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„Gefühlt ist es wie ein Start-up“

Barbara Solf-Leipold hat als erste Dekanin am Campus Mühldorf viele Ideen für den Standort 

Dekanin Barbara Solf-Leipold kennt den Landkreis Mühldorf noch aus ihrer Zeit beim Kreisjugendamt.
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Dekanin Barbara Solf-Leipold kennt den Landkreis Mühldorf noch aus ihrer Zeit beim Kreisjugendamt.

Ihr großes Ziel am Standort Mühldorf ist der Aufbau eines vollwertigen akademischen Angebots vom Bachelor bis zur Promotion.

Mühldorf – Was Barbara Solf-Leipold besonders an ihrer neuen Aufgabe gefällt? „Es macht großen Spaß diesen Hochschulstandort mitaufzubauen“, strahlt die 43-Jährige. „Gefühlt ist es wie ein Start-up. Wir haben hier alles, nur keine gewohnten Bahnen.“

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Die Professorin für „Soziale Arbeit“, „Pädagogik der Kindheit“, und „Angewandte Psychologie“ leitet seit 1. Oktober als erste Dekanin die neu gegründete Fakultät für Sozialwissenschaften am Campus Mühldorf der Technischen Hochschule Rosenheim.

Ihr Ziel: Studium von Bachelor bis Doktor

Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Leitung des Fachbereichs, die Sicherstellung eines guten Lehrangebots und die Weiterentwicklung. Sie hat viele Ideen. „Mein großes Ziel am Standort Mühldorf ist der Aufbau eines vollwertigen akademischen Angebots vom Bachelor bis zur Promotion“, dafür brennt sie zusammen mit ihren Kollegen des Dekanats.

Zum Dekanat der Fakultät für Sozialwissenschaften gehören auch noch Prodekan Prof. Dr. Alp Aslan, Studiendekanin Prof. Dr. phil. Christa Neuberger sowie Geschäftsführerin Angelika Tönshoff.

Dass diese Führungsriege überwiegend aus Frauen besteht, kann die Dekanin ganz einfach erklären: „Das entspricht der beruflichen Realität im sozialen Bereich, die Frauen dominieren.“

Auch die Mehrzahl der Studierenden am Campus Mühldorf ist weiblich. Angewandte Psychologie ist in etwa „gleichberechtigt“ besetzt. Bei den Studiengängen Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit beträgt der Frauenanteil gut 80 Prozent.

Soziale Arbeit leidet unter Männermangel

Was Solf-Leipold in gewisser Weise bedauert: „Soziale Berufe haben nur ein geringes Ansehen in der Gesellschaft. Allerdings hat die Corona-Pandemie die enorme Bedeutsamkeit dieser Berufe deutlich gemacht. Nach wie vor ist es ein typisch weibliches Arbeitsfeld. Eher kann man Mädchen und Frauen für MINT-Berufe, also naturwissenschaftliche Fächer, begeistern, als Buben und Männer für Sozialwissenschaften.“ Gibt es andernorts den „Girls´Day“ setzt man am Campus Mühldorf auf den „Boys´Day“.

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Über mangelnde Bewerbungen kann sich ihre Fakultät allerdings nicht beschweren. Allein in diesem Jahr haben sich insgesamt mehr als 1200 Studieninteressierte mit Allgemeiner Hochschulreife, Fach-Abitur oder besonderer beruflicher Qualifikation für die Studiengänge am Campus Mühldorf beworben. Dabei können derzeit jeweils nur 35 bis 50 Plätze vergeben werden. Die Altersspanne der Bewerber reicht von 18 bis 60 Jahren.

Derzeit sind rund 650 Studierende am Campus – diese Zahl war eigentlich erst für 2022 als Ziel gesetzt. „Es wird langsam eng. Unser Campus ist für 700 Personen ausgerichtet. 2022 könnten wir aber schon mehr als 750 Studierende vor Ort haben.“

Die mit dem kommunalen Zweckverband über die nächsten zehn Jahre angepeilte Zielgröße sind 1300 Studienplätze. Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal für soziale Berufe steigt kontinuierlich. „In vielen Fällen haben unsere Studierenden ihren Arbeitsvertrag schon vor dem Studienabschluss sicher in der Tasche.“ Bereits jetzt kämpfen Träger, Einrichtungen und Sozialunternehmen mit einem erheblichen Fachkräftemangel, Tendenz stark steigend. Auch Psychologen mit FH-Abschluss sind gefragt.

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Ganz aktuell, das gilt für alle sozialen Berufe, trägt Corona erheblich dazu bei: „Die Bekämpfung von gesellschaftlichen, ökonomischen und gesundheitlichen Folgen bei Kindern und allen anderen Altersgruppen wird in den nächsten Jahren zunehmend wichtig werden. Hierfür bedarf es sehr gut qualifizierter Fachkräfte, die auch hier am Standort Mühldorf ausgebildet werden.“

Wie ihre Studierenden schätzt auch Barbara Solf-Leipold den Campus „daheim“. „Praktisch vor meiner Haustür arbeiten zu können ist ein riesiger Glücksfall“, freut sich die Landshuterin.

Für sie war der Dienstantritt in Mühldorf fast ein Heimkommen, denn schon vor 21 Jahren war sie im Landkreis Mühldorf tätig. Als Sozialpädagogin beim Kreisjugendamt.

Hobby ist Ausgleich zur Kopfarbeit

Wenn sie nicht gerade im Hörsaal steht oder die Hochschule leitet, kümmert sie sich mit ihrer Tochter um sechs Zwergkaninchen, kraxelt in der Kletterhalle oder steht an der Werkbank. „Mit Hammer und Eisen stemme und schnitze ich Holzschalen aus Baumstämmen“, verrät sie lachend ihr außergewöhnliches Hobby. „Weil es da recht laut zugeht, hat mich die Familie in die Garage verbannt. Ich genieße diese körperliche Arbeit, sie macht den Kopf frei.“

Anmeldung bei Evi.Geischeder@th-rosenheim.de – anschließend erhalten Sie eine Zoom-Einladung.

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