Neue Pläne für die Altstadt
Parkplätze und ein Lebensmittler: So soll das Sümö-Gelände in Mühldorf werden
MIt einem Architektenwettbewerb will die Stadt Mühldorf eine neue Nutzung für das Sümö-Gelände am Rande der Innenstadt finden. Bei einem Thema gibt es schon jetzt Diskussionen.
Mühldorf – Mit einem Ideenwettbewerb will die Stadt das ehemalige Sümögelände überplanen. Im Stadtentwicklungsausschuss stellte jetzt Architekt und Stadtplaner Jakob Oberpriller den Verlauf eines solchen Ideenwettbewerbs dar. Während dieses Wettbewerbs können Architektenbüros ihre Vorschläge zur Gestaltung des Areals einreichen.
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Eine Jury entscheidet am Ende des Wettbewerbs über die Vorschläge. In der Jury sitzen zum einen Fachleute wie Architekten oder die Stadtbaumeisterin, dazu Vertreter aller im Stadtrat vertretenen Fraktion: Ilse Preisinger-Sontag (CSU), Christa Schmidbauer (SPD), Karin Zieglgänsberger (UM) und Dr. Georg Gafus (Grüne). Linke und AfD entsenden keine Preisrichter. Die eingereichten Vorschläge werden anschließend öffentlich gezeigt und vorgestellt.
Sümö-Umbau soll schrittweise erfolgen
Bürgermeister Michael Hetzl (UM) und Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner betonten mehrfach, dass die Umsetzung der Ideen nicht an einen Zeitplan gebunden sei. „Wir sind uns verwaltungsintern darüber einig, dass es schrittweise geschehen wird“, betonte Hetzl.
Hallenbad wird das größte Problem
Das liegt zum einen an unterschiedlichen Besitzverhältnissen in diesem Bereich, denn es gibt neben Grundstücken und Gebäuden in städtischer Hand auch private Wohnungen und Gewerberäume.
Zentrales Thema aber dürfte die Zukunft des Hallenbades sein, das einen großen und zentralen Platz auf dem Areal belegt. Das Bad ist nicht sanierbar, quer durch alle politischen Parteien ist ein Standortwechsel gewünscht. Allein: Wie Stadt und Stadtwerke die geschätzt mindesten 30 Millionen Euro für eine Neubau aufbringen wollen, ist völlig offen.
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Damit, das stellte Weichselgartner klar, kann es dort nur eine Lösung in einzelnen Schritten und ohne zeitliche Vorgabe geben. Sie nannte die zeitliche Freiheit einen Vorteil des Ideenwettbewerbs, weil die Stadt – im Gegensatz zu einem Realisierungswettbewerb –nicht an konkrete Vorhaben gebunden sei.
Genaue Vorgaben noch offen
Inhaltlich ist für die Ausschreibung noch vieles offen, den Text erarbeitet das das Büro Oberprillerarchitekten. Fest stehen die Vorgaben, auf dem Areal die derzeit benötigten 530 Parkplätze zu schaffen, Platz für einen Lebensmittler und Wohnraum zu und das Verkehrsproblem an der Kreuzung alte B 12 und Innstraße zu lösen.
Wie diese Aufgaben rundum das Sümö-Gelände erfüllt werden können, sollen die Beiträge des Wettbewerbs zeigen. Einen Zeitrahmen nannte die Stadtverwaltung im Stadtentwicklungsausschuss nicht.
Gafus kritisiert zu viele Parkplätze
Die hohe Zahl von Parkplätze kritisierte Grünen-Stadtrat Gafus: „Darüber müssen wir noch reden.“ Bürgermeister Hetzl erinnerte daran, dass diese Anforderung im Stadtentwicklungsausschuss einstimmig, also auch mit den Stimmen der Grünen gefasst worden sei. Er wies Gafus zurecht und forderte ihn auf, sich an „demokratische Gepflogenheiten“ zu halten.
Stadtwall neu planen
Stefan Schörghuber (CSU) und Claudia Hungerhuber (SPD) betonten, dieser Wettbewerb könne nur der Anfang von notwendigen Überplanungen in der Stadt sein. Hungerhuber sagte: „Als nächstes sollten wir uns um den Stadtwall kümmern.“ Zieglgänsberger unterstützte den Wettbewerb, nur so könne eine sinnvolle Nutzung für dieses große, wichtige Areal gefunden werden.