Nach Skandal um Journalistenbedrohung
Neuwahl im CSU-Kreisverband Altötting: Spätes Nachspiel für Stephan Mayer
Vor einem Jahr hat Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer (CSU) einen Journalisten bedroht, weil der unliebsam berichtet hatte. Jetzt stand zum ersten Mal nach seinem damaligen Rücktritt als Generalsekretär der CSU eine Neuwahl in seinem Kreisverband an, dessen Vorsitzender Mayer bis zuletzt war.
Mühldorf/Altötting – Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer ist nicht mehr CSU-Vorsitzender des Kreisverbands Altötting. Die Delegierten wählten Martin Huber zu seinem Nachfolger. Der Wechsel an der Spitze ist eine Konsequenz der Affäre Mayer, bei der der damalige CSU-Generalsekretär einen Journalisten bedroht hatte.
Neuer Kreisvorsitzender ist Landtagsabgeordneter Martin Huber, der Mayer auch im Amt des Generalsekretärs der CSU nachgefolgt ist. Die Delegierten wählten ihn mit 93,1 Prozent zu ihrem neuen Chef. Huber und Mayer hatten sich nach Angaben der Passauer Neuen Presse bereits im Vorfeld auf den Wechsel verständigt, nachdem Huber seine Kandidatur angekündigt hatte. Mayer wollte mit seinem Verzicht eine Kampfkandidatur vermeiden.
Mayer künftig Ehrenvorsitzender
Der CSU-Bundestagsabgeordnete gehört aber weiter dem Kreisvorstand der Altöttinger CSU an, er erhielt bei der Wahl zu den Stellvertretern 85,2 Prozent der Stimmen. Das ist das schlechteste Ergebnis aller Stellvertreter. Am Ende der Versammlung kürten ihn die Delegierten per Handzeichen einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.
Vier Jahre lang war Mayer Kreisvorsitzender gewesen, zu dieser Zeit war er auch Innenstaatssekretär im Bund und nach dem Regierungswechsel in Berlin Generalsekretär der CSU. Bei der nächsten Bundestagswahl, das machte er bei der Kreisversammlung deutlich, wolle er erneut für den Bundestag kandidieren.
Mayer will wieder in den Bundestag
Die steht 2025 an; sollte es keine Änderungen beim Wahlrecht bis dahin geben, bestimmen die CSU-Kreisverbände Mühldorf und Altötting gemeinsam ihren Kandidaten. Das ist seit 2002 Mayer, der die Region damit seit über 20 Jahren als Direktkandidat in Berlin vertritt.