Fördermittel gesucht
Schnelles Internet: Für Egglkofen heißt erst einmal „Warten“
Schnelles Internet für alle. Davon kann die Gemeinde Egglkofen nur träumen. Doch jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.
Egglkofen - Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 100 Mbit sind für viele Haushalte in Egglkofen nur ein frommer Wunsch. Auch wenn die Gemeinde bereits zwei Förderprogramme in Anspruch genommen hat – ein bayerisches und ein bundesweites Programm – gibt es noch zahlreiche Haushalte, die schnelles Internet gebrauchen können. Deshalb hat sich der Gemeinderat in Sachen „Breitbandausbau“ über das weitere Vorgehen beraten.
Übertragungsraten zwischen 30 und 100 Mbit
Paul Roither vom Planungsbüro Corwese, das die Gemeinde bei der Breitbanderschließung berät, hatte in der Sitzung noch einmal den Stand der Markterkundung vorgestellt. Sie habe ergeben, dass es im gesamten Gemeindegebiet Übertragungsraten zwischen 30 und 100 Mbit gebe, der Ortsteil Tegernbach habe sogar über 100 Mbit. Aber es gebe auch noch einige wenige Haushalte, die Übertragungsraten unter 30 Mbit haben.
Bundesprogramm liegt derzeit auf Eis
Laut Roither ist die Grundlage für das Auswahlverfahren für Fördermittel eine neue Markterkundung. Danach hat die Gemeinde zwei Fördertöpfe zur Auswahl: einmal die „Bayerische Gigabitrichtlinie“ und einmal vom Bund das „Graue Flecken-Programm“. Bei dem bayerischen Förderprogramm bekommt die Gemeinde zwischen 70 und 90 Prozent der Deckungslücke. Die maximale Summe, die eine Gemeinde erhalten kann, liegt bei sechs Millionen Euro. Beim Bundesprogramm ist eine 90-prozentige Förderung vorgesehen. Zudem liegt hier die maximale Förderung bei 130 Millionen Euro. Dieses Programm ist allerdings derzeit gestoppt, so Paul Roither.
Er wusste aber auch, dass es im Februar mit veränderten Parametern wieder aufgelegt werden soll. Dabei rechnet er damit, dass bei den 527 Haushalten, die aktuell Übertragungsraten von 30 bis 100 Mbit haben, und den drei, die noch unter 30 Mbit liegen, die Gesamtkosten bei rund 5,3 Millionen Euro liegen werden. 4,7 Millionen wird es an Fördermitteln geben, sodass die Gemeinde noch rund 530.000 Euro für den gesamten Ausbau aufbringen muss.
Deutsches Förderprogramm ist attraktiver
Bürgermeister Johann Ziegleder (ULE) meinte zusammenfassend, dass das Bundesförderprogramm wohl das attraktivere für die Gemeinde sei. Deshalb regte er an, dass man bis Februar wartet, bis dieses Programm neu aufgelegt wird. Dann brauche man zwar eine neue Markterkundung, unterm Strich würde die Gemeinde aber rund 200.000 Euro sparen. Möglicherweise finde sich bis zu diesem Zeitpunkt auch ein Netzbetreiber, der den Netzausbau übernimmt. Auch Christian Senftl (CSU) sah in der Verschiebung nur Vorteile. Am Ende verständigte sich der Gemeinderat einstimmig darauf, auf das neue Bundesförderprogramm zu warten und erst dann einen Förderantrag zu stellen.