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Fans alter landwirtschaftlicher Fahrzeuge

Junge Freunde alter Bulldogs – Was diesen Verein aus Neumarkt-St. Veit so besonders macht

Vorsitzender Paul Schmidhuber (rechts) und Zweiter Vorsitzende Peter Oberbacher von den Oldtimerfreunde Oberbayern Niederbayern Neumarkt-Sankt Veit. Seitz
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Vorsitzender Paul Schmidhuber (rechts) und Zweiter Vorsitzende Peter Oberbacher von den Oldtimerfreunde Oberbayern Niederbayern Neumarkt-Sankt Veit.

Die Oldtimerfreunde Oberbayern Niederbayern Neumarkt-St. Veit sind ein junger Verein mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren. Sie organisieren jährlich Feldtage, bei denen historische landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz kommen.

Neufahrn – Sie lieben und leben ihre Traditionen aus ganzem Herzen: die Oldtimerfreunde Oberbayern Niederbayern Neumarkt-St. Veit. Ein sehr junger Verein, und das nicht nur wegen seiner Gründung vor zwei Jahren, sondern auch wegen des Durchschnittsalters der Mitglieder, das bei 22 Jahren liegt. Verantwortlich sind der Vorsitzende Paul Schmidhuber (18) aus Neumarkt-Sankt Veit, der Zweite Vorsitzende Peter Oberbacher (17) aus Kraiburg und ihre 37 Vereinskameraden. Sie alle brennen für die Landwirtschaft und stellten bereits wenige Monate nach ihrer Vereinsgründung ihren ersten Feldtag auf die Beine. Dieser fand vergangenes Jahr im August in Frauenhaselbach statt.

Zwischen Ampfing und Mettenheim

Heuer fand es auf einer großen Wiese in Neufahrn, zwischen Ampfing und Mettenheim, statt. Dort hatten die Veranstalter ein großes Zelt aufgebaut und alles stand im Zeichen von Gras mähen, schwadern und wenden. Dabei kamen alte landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz, von denen manch ein Trecker schon mehr als 70 Jahre auf dem Buckel hatte. Auch wenn der eine oder andere ein bisschen rostig war, liefen sie alle einwandfrei und waren voll einsatzfähig, wie sie beim anschließenden Mähen der Wiese zeigten. „Wir wollten für uns etwas Unkompliziertes. So einen alten Pflug oder so etwas hat fast jeder daheim, oft auch vom Opa. Da war uns klar, dass wir damit viele Fahrzeuge und auch Besucher anziehen werden“, sagt Schmidhuber. „Das, was Leute wie uns begeistert, der Bulldog, der röhrt einfach, oben kommt der Rauch raus und du siehst und hörst einfach, dass etwas passiert. Das ist unser Ansporn. Meistens ist es ja so, du schraubst und schweißt ewig an deinem Bulldog herum und dann läuft er. Die Leute sollen das sehen und sich austauschen. Dazu sind unsere Feldtage geradezu perfekt“, setzt Oberbacher begeistert fort.

Ein alter Eicher-Traktor im Einsatz.

Dieser besondere „Charme“ der alten Bulldogs fasziniert nicht nur die Veranstalter, sondern auch die vielen Leute, die es am Wochenende nach Neufahrn zog. Schaute man sich um, wurde einem sofort klar: Hier erleben die Besucher eine unvergessliche Zeitreise. 50 von ihnen kamen sogar mit ihrem alten Trecker angefahren, den sie dann auf dem Areal ausstellten. So gab es verschiedene Modelle von Oldtimer-Bulldogs und landwirtschaftlichen Geräten zu bestaunen. Unter ihnen Marken wie Fendt, Eicher, Röhr, Schlüter, Fahr, Hanomag, Fiat und viele weitere. Jung und Alt, Landwirte und sämtliche andere Berufsgruppen begeisterten sich für die Arbeit auf dem Feld.

Mit dabei war auch Michael Degenbeck aus Piesenkofen, der mit seinem imposanten Traktor Marke Schlüter, Baujahr 1976, angereist kam und die Blicke auf sich zog. „Ich kam 2018 durch einen Spezl an den Traktor. Ich habe ihn komplett restauriert. Er sieht genauso aus wie vor 46 Jahren. Nur die Reifen sind ein bisschen größer. Die Substanz an sich war gut, als ich ihn damals kaufte, aber technisch wurde bis dahin nicht viel gemacht. An die alten Ersatzteile dran zu kommen, ist auch nicht einfach. Es steckt sehr viel Arbeit drin, aber die Mühe hat sich gelohnt“, erzählt der Bulldog-Liebhaber. „Ich fahre mit dem Trecker zu Oldtimer-Treffen und auch bei mir zu Hause kommt er zum Einsatz. Ich mache damit kleinere Arbeiten oder fahre das Holz zum Sägewerk“, setzt er fort.

Auch Familie Hahn aus Mettenheim kam eigens mit ihren zwei alten Treckern zu den Feldtagen. Mama Claudia, Papa Tino, Söhnchen Korbinian (5) und Nesthäkchen Amelie (1) sind die perfekte Landfamilie. Sie haben zwar selbst keinen Bauernhof, aber bauen ihr Gemüse selbst zu Hause an. „Heute sind wir mit zwei Eicher-Treckern hier. Der eine ist Baujahr 1961 und der andere von 1968. Der ist noch von meinem Opa“, sagt Tino Hahn. Hilfe für ihre Feldtage in Neufahrn bekamen die Veranstalter vom Bürgermeister von Mettenheim, Josef Eisner. „Wir sind ihm sehr dankbar, dass er uns so toll unterstützt hat und sein Feld eigens dafür zur Verfügung gestellt hat. Schließlich ist die Örtlichkeit geradezu perfekt dafür. Auch sonst hat er uns wirklich bei allem super geholfen“, sagt Oberbacher. Bei ihrer Veranstaltung war ihnen auch wichtig, dass jeder mitmachen konnte. „Es ist egal, was für ein Oldtimer hier steht. Ob das ein Schlüter aus den 1980er Jahren ist mit 100 PS, ein 16er Eicher, ein kleiner Fahr oder sonstiges. Hauptsache die Bulldogs sind Oldtimer und alle haben jede Menge Spaß“, setzt Schmidhuber fort.

Harte Arbeit mit der Sense

Nicht nur die alten Trecker kamen zum Einsatz, sondern auch die Sense. Schließlich mussten die Bauern früher ihre Wiese noch von Hand mit der Sense mähen. Harte Arbeit, die jeder bei den Feldtagen selbst ausprobieren konnte. Die Besucher hatten jede Menge Spaß, doch manch einem wurde dabei bewusst, wie schwer Menschen und Tiere früher schuften mussten.

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