Wiesnsplitter vom Mühldorfer Volksfest
Von Los-Königen, einer treffsicheren Volksfestkönigin und einer tanzenden Wirtins-Mutter
Mühldorf – Es ist schon erstaunlich: Das supermiese Wetter verdirbt den Mühldorfern die Volksfestlaune nicht. Dafür gebührt ihnen Respekt. Genauso wie den Schaustellern, die am meisten unter dem Dauerregen leiden. Auch andere haben ganz besonderen Respekt verdient.
Von Josef Enzinger und Markus Honervogt
Respekt I: Trotz des Streits um Behinderten-WCs zeigte der Dienstag, dass Behinderte auf dem Volksfest sehr willkommen sind. Eine Gruppe von Bewohnern der Stiftung Ecksberg versuchte am Stand der AWO ihr Losglück. Natürlich sollte es einer der Hauptpreise sein, doch die Ausbeute war gering. Einer Bewohnerin stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Jan Mahler, Handwerker aus Mühldorf, der gerade an den Losstand kam, reagierte sofort. „Wie viele Lose bekomme ich für 20 Euro?“ - „60“, lautete die Antwort. So zogen die Ecksberger ein Los nach dem anderen, prompt reichte es am Ende dann doch noch für einen Hauptgewinn.
Respekt III: Die Regeln im neuen Innbräu-Zelt sind eindeutig: „Es werd ned grafft und auch auf den Tischen wird nicht getanzt!“ So steht’s zumindest in der Speisekarte. Tische sind also tabu, die Sitzbänke allerdings nicht. Nicht nur am Wochenende tanzten die gut gelaunten Gäste auf den Bänken. Mittendrin statt nur dabei: Michaela Obermaier-Lohner, die Mama der Wirtin Anna-Katharina Lohner. Trotz der vielen anstrengenden und harten Arbeit von früh bis spät, bringt sie genug Energie mit, um ausgelassen zu feiern.

