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Wilde Müll-Ablagerungen bei Neumarkt-St. Veit

Illegal entsorgte Reifen kosten den Landkreis viel Geld: Welche Strafen Müllsündern drohen

Verrostet und ohne Profil: Immer wieder ärgerlich, wenn Autoreifen wild entsorgt werden. Das aber kann hohe Geldstrafen nach sich ziehen.
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Verrostet und ohne Profil: Immer wieder ärgerlich, wenn Autoreifen wild entsorgt werden. Das aber kann hohe Geldstrafen nach sich ziehen.

Kein Profil mehr, die Felge voller Rost: Wohin mit Reifen, die für den Straßenverkehr keine Bedeutung mehr haben? Manch einer wirft sie einfach in den Straßengraben. Doch das kann richtig teuer werden.

Neumarkt-St. Veit – Eigentlich gibt es dafür spezialisierte Anlaufstellen zur Entsorgung von alten Reifen und anderem Müll. Doch es gibt auch Menschen, die für die Entsorgung ihrer Altreifen weit weniger Aufwand betreiben – man lädt sie einfach am Straßenrand ab.

So geschehen an der Bundesstraße 299 im Zuge der Umfahrung bei Neumarkt-St. Veit bei Mayerhof, wo Leserin Julia Hirschberger vier Altreifen entdeckt hat. „Ich musste mich heute bei der Fahrt zur Arbeit schon ärgern“, berichtet sie. „An der B 299, Ortsumfahrung von Neumarkt-St. Veit zwischen den Kreisverkehren hat jemand vier verrostete Räder mit Reifen direkt am Straßenrand entsorgt.“

Die Allgemeinheit zahlt dafür

Müllfrevel oder Kavaliersdelikt? „Elegant entsorgt würden die meisten Bürger es wohl nicht nennen, denn die Entsorgung geht nun wohl auf Kosten der steuerzahlenden Allgemeinheit“, ärgert sich die Angestellte.

Tatsächlich verursachen solche Entsorgungen immense Kosten, die zu Lasten der Steuerzahlen gehen. Das bestätigt auch das Landratsamt in Mühldorf auf Anfrage. „Grundsätzlich ist das Landratsamt Mühldorf für die Entsorgung der Reifen zuständig, wenn sich diese im Wald oder auf offener Flur befinden“, erklärt die Pressestelle.

Wer für die Entsorgung zuständig ist, entscheidet der Ablageort

Befänden sich die Reifen direkt an der Straße, ist bei Bundes- und Staatsstraßen das Staatliche Bauamt Rosenheim, bei Kreisstraßen das Landratsamt Mühldorf und bei Gemeindeverbindungsstraßen und Ortsstraßen die jeweilige Gemeinde für die Entsorgung des illegalen Mülls szuständig.

Nicht nur Reifen sind es, die man immer wieder in der freien Natur findet. Entsorgte Bildschirme an Waldrändern, eine ganze Couchgarnitur auf Rastplätzen. Oftmals sparen sich Bürger den Sperrmüllscheck, laden ihren Müll irgendwo ab um kümmern sich nicht darum, was damit geschieht. Die Entsorgung kommt dann dem Steuerzahler teuer zu stehen. „Für die Beseitigung wilder Müllablagerungen muss der Landkreis für seinen Zuständigkeitsbereich jährlich circa 75.000 Euro ausgeben“, schreibt das Landratsamt dazu.

Gegen eine Gebühr zum Wertstoffhof

Alte Autoreifen über den Sperrmüll zu entsorgen ist aber keine Alternative, wie das Landratsamt betontt. Sie können kostenpflichtig am Wertstoffhof Mühldorf-Nord sowie am Wertstoffhof Waldkraiburg, bei einem privaten Entsorger, bei einem Reifenhändler oder in einer KFZ-Werkstatt abgegeben werden, heißt es dazu seitens der Behörde.

Sperrmüll einfach zu entsorgen

Im Landkreis Mühldorf gibt es zwei Möglichkeiten, den Sperrmüll zu entsorgen: Entweder durch direkte Abholung am Grundstück oder durch die Selbstanlieferung an der Müllumladestation in Mühldorf, direkt neben Globus Markt.

Als Auftrag zur Sperrmüllabholung dient der Sperrmüllscheck, den man in den Gemeindeverwaltungen und an der Kreiskasse des Landratsamtes Mühldorf für 15 Euro kaufen kann. Pro Sperrmüllscheck werden maximal drei Kubikmeter Sperrmüll abgeholt. Mitgenommen wird nur haushaltsüblicher, brennbarer Sperrmüll, wie Matratzen, Teppiche, Polstermöbel, Kunststoffmöbel.

Bis zu 1600 Euro Strafe möglich

Das alles ist auf jeden Fall billiger, als den Müll in der Natur zu entsorgen. Denn wer bei der illegalen Entsorgung erwischt wird, muss laut Bußgeldkatalog deutlich tiefer in die Tasche greifen. Kleine Einzelstücke wie Radio, Fernseher oder Stuhl kosten zwischen 80 und 240 Euro. Für Waschmaschine Badewann oder Kommode sind zwischen 160 und 500 Euro fällig. Bei einer Menge bis zu einem Kubikmeter zhlt der Umweltverschmutzer bis zu 700 Euro. Bis zu 2500 Euro kann es kosten, wenn über ein Kubikmeter Müll abgelagert wird.

Bei entsorgten Autoreifen wird bei bis zu fünf Stück ein Bußgeld von bis zu 330 Euro erhoben. Sind es mehr als fünf Autoreifen, können laut Bußgeldkatalog in Bayern bis zu 1600 Euro auf dem Bußgeldbescheid stehen.

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