Mann mit Messer schwer verletzt
Polizei ermittelt nach Gewalttat in Mühldorfer Spielhalle wegen Geiselnahme
Mit einem Messer hat ein 34-Jähriger eine Frau in einer Mühldorfer Spielhalle bedroht und einen Mann schwer verletzt. Jetzt steht er vor dem Haftrichter.
Mühldorf – Am Tag nach dem Messerangriff blieben in der Joker Spiehalle die in Mühldorf die Automaten stumm. Die Polizei hat die Tür nach der gewalttätigen Auseinandersetzung vom frühen Montagabend versiegelt. „Die Spurensicherung läuft noch“, erklärt Polizeisprecher Martin Emig die Situation vor Ort.
Nach seinen Angaben hat die Mühldorfer Polizei dort am Montagabend einen 34-Jährigen festgenommen, der eine Frau mit einem Messer bedroht und einen Mann schwer verletzt hat.
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Ein Passant hatte die Polizei am Montag gegen 16.50 Uhr über den Notruf angerufen und berichtet, dass er einen Mann gesehen habe, der mit einem Messer bewaffnet sei und sich verdächtig verhalte. Polizeistreifen sahen den Verdächtigen gegen 17.10 Uhr, als er die Spielhalle an der Adolph-Kolping-Straße betrat.
Polizisten stoppen den Angreifer
„Nachdem er auf die Einsatzkräfte aufmerksam geworden war, brachte er eine Angestellte der Spielhalle unter Vorhalt seines mitgeführten Messers in seine Gewalt“, erklärte der Polizeisprecher. Ein Gast der Spielhalle sei der Angestellten zu Hilfe gekommen und habe versuchte, den Angreifer zu überwältigen.
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Im Laufe des Gerangels erlitt der 42-jährige Waldkraiburger eine Stichverletzung im Oberkörper. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo er operiert wurde. Er befindet sich nach Angaben von Polizeisprecher Emig aber außer Lebensgefahr. Unmittelbar danach konnten die Beamten den 34-Jährigen Mühldorfer überwältigen und festnehmen.
„Wir ermitteln jetzt wegen Geiselnahme“, sagte Emig, „und wegen eines Verletzten nach einem Messerangriff.“
Keine Informationen über das Motiv
Mehr war gestern über das Geschehen in der Spielhalle im ersten Stock über dem Mühldorfer Kino nicht zu erfahren. „Wir sagen nie etwas über das Motiv“, betonte Polizeisprecher Emig, auch den genaueren Tathergang wollte er nicht schildern – aus Ermittlungsgründen.
Die Joker Spielhalle gehört zur Firma Kling, die in ganz Deutschland Dutzende solcher Vergnügungsstätten betreibt. Für Mühldorf ist Mechtild Smolarek als Regionalleiterin zuständig, sie betreut Bayern von Augsburg an südlich. Auch München gehört zu ihrem Verantwortungsbereich.
„In den acht Jahren, in denen ich das Gebiet leite, ist das der erste Vorfall dieser Art“, sagte sie. Fünf Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Mühldorf, nur das Opfer war am Montagabend in der Spielhalle. Näheres wollte Smolarek nicht sagen. Auch die Polizei gab weder das Alter noch den Wohnort der Frau bekannt, teilte aber mit, dass sie einen Schock erlitten habe, ansonsten aber unverletzt sei.
Joker-Gebietsleiterin Smolarek weiß auch noch nicht, ob die Spielhalle am Mittwoch, den 17.11., wieder öffnen wird. „Das teilt uns die Polizei dann mit.“
Der Ermittlungsrichter schickte den 34-Jährigen Mühldorfer nach einer Vorführung in die Fachklinik Innsalzach bei Gabersee.
