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Zwischen perfektem Erntejahr und Totalausfall

Unwetter: Landwirte im Landkreis Mühldorf sorgen sich um die Ernte

Von einem perfekten Erntejahr mit manchen Totalausfällen im Landkreis Mühldorf sprechen (von links) Haager Landwirt Georg Hartinger, Dr. Bernhard Hübner von der Landwirtschaftsschule Töging, Landwirt Christian Hartinger, Josef Kobler Bereichsleiter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Fosten, sowie stellvertretender Kreisobmann Gerhand Langreiter vom Bayerischen Bauernverband.
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Von einem perfekten Erntejahr mit manchen Totalausfällen im Landkreis Mühldorf sprechen (von links) Haager Landwirt Georg Hartinger, Dr. Bernhard Hübner von der Landwirtschaftsschule Töging, Landwirt Christian Hartinger, Josef Kobler Bereichsleiter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Fosten, sowie stellvertretender Kreisobmann Gerhand Langreiter vom Bayerischen Bauernverband.

Es ist ein perfektes Erntejahr im Landkreis Mühldorf – mit Totalausfällen. Die Landwirtschaft im Klimawandel ist zunehmend ein Paradoxon.

Haag/Mühldorf – Christian und Georg Hartinger sind zufrieden. „Wir haben einen durchschnittlichen Ertrag“, sagen die Haager Landwirte, „vielleicht sogar überdurchschnittlich.“ Auf ihren 67 Hektar Feld wächst die Saat gut. Wenn das Wetter passt, soll die Gerste am nächsten Wochenende gedroschen werden. Auch für die 55 bis 60 Kühe, die derzeit auf dem Betrieb leben, gibt es genügend Futter.

Ernte zwei Wochen später dran

Die Hartingers sind damit ein eigentlich typischer Landwirtschaftsbetrieb im Mühldorfer Landkreis. Denn eigentlich, so erklärt Dr. Bernhard Hübner, Lehrer an der Landwirtsschaftschule Töging, liegt der erwartete Ernteertrag in diesem Jahr etwas über dem Durchschnitt. Zwei Wochen ist die Ernte hinten dran, wegen der Kälte im Frühjahr. Insgesamt war das Jahr aber gut, der Regen war gut verteilt, es war nicht zu trocken, nicht zu feucht. Auch die Temperatur, trotz des kalten Mais, war gut, ein halbes Grad wärmer als der Durchschnitt. „Man kann es als perfektes Jahr bezeichnen“, sagt Hübner. Wären da nicht die beiden Hagelstürme der vergangenen Wochen.

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20 bis 25 Prozent vom Hagel betroffen

Die Hartingers kamen ohne Schäden davon, nur der insektenfreundliche Grünstreifen vor dem Feld sieht ein wenig verwüstet aus. Einige Meter weiter, sagt Georg Hartinger, schaut das ganze aber anders aus. „Da hat der Wind die Gerste gebrochen.“ Noch ein Stückchen weiter, in Rechtmehring, klagen einige Landwirte über Hagelschäden.

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20 Prozent aller Betriebe sind betroffen, der Landkreis spricht sogar von 25. „Das ist, glaube ich, etwas zu viel“, gibt stellvertretender Kreisobmann des Bauernverbands Mühldorf Gerhard Langreiter zu bedenken, genau könne er es allerdings noch nicht sagen. „Mein Kollege ist gerade beim Begutachten.“ Zudem ist gab es noch einen dritten Sturm, dessen Ausmaß noch völlig unklar ist.

Lokal starke Unterschiede

Was aber klar ist: Es gibt Landwirte, sogar viele Landwirte, die einen Totalausfall haben. „Wenn wir nach Rechtmehring oder Waldkraiburg schauen, da haben wir viele Schäden“, sagt Josef Kobler, Bereichsleiter für Landwirtschaft vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Töging

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Es ist genau diese Diskrepanz, die Kobler zu schaffen macht. „Wir haben von Überdurchschnitt bis zum Totalausfall alles dabei“, sagt Kobler. „Dieses Jahr ist es lokal sehr unterschiedlich.“

Eine Beobachtung, die allen Verantwortlichen sorgen bereitet. „Natürlich sind wir als Landwirte immer vom Wetter abhängig“, sagt Langreiter, doch die Entwicklungen bereiten sorgen. „Wir müssen davon ausgehen, dass das noch schlimmer wird“, sagt Kobler.

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