Kiesabbau im Grundwasser in Mühldorf
Sorge um Grundwasser: Entscheidung über Kiesabbau in Mühldorf erst Ende des Jahres
Erst Ende des Jahres wird das Landratsamt über den Abbau von Kies im Grundwasser in Mühldorf an der Nordtangente entscheiden. Die Behörde prüft bis dahin, ob es eine Gefahr für das Grundwasser gibt.
Mühldorf – Bie Ende des Jahres lange werde die Prüfung des Vorhabens und der Einwände dagegen dauern, teilte das Landratsamt auf Anfrage mit. Neun Stellungnahmen von Privatleuten und acht von öffentlichen Stellen liegen dem Landratsamt vor, weitere werden nicht dazukommen, da die letzten Fristen Ende Mai abgelaufen sind.
Unterschiedliche Gründe gegen den Abbau von Kies im Grundwasser
„Die bislang vorliegenden Stellungnahmen sind inhaltlich sehr unterschiedlich“, erklärte ein Sprecher der Behörde. „Sie reichen von keinen Bedenken bis zu erheblichen Vorbehalten.“
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Dabei gehe es um die Erschließung der erweiterten Kiesgrube, eine insektenfreundliche Beleuchtung, die Nutzung für den Fischfang, die grundsätzliche Frage nach dem Sinn des Abbaus, wie er im Regionalplan vorgesehen ist und natürlich um die mögliche Gefährdung des Grundwassers.
Kies soll aus 16 Metern Tiefe gefördert werden
Die Firma Inn-Kies will an der Nordtangente etwa auf Höhe des Kingdom Parcs den bisherigen sogenannten Trockenkiesabbau erweitern, und in etwa 16 Metern Tiefe Kies aus dem Grundwasser fördern.
Nach Angaben von Geschäftsführer Thomas Wolfmeier wäre das Genehmigungsverfahren auch ohne Beteiligung der Öffentlichkeit ausgekommen, da das Gebiet im Regionalplan für den Kiesabbau vorgesehen ist. Das Landratsamt hätte die Prüfung also ohne öffentliches Verfahren durchführen können. „Wir wollten aber, dass es öffentlich ist“, sagte Wolfmeier. Denn sein Unternehmen ist davon überzeugt, dass weder das Grundwasser gefährdet, noch das Gebiet danach zur Kraterwüste wird.
Kann Abbau verhindert werden? Stadt hofft
Genau das haben unter anderem Mühldorf und Mettenheim kritisiert, und sich deshalb gegen den Abbau im Grundwasser ausgesprochen. Als Grundstücksbesitzer in dem entsprechenden Bereich hofft die Stadt darüber hinaus, mit ihrem Nein den Abbau verhindern zu können.
Bis eine Entscheidung fällt, kann sich zunächst die Firma Inn-Kies zu den Einwänden äußern, teilte das Landratsamt mit. „Danach werden die einzelnen Fachbehörden um eine Einschätzung gebeten. Anschließend ist für diejenigen, die Einwendungen oder Stellungnahmen abgegeben haben, ein Erörterungstermin vorgesehen.“ Dabei können Unternehmen und Abbau-Gegner ihre Argumente austauschen, bevor das Landratsamt entscheidet.