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Am Rande notiert

Wertvolles Wahrzeichen von Mühldorf – oder: Warum der Stadtplatz 74 eine große Zukunft hat

Es herrscht ein Kommen und Gehen am Mühldorfer Stadtplatz. Nur eins bleibt.
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Es herrscht ein Kommen und Gehen am Mühldorfer Stadtplatz. Nur eins bleibt.

Von so viel Schönem musste sich die Mühldorfer Altstadt in den letzten Jahrzehnten verabschieden. Ein Wahrzeichen aber wird nach Ansicht unseres Autors Markus Honervogt wohl nie vergehen.

Es ist ein Kommen und Gehen am Mühldorfer Stadtplatz und begonnen hat alles mit dem Naglschmiedturm. Nur die Älteren werden sich noch erinnern, wie er einst als grauer Riese die Besucher der Altstadt begrüßte. Das ist nun schon Jahrzehnte her, das anfangs als Clownskostüm verspottete, neue rotbraun-weiße Farbkleid ist längst zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Vor allem, wenn es in der Weihnachtszeit, über und über mit tausenden Lichter bedeckt, Stimmung verbreitet.

Markus Honervogt

So ging es auch dem Dach des Eiscafé Venezia. Verschrieben, verdammt und doch lange geliebt. Eine einzigartige Erfolgsgeschichte des Sehen- und Gesehenwerdens auf dem Mühldorfer Stadtplatz. Wer nie seinen Espresso unter der Hallenkonstruktion schlürfte, gehört einfach nicht dazu. Und jetzt: weg. Einfach abgebaut und durch schnöde Sonnenschirme ersetzt.

Es war einmal ein Gössl-Shop

Andere haben es trotz gewaltiger Ansprüche nicht einmal halb so weit gebracht. Wer erinnert sich noch an den Gössl-Shop ganz am Anfang des Stadtplatzes? Wo es für kurze Zeit Lederhosen gab zum Preis einer Doppelhaushälftenmonatsmiete? Dirndl im Tausch gegen einen gebrauchten, aber gut erhaltenen Kleinwagen? So viel Schickimicki gibt es in der Stadt dann wohl doch nicht, dass sich die Idee gelohnt hätte. Verschwunden nach kaum mehr als einer Volksfestsaison.

An dieser Stelle eine Spoilerwarnung: Aus den Lederhosen sollen demnächst Kinderklamotten werden.

Da gab es einst den Herrenausstatter Schmid, der Generationen Mühldorfer Männer ausstattete, wenn sie Wert auf Sakko und Schlips legten. Gleich ein halbes Dutzend Metzgereien für den täglichen Leberkasgenuss und Schuhgeschäfte beinahe ohne Zahl. Spielwarenladen Kolb samt Kinderreitesel ist verschwunden, dafür verhilft heute ein halbes Dutzend Brillengeschäfte dem Mühldorfer zum rechten Durchblick und Handyshops zum guten Empfang.

Ein neues Wahrzeichen Mühldorfs

Es kommt und geht so allerlei. Was schier auf ewig bleibt: das Gerüst am Stadtplatz 74. Wenn es wie einst das Venezia-Dach für 20 Jahre Stehvermögen hat, bleibt es der Stadt noch eine Weile erhalten. Jetzt gibt es allerdings erste Hinweise darauf, dass es nach einem Haus-Besitzerwechsel doch noch verschwinden könnte. Trotzdem, der Zweifel bleibt. Denn vermutlich steht es längst unter Denkmalschutz und darf gar nicht mehr abgerissen werden. Als wertvolles Wahrzeichen Mühldorfs.

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