchen konkrete Hinweise, dann können wir auch etwas unternehmen“, so der Bürgermeister.
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Konkret schlägt Florian Berger vor, beim Fußballkäfig eine Überwachungskamera zu installieren, um so möglicherweise den Schmierfinken auf die Spur zu kommen. Das sei schwierig, bedauert Bürgermeister Baumgartner. Er nennt datenschutzrechtliche Gründe, die dies verhindern würden.
Der Fußballkäfig ist Teil der Jugendfreizeitanlage, zu der auch eine Skaterbahn gehört ; und alle sind in der Vergangenheit immer wieder von Vandalen und Zerstörungswütigen heimgesucht worden. Doch genauso wie bisher herrscht zum einen großes Unverständnis: „Keine Ahnung, warum man eine so tolle Anlage so verunstalten muss“ oder „Da fällt einem echt nix mehr ein“ oder einfach nur „Frechheit“ ist in den sozialen Medien beispielsweise zu lesen.
Fußballkäfig ist ein Szenetreff für Schmierer
Florian Berger weiß, dass die Probleme bereits kurz nach der Eröffnung aufgetreten sind. Da werden immer wieder Partys gefeiert oder sogar Lagerfeuer entfacht erzählt er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. Für Leute, die nur abhängen wollen, habe sich der Fußballkäfig „richtiggehend zu einem Szenetreff gemausert“. Das hat aber zur Folge, dass er seine Kinder nur noch ungern dort hingehen lassen will, da sie dort mit Gestalten in Kontakt kommen, den er nicht haben möchte.
Vandalismus ist „unterste Schublade“
In den sozialen Netzwerken wird in dem Zusammenhang aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass es für diese Jugendlichen, die dort abhängen, keinen Jugendtreff gibt. „Wenn Jugendlichen nix geboten wird, fällt ihnen Schwachsinn ein“, so eine Userin. Einig waren sich allerdings alle, dass Vandalismus und Schmierereien „echt unterste Schublade“ sind.

