Corona-Impfung
Novavax-Impfungen starten in Mühldorf: So hoch ist die Nachfrage
An diesem Wochenende (5. /6. März) wird im Impfzentrum Mühldorf erstmals der neue Impfstoff Novavax verabreicht. Die Hoffnungen sind groß - aber wie sind die Zahlen?
Mühldorf – Die Hoffnungen auf den Impfstart mit Novavax waren groß. Der Coronaimpfstoff soll vor allem Menschen ansprechen, die Vorbehalte gegenüber den sogenannten MRNA-Impfstoffen von Biontech oder Moderna haben.
Ob die Impfkampagne damit an Schwung gewinnt, ist fraglich.
Nur 100 Impfungen am Wochenende
Grund dafür sind die ersten Zahlen. 100 Menschen haben sich nach Angaben des Landratsamts für dieses Wochenende angemeldet, insgesamt stehe 130 Interessierte auf der Warteliste des Impfzentrums. „In den vergangenen Monaten haben viele Menschen, die skeptisch gegenüber der MRNA-Impfstoffe waren, bekundet, sich erst mit einem Proteinimpfstoff impfen zu lassen“, kommentiert der organisatorische Leiter des Impfzentrums Alexander Fendt die Zahlen.
„Nun ist das Angebot da. Wir müssen sehen, ob diese Menschen nun ihr Wort halten.“ Ein kleiner Schub für die Impfkampagne sei es sicherlich. „Wie groß er tatsächlich ist, wird sich zeigen.“
Zunächst für Pflegeberufe
Der neue Impfstoff soll vor allem denen angeboten werden, die von der sogenannten einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen sind, das heißt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Bei ausreichender Verfügbarkeit können sich aber auch alle anderen Personen damit impfen lassen. Interessenten können sich auf eine Warteliste setzen lassen.
Wie Fendt hofft auch Dr. Jonas Hähnel, ärztlicher Leiter des Impfzentrums darauf, dass sich Skeptiker jetzt impfen lassen. „Wer Vorbehalte bezüglich der Wirkungsweise von MRNA-Impfstoffen hat, für den bietet der Novavax-Impfstoff eine Alternative“, sagt er und weist auf eine weitere Gruppe hin: „Vorteile könnten sich auch für die Personen ergeben, die entweder auf einen der Inhaltsstoffe eines MRNS-Impfstoffes nachgewiesenermaßen allergisch sind oder eine Vorerkrankung aufweisen, deren Symptomatik in Richtung der seltenen Nebenwirkungen eines MRNS-Impfstoffes geht.“
Gut auch für Menschen, die Biontech nicht vertragen
Dazu zählen laut Hähnle unter anderem Erkrankungen der Herzmuskulatur. Nach seinen Angaben werden bei einem Totimpfstoff wie Novavax fertige Antigene injiziert, während beim MRNA-Impfstoff nur der Bauplan hierfür enthalten ist und die Muskeln die Proteine im Körper des Geimpften erst selber bilden.
Auf dieser Basis beruhten die bisherigen Impfstoffe, mit Novavax ist jetzt erstsmals ein klassischer Impfstoff in Deutschland zugelassen. So wie er werden bislang die meisten Impfstoffe hergestellt.
Anmeldung zur Impfung möglich
Viele sekptische Menschen hatten bisher darauf verwiesen, auf einen Totimpfstoff zu warten weil sie Bedenken gegen die MRNA-Impfstoffe hätten.

