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In Mühldorf ausgezeichnet

Professorin des Jahres: Edeltraud Botzum ist ganz besonders - sagen ihre Studentinnen

Alp Aslan verleiht die Urkunde an die „Professorin des Jahres“ Edeltraud Botzum.
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Ausgezeichnet: Alp Aslan verleiht die Urkunde an die „Professorin des Jahres“ Edeltraud Botzum.

Es ist eine große Auszeichnung für Edeltraud Botzum vom Campus Mühldorf als „Professorin des Jahres“. Der Weg zu diesem Erfolg ist ein ganz besonderer.

Mühldorf - Bei einem Festakt auf dem Mühldorfer Campus erhielt die Lehrstuhlinhaberin für Soziale Arbeit Edeltraud Botzum jetzt die Auszeichnung der Stiftung Unicom zur „Professorin des Jahres 2022“ . Professorin Michaela Geierhos, Jurymitglied der Unicum-Stiftung, war online zugeschaltet: „Der Preis ist für Professoren, die ihre Studierenden bestmöglich auf das Berufsleben vorbereiten. Das möchte ich noch einmal besonders herausstellen“, sagte Geierhos. Botzum engagiere sich voll für ihre Studierenden – und die haben sie zur Professorin des Jahres gewählt.

Denn das ist das besondere der Auszeichnung: Sie entspringt dem Votum von Studentinnen und Studenten. „Sie ist gut vernetzt und kennt einerseits die Arbeitgeber, andererseits die Stärken ihrer Studierenden. So kann sie beide Seiten gut zusammenbringen.“ Ein Student habe auf seinen Stimmzettel geschrieben: „Edeltraud Botzum hat es einfach verdient, Professorin des Jahres zu werden“ Geierhos betonte: „Diese Aussage bringt es auf den Punkt“. Botzum setzte sich nach Angaben von Unicum gegen mehrere Hundert Mitbewerber durch.

Große Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz

Lisa Bierwirth war eine der Studentinnen Botzums in Mühldorf. Sie sagte beim Festakt. „Ich habe mein Studium bei Edeltraud Botzum 2017 begonnen, ich bin im Berufsleben angekommen. Für mein Stipendium brauchte ich die Stellungnahme eines Professors oder einer Professorin – zwei Tage vor Abgabeschluss - und ich wandte mich an Frau Botzum. Sie schreibt immer sehr kurzfristig zurück. Auch in diesem Fall tat sie das. Ohne sie hätte ich mein Stipendium nicht bekommen“.

Botzum, 42, ist Lehrstuhlinhaberin für Soziale Arbeit und unterrichtet am Campus Mühldorf. Sie hat für die TH Rosenheim den 2017 engerichteten Studiengang in Mühldorf mit entwickelt und aufgebaut. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Partizipation und Ressourcenorientierung, Kennzeichen und Steuerung sozialer Organisationen sowie Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Aspekten im betrieblichen Kontext. Sie ist zudem Dozentin und Gutachterin an Hochschulen im In- und Ausland sowie Autorin zahlreicher Fachpublikationen.

Besondere Qualität der Lehre

Der Prodekan der Technischen Hochschule, Professor Alp Aslan, sprach von einem Ereignis, das man nur einmal im Leben erlebt. Die Unicum-Stiftung zeichnet nach seinen Angaben jährlich einen Professor oder eine Professorin als ‚Professorin des Jahres‘ aus. Botzum erhielt diese Anerkennung ihrer Arbeit in der Kategorie „Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften“. Aslan betonte: „Wenn man sie kennt, ist das nicht überraschend. Bereits 2019 und 2021 hat sie einen Preis für besondere Qualität ihrer Lehre bekommen.“

Der Preis sei keine Momentaufnahme, sie sei kein ‚one hit wonder‘. Denn Botzum leiste ihre Arbeit als Professorin auf höchstem Niveau. „Sie macht das mit Herzblut, Verve, Leidenschaft und intrinsischer Motivation“.

Jugendlichkeit ist kein Problem

Professor Eckhard Lachmann ist der Vizepräsident der Technischen Hochschule Rosenheim. Er schilderte Anekdoten über die Geehrte: „ Die erste Begegnung mit Edeltraud Botzum war etwas merkwürdig. Bei ihrer Einführung war ich verhindert. Kurz darauf saß ich bei offener Tür in meinem Büro. Professorin Botzum kopierte draußen im Gang. Ich sagte zu ihr: ‚Entschuldigen Sie, das ist kein öffentlicher Kopierer‘. Da erklärte sie mir, dass sie ihre Vorlesung vorbereite.“ Er habe sich Gedanken gemacht, wie es sein würde, wenn die junge Kollegin in die Bibliothek oder in die Mensa gehen, wie sie vor ihren Studierenden stehen würde. „Da half mir ein Kollege weiter, der sagte: ‚Jugendlichkeit kann ein Problem sein. Aber das Problem löst sich Tag für Tag von allein“.

Landrat Max Heimerl hatte keinen Hut auf, sonst hätte er ihn vor Edeltraud Botzum gezogen. Der Landkreischef weiter: „Was wird aus so einer begabten jungen Frau? Bundestrainerin wird sie eher nicht, aber vielleicht Bundeskanzlerin. Meiner Meinung nach könnten wir wieder eine gebrauchen. Die Verleihung dieses Preises an eine Mühldorfer Professorin beweist die Strahlkraft, die der Landkreis Mühldorf in der bayerischen Regionalisierung erlangt hat. Wir freuen uns darüber und sind stolz darauf“.

„Sei frech und wild und wunderbar“

Bürgermeister Michael Hetzl konnte feststellen, dass die TH Rosenheim zum ersten Mal diesen Preis erringen konnte: „Von Studierenden nominiert und dann gewählt zu werden, das ist wohl der schwierigste Preis, den man gewinnen kann. Hat man die heutigen Reden verfolgt, dann weiß man, welche hervorragenden Leistungen an unserem Campus erbracht werden. Sie sollten nicht gleich Bundeskanzlerin werden, Frau Professor, bleiben Sie hier in Mühldorf, wir brauchen sie“.

Bevor der Festakt in einen Stehempfang überging, meldete sich Edeltraud Botzum selbst zu Wort und gab zwei Zitate zu Protokoll, die ihr an diesem Morgen in Form von Postkarten in die Hände gefallen seien und die sie stets beherzige: „Wenn man mit Flügeln geboren wird, sollte man alles tun, um sie zu benutzen“. Mit Pippi Langstrumpf endete der Empfang: „Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar“.

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