Wolle und Wäsche sicherten das Überleben
Modegeschäft Riebesecker gibt es seit 110 Jahren in Neumarkt-St. Veit - Das ist der Grund für den Erfolg
Qualität hat Trumpf. Im Modegeschäft Riebesecker nun schon seit 110 Jahren. Das Geschäft am Neumarkt-St. Veiter Stadtplatz blieb über die vielen Jahre immer im Familienbesitz. Wolle und Wäsche war es auch, die in der Corona-Zeit das Überleben gesichert hat.
Neumarkt-St. Veit – Zufriedene Kunden versprachen die Schwestern Anna und Barbara Breiteneicher am 1. Februar 1912 einer „verehrlichen Einwohnerschaft“ von Neumarkt a.d. Rott, als sie in der Vorstadt das „Metz´sche Geschäftshaus“ übernahmen. Die Familie Metz hatte bereits im Jahr 1902 das Geschäftshaus erbaut und eröffnet, weshalb es eigentlich schon 120 Jahre besteht.
Qualität und Beratung als Trumpf
Doch seit die Geschwister Breiteneicher aus Mitteralting zum 1. Februar 1912 als Besitzer eingetragen wurden, blieb das Geschäft immer im Familienbesitz. In dem Laden in der heutigen Bahnhofsstraße gab es von Beginn an „prima Ware, streng reelle Bedienung und möglichst billige Preise. Auch heute legen wir sehr großen Wert auf die Qualität der Ware und ausführliche Beratung. Qualität hat aber auch seinen Preis“, sagt die jetzige Geschäftsführerin Monika Weindl. „Wir richten uns ganz nach den Kunden, denn der Kunde ist immer noch König.“
In der ersten Zeit gab es in dem Laden so gut wie alles: Wolle und Lebensmittel, Kleidung, Kurzwaren, Wäsche und sogar Sargwäsche. „Aber irgendwann mussten auch in diesem Laden die Lebensmittel und Anderes den erweiterten Angeboten an Textilien und Kurzwaren Platz machen“, weiß der jetzige Besitzer Gerhard Weindl. Und er fährt fort: „In dieser Branche wurde Riebesecker bald ein gesuchtes Fachgeschäft. Die Kunden kamen von der weiteren Umbegung in die Rottstadt.“, Er blättert gerne in der Chronik, die seine Tanten von Anfang an gewissenhaft führten.
Er ist der einzige männliche Erbe des Geschäftes, das er mit seiner Frau Monika schon im Sinne der Tanten weiterführen will. Gerade in Wolle ist Riebesecker eine in der Region bekannte Fundgrube. „Wolle und Wäsche war es auch, die uns in der jetzigen Coronazeit das Überleben ermöglicht hat. Wir danken unseren Kunden, denn für ihre Treue lohnte es sich, das Geschäft in dieser Krise weiter offen zu halten“, betont Monika Weindl dankbar.
Die Ururgroßtanten Anna und Barbara führten das Geschäft von 1912 bis 1950. Da sie kinderlos blieben, übernahm Tante Resi Riebesecker den Laden. Sie war darin groß geworden und kannte das Geschäft praktisch von der Pieke an. Sie war es auch, die 1956 die Fassade etwas änderte, indem sie die Läden von den Fenstern nahm und richtige Schaufenster einbauen ließ. Auch sie blieb kinderlos, aber ihre Nichte Lotte Ponnath stand bereit. Auch sie war mit dem Geschäft groß geworden und führte es praktisch bis zu ihrem Tode im Jahre 2015. Jetzt führen Erbe Gerhard und Gattin Monika das Geschäft weiter. Sie bemühen sich, die Tradition aufrecht zu erhalten und Neues aufzunehmen.
Auch das Betriebsklima im Geschäft ist erwähnenswert. Die neuen Besitzer ehrten im Dezember 2020 Rosi Wendl, die 53 Jahre lang als Verkäuferin und gute Seele im Geschäft mitarbeitete. Sie war es auch, die bei der Übernahme und Weiterführung große Dienste leistete.
Das aktuelle Angebot besteht aus Wolle in allen Farben und Varianten, Handarbeitsartikeln und Kurzwaren, ausgewählte Baby- und Kindersachen sowie -bekleidung und Textilien für Damen. Das Verkaufsteam mit Leni Einwang und Claudia Fischer steht immer mit Rat und Tat zur Seite. Zum 110. Geburtstag gibt es in der letzten Februar Woche Jubiläumsangebote.

