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Inklusives Camp in Mößling

Segelfliegen mit Behinderung? Grenzen testen mit Paralympics-Star Anna Schaffelhuber

Fabian Kaltenecker, Anna Schaffelhuber und Ulrike Scharf (von links).
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Fabian Kaltenecker, Anna Schaffelhuber und Ministerin Ulrike Scharf (von links).

Segelfliegen, Kajak fahren, Alpaka-Tour - die Teilnehmenden des Grenzenlos-Camps von Ex-Paralympics-Profi Anna Schaffelhuber, das in Mößling am Flugplatz stattfindet, haben ein volles Programm.

Mühldorf – Von der Jugendherberge in Burghausen aus starten sie ihre Ausflüge: 24 junge Leute zwischen 14 und 21 Jahren - die Hälfte von ihnen mit, die andere ohne Behinderung.

Anna Schaffelhuber ist eine der erfolgreichsten behinderten Sportlerinnen Deutschlands, das Monoskibobfahren ist ihre Domäne. Sie, die querschnittsgelähmt auf die Welt kam und auf einen Rollstuhl angewiesen ist, gewann sieben Goldmedaillen bei den Paralympics, den Olympischen Spielen für Behinderte, die demnächst in Paris stattfinden werden.

Angeregter Austausch: Anna Schaffelhuber (links) Ilse Preisinger-Sontag, Claudia Hausberger (im dunklen Kleid) und Ulrike Scharf (in blauer Hose).

Früher Sport-Profi, jetzt Lehrerin

Darüber hinaus errang sie elf WM-Titel, sechs Gesamtweltcup- und 67 Einzelweltcup-Siege. Vor fünf Jahren beendete sie ihre Sportkarriere und arbeitet jetzt als Realschullehrerin.

Nun eröffnete sie auf dem Flugplatz Mößling ihr inklusives Grenzenlos-Camp. An dieser Veranstaltung nehmen zwölf behinderte (mit ihren Betreuern) und zwölf nicht-behinderte Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren teil.

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Diese Camps fördern die Entwicklung von Kompetenzen in den Bereichen Sport, Medien und Persönlichkeit. Ziel ist es, das Selbstvertrauen, die selbstorganisierte Handlungsfähigkeit und den Mut der Teilnehmenden zu stärken und ihre Autonomie- und Identitätsentwicklung sowie ihre gesellschaftliche Teilhabe zu unterstützen.

Es sollen dabei an fünf Tagen spielerisch Lern- und Erlebnisziele erreicht werden. Die Teilnehmer sind in der Jugendherberge Burghausen untergebracht.

Wichtige Partner bei dieser Veranstaltung ist der Sponsor MSD Deutschland Human Health, vertreten durch Kevin Peters, Vorsitzender der Geschäftsführung. Für das Gewinnen von Sponsoren ist Fabian Kaltenecker verantwortlich, er ist geschäftsführender Gesellschafter von YES Marketing, er kümmert sich auch um die Organisation.

Es braucht Mut, Grenzen auszutesten

Für die Inhalte des Camps sorgt Wolfgang Berchtold, Geschäftsführer der eo ipso Marke und Erlebnis GmbH. Es zeichnet auch für andere Camps mit dem Fußballweltmeister Philipp Lahm oder der Ski-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg verantwortlich.

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Anna Schaffelhuber, mittlerweile 31 Jahre alt, war mit ihrem Partner und der gemeinsamen Tochter Stefanie (sieben Monate alt) angereist und nahm die Schirmherrin dieser Veranstaltung im Empfang: Ulrike Scharf, bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales sowie stellvertretende von Ministerpräsidentin.

Anna Schaffelhuber begrüßt alle Teilnehmenden ihres inklusiven Grenzenlos-Camps.

Von Kraft und Energie des Camps profitieren

„Ich bin heuer zum dritten Mal die Schirmherrin dieser Veranstaltung und man erlebt hier so viel Begeisterung“, sagte sie. Es brauche stets Mut, die eigenen Grenzen neu zu entdecken.

„Ihr Jugendlichen könnt viel für Euer Leben mitnehmen: Selbstbewusstsein, Stärke, Zutrauen. Nehmt die Kraft und die Energie von hier mit und tragt diesen Geist in Euer Leben hinaus“.

Die Ministerin bezeichnete Anna Schaffelhuber, die Botschafterin des Ministeriums für Inklusion, als „unglaubliches Vorbild“.

Im Anschluss erprobte Scharf zusammen mit weiteren Ehrengästen die Aufgaben, die auf die Jugendlichen warteten. Ilse Preisinger-Sontag kam als Stellvertreterin von Bürgermeister und Landrat; auch dabei waren Bezirksrätin Claudia Hausberger und Josef Eisner, Bürgermeister von Mettenheim.

Coach Selina erklärte eine Aufgabe: „Ein Team aus mehreren Leuten soll einen Modell-Rettungshubschrauber mittels Seilen steuern und ihn ein Hilfspaket an in Bergnot geratene Menschen liefern lassen“.

Ministerin Ulrike Scharf bezeichnete Schaffelhuber als „unglaubliches Vorbild).

Nur als Team erfolgreich

Dabei galt es, einen Slalomparcours zu durchqueren. Behinderte und Nicht-Behinderte arbeiteten zusammen und bewältigten ihre Aufgabe.

In einem zweiten Durchgang wurden die Bedingungen für das Team erschwert, ein Teammitglied bekam eine Augenbinde und sah nichts, ein anderer einen Kopfhörer aufgesetzt, so dass er nichts hörte.

Freuen sich auf das Camp: die Teilnehmenden.

Auch hier war der Erfolg durch die gemeinsame Arbeit im Team gegeben. Eine Jugendliche meinte anschließend dazu: „Man achtet auf die anderen und lernt, Rücksicht aufeinander zu nehmen“.

Weitere Inhalte des Camps, so verrät es Wolfgang Berchtold, sind: „Segelfliegen, Kanu fahren oder eine Wanderung mit Lamas. Die Teilnehmer sollen hier ihre Grenzen austesten.“

Beispielsweise sagte eine junge Frau mit Behinderung nach dem Fliegen: „Zum ersten Mal habe ich vergessen, dass ich nicht gehen kann.“

Das Camp vermittelt auch Medienkompetenz und ein Film über die Aktivitäten wird gedreht.

Zum Abschluss durfte auch ein Flug nicht fehlen; mit den anderen Ehrengästen bestieg Staatsministerin Ulrike Scharf eine Cessna und erhob sich in die Lüfte.

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