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Auswirkungen der Energiekrise

Die Rottalzwerge als Vorbild für Zukunfts-Konzepte: So will Neumarkt-St. Veit weiter sparen

Die Kinder sammeln erste Verkehrserfahrungen.
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Bei den Rottalzwergen in Neumarkt-St. Veit wird nicht nur auf CO₂-neutrale Fortbewegungsmittel gesetzt. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kindertageseinrichtung versorgt diese mit Strom, der besonders zur Mittagszeit nötig ist. Das Bild entstand bei der feierlichen Einweihung der Einrichtung im Juli 2022.

Eine deutliche Reduzierung des Energiebedarfs. In Zeiten, in denen das Wort „Energiekrise“ in aller Munde ist, unternehmen viele Kommunen entsprechende Schritte. In der Stadt Neumarkt-St. Veit verfolgt man schon seit Jahren das Ziel, die Gewinnung regenerativer Energieformen voranzutreiben.

Neumarkt-St. Veit - Heizölpreise, die in ungeahnte Höhen schnellen. Gasspeicher, die nicht mehr zu 100 Prozent gefüllt sind. Und dazu Benzinkosten, die während eines Tages um 20 Cent variieren können: Die Energiekrise ist überall spürbar. Die Kosten stellen auch eine Herausforderung für die Kommunen dar, die sich neue Konzepte überlegen müssen, um gegen teure Überraschungen in Zukunft gefeit zu sein. Oder macht sich weitgehend autark, was die Energieversorgung von öffentlichen Liegenschaften betrifft.

Das Ziel: Energiebedarf weiter reduzieren

Nach diesem Muster handelt zumindest die Stadt Neumarkt-St. Veit, wo die aktuelle Debatte über den Haushaltsplan des Jahres 2023 auch die Energie im Blickfeld hat. Wie Kämmerer Thomas Menzel bereits bei der Vorberatung der neuen Zahlen im Finanzausschuss betont hat, sei vor allem bei den Energiekosten mit höheren Ausgaben zu rechnen. „Hier muss der eingeschlagene Weg zur deutlichen Reduzierung des Energiebedarfs der Stadt weiterverfolgt werden“, mahnte Menzel an.

So soll zum Beispiel der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen zur Eigenstromnutzung vorangetrieben werden. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits PV-Anlagen mit Eigenstromnutzung errichtet.“ Eine Anlage mit 22 Kilowatt/peak (kW/p) ließ die Stadt am Freibad installieren. Eine Anlage mit einer Leistung von 40 kW/p versorgt das Wasserwerk mit Strom. Und auf dem Dach des Kindergartens „Rottalzwerge“ sind Module mit einer Leistung von 28 kW/p angebracht worden. Die Stadt ist diesen Schritt gegangen, weil sie auf gute Erfahrung damit verweisen kann: „Für die Kläranlage existiert bereits seit vielen Jahre eine PV-Anlage zur Eigenstromnutzung mit einer Leistung von 16 Kilowatt“, erklärt Menzel.

Auf dem Dach von Grund- und Mittelschule sollen Solarmodule zur Stromerzeugung angebracht werden. Der erzeugte Strom dem Eigenverbrauch dienen.

Knapp 200.000 Euro für Solarstrom-Gewinnung

Strom vom Dach: Diese Möglichkeiten will Neumarkt-St. Veit zukünftig noch besser nutzen. Und zwar in Form von Photovoltaik-Anlagen auf der Grund- und Mittelschule (60 kW/p) sowie auf dem Kinderhort (20 kW/p) und auf dem Dach der Kindertageseinrichtung „Kunterbunt“ (20 kW/p). 120.000 Euro sind für die Schulen vorgesehen und jeweils Ausgaben in Höhe von 32.000 Euro für Solarstrom vom Dach des Kinderhorts und des Kindergartens „Rottalzwerge“.

Im weiteren Schritt will die Stadt sukzessive die Liegenschaften von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas auf erneuerbare Energien umstellen. Zum Teil ist dieser Plan schon 2022 in die Realität umgesetzt worden. So hat die Stadt eine Hackschnitzelheizung errichten lassen, die sowohl das Feuerwehrgebäude als auch den städtischen Bauhof mit Wärme versorgt. „Gefüttert“ werde diese Hackschnitzelheizung zu 100 Prozent mit Material aus dem eigenen Bestand, wie Kämmerer Menzel deutlich macht. Die Stadt verfüge selbst über Waldflächen, Schnittgut, das beim Zurückschneiden von Sträuchern und Bäumen anfällt, landen in der Hackschnitzelheizung, wie Menzel berichtet.

Regionale Wertschöpfung mit Hackschnitzelheizung

„Regionale Wertschöpfung“ heißt die Devise. Und so steht für 2023 steht der Bau einer weiteren Hackschnitzelheizung auf der Agenda. Und zwar für die Grund- und Mittelschule mit den beiden Turnhallen, Kinderhort und Kindertageseinrichtung „Kunterbunt“. Jeweils 300.000 Euro sind hier in den Jahren 2023 und 2024 an Investitionen geplant. Das Heizhaus soll nach Angaben von Thomas Menzel in unmittelbarer Nähe des Horts entstehen. Man stehe jetzt noch am Anfang der Planungen. Ende 2023 soll mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung soll im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. Und die Stadt kann dabei hohe Zuschüssen erwarten. Von Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) darf die Stadt mit einer Förderung von rund 35 Prozent rechnen.

Fernwärme für Freibad und Herzoglicher Kasten

Weiter wird das städtische Freibad sowie der Herzogliche Kasten an die Fernwärmeversorgung angeschlossen. Die Umstellung am Freibad sei mit Kosten in Höhe von rund 30.000 Euro verbunden. Die Umstellung der Heizung im Herzoglichen Kasten sowie im Fruhmannhaus und dem darin befindlichen Geschäftshaus kostet ebenfalls rund 30.000 Euro.

Auch das Rathaus bekommt Wärme aus Biogas-Produktion

Nicht die letzten Bemühungen, um die kommunalen Liegenschaften mit Wärme zu versorgen. Auch für 2024 gibt es Planungen, um kostengünstig und vor allem mit einem regionalen Anbieter zu heizen. So soll im nächsten Jahr der Kulturbahnhof und auch das Rathaus an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Die Wärme kommt vom naheliegenden Biogas-Erzeuger Felix Rauscheder bei Furth.

Dass die Stadt kostenmäßig relativ glimpflich durch die letzten Monate gekommen ist, die ganz im Zeichen der Energiekrise stand, liegt daran, dass Neumarkt-St. Veit trotz allem noch einen günstigen Gasvertrag hat, der bis Ende 2024 gültig ist, „und der auch hoffentlich nicht gekündigt wird“, so Menzel. Stromsparen heißt es in Neumarkt-St. Veit nicht nur bei der Straßenbeleuchtung, die schon vor einiger Zeit auf LED umgestellt worden ist. Auch in den beiden Turnhallen setzt man auf die stromsparende LED-Alternative.

Stadtrat stimmt über den Haushalt ab

Der Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für 2023 sind Thema der Stadtratssitzung, die am Mittwoch, 15. Februar, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Schloss Adlstein beginnt. Weitere Punkte auf der Tagesordnung sind die Bestimmung des kalkulatorischen Zinssatzes für kostenrechnende Einrichtungen 2022, der Neuerlass der Verordnung über verkaufsoffene Sonntag 2023, die Benutzungssatzung für alle städtischen Kindergärten und Kinderkrippen sowie die Benutzungs- und Gebührensatzung für den städtischen Friedhof.

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