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In der Region Mühldorf

So sieht der Wald der Zukunft aus

Revierförster Wolfgang Mayer, Leiter des Forstreviers Mühldorf, zeigt im privaten Frauenholz bei Polling, wie der Wald der Zukunft aussehen sollte. Eine Mischung von hitzebeständigen Nadel- und Laubbäumen ist ideal.
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Revierförster Wolfgang Mayer, Leiter des Forstreviers Mühldorf, zeigt im privaten Frauenholz bei Polling, wie der Wald der Zukunft aussehen sollte.

Bei Polling wachsen Nadel- und Laubbäume zu einem widerstandsfähigen Mischwald heran, wie er im Buche steht. So, wie ihn auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Waldbesitzern ans Herz legt.

Mühldorf – Ortstermin am Frauenholz in der Gemeinde Polling. Revierförster Wolfgang Mayer zeigt, worauf es beim Wald der Zukunft ankommt.

In einem umzäunten Bereich des Privatwaldes stehen Bäume von wenigen Zentimetern bis zu einigen Metern Höhe. „Hier hat der Waldbesitzer rund zehn verschiedene Baumarten gepflanzt. Einige sind auch durch natürlichen Anflug gewachsen“, erklärt Mayer.

Sturm und Käfer lösen Bestand auf

Heimische Tannen, Waldkiefern, Ahorn und Buchen wechseln sich mit hitzebeständigen Esskastanien aus Südtirol und Douglasien aus Nordamerika ab. Dazwischen noch Eberesche, Birke, Weide und Eiche. „Der alte Wald löst sich auf, durch Sturm oder Borkenkäferbefall“, weiß der Förster. Das betrifft vor allem die vielerorts noch existierenden Fichten-Monokulturen. „Der neue Wald entsteht durch Aufforstung oder Naturverjüngung, wenn neue Bäumchen durch natürliche Verbreitung ihrer Samen über Wind oder Tiere von allein aufgehen.“

Im Frauenholz wachsen Nadel- und Laubbäume zu einem widerstandfähigen Mischwald heran, wie er im Buche steht. So, wie ihn auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Töging den Waldbesitzern in den Landkreisen Mühldorf und Altötting ans Herz legt.

„Auch in unserer Region ist es nötig, klimaempfindliche Reinbestände in widerstandsfähige Mischwälder umzubauen und frühzeitig klimatolerantere Baumarten zu säen oder zu pflanzen. Die Wahl der passenden Baumarten ist dabei eine wichtige Stellschraube“, so Dr. Martin Kennel, Leiter des Bereiches Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Töging. Waldbesitzer sollten möglichst auf etablierte heimische und klimastabile oder auch bisher seltene heimische Baumarten setzen.

Im Bereich des AELF Töging gehören hierzu beispielsweise Baumarten wie Buche, Eiche, Weißtanne, Bergahorn, Spitzahorn, Sommerlinde, Bergulme oder auch die Elsbeere. Alternative, klimaresistente Baumarten aus anderen Ländern können sie ergänzen. „Grundsätzlich sind Waldbesitzer gut beraten, auf Vielfalt im Wald zu setzen, denn auch hier gilt das Motto: Wer streut, der rutscht nicht,“ so Dr. Martin Kennel.

Eine wichtige Hilfestellung bei dieser schwierigen und wegweisenden Entscheidung bietet seit Kurzem der sogenannte „Digitale Baumexperte“. Waldbesitzer können sich online einen ersten Überblick verschaffen, welche Baumarten sich in bestimmten Regionen oder Wuchsbezirken für den Anbau eignen oder nicht. Zu finden unter www.waldbesitzer-portal. bayern.de/015004/index.php

Für die Landkreise Mühldorf und Altötting, die durch das AELF Töging betreut werden, sind das im Norden das Tertiärhügelland, die Mühldorfer und Öttinger Schotterfelder, die Isener und die Trostberger Altmoräne und Hochterrasse sowie im südlichen Landkreis Mühldorf teilweise auch die oberbayerische Jungmoräne. Zusätzlich bieten Steckbriefe ausführlichen Informationen zu den jeweiligen Baumarten.

Kostenfreie Beratung

Mayer an einer Borkenkäferfalle. Mit ihr werden die Käfer angelockt und gefangen.

Eine umfassende und kostenfreie Beratung bieten auch die Förster der Bayerischen Forstverwaltung, wie Revierförster Wolfgang Mayer.

Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf

Für den Umbau ihres Waldes können Waldbesitzer Zuschüsse abrufen.

Weitere Informationen zu Waldumbau, Baumartenwahl und weiteren Themen rund um den Wald finden sich auch auf der Website des AELF Töging unter www.aelf-to.bayern.de. Den zuständigen Ansprechpartner finden Waldbesitzer unter www.foersterfinder.de.

Nur klimastabile Wälder haben Zukunft

„Der Wald ist Bayerns grüne Lunge und der wichtigste Klimaspeicher überhaupt“, so das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging in einer Pressemitteilung. Die Waldbäume entziehen der Atmosphäre jedes Jahr rund 27 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) und speichern es in ihrem Holz.

Der Wald ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, schützt Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren oder liefert den klimafreundlichen und regionalen Öko-Rohstoff Holz, so das AELF. All diese Funktionen können die Wälder aber in Zukunft nur erfüllen, wenn sie klimastabil aufgebaut sind.

Mitte Mai hatte Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, angekündigt, den Schutz der Wälder vorantreiben zu wollen. Aktuell entwickelt der Bund eine Förderrichtlinie, mit der zusätzliche Leistungen der Waldbesitzenden für den Klimaschutz und die Biodiversität finanziert werden sollen. Dafür sind in diesem Jahr 200 Millionen Euro vorgesehen.Quellen: AELF/BMEL

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