Kleindarsteller und Komparse aus Mühldorf
„Leicht ist es nicht“ – Rudi‘s Anekdoten aus der Filmbranche
Rudi Breiteneicher ist Kleindarsteller. Angefangen als Komparse hat sich der Mühldorfer im deutschen Film und Fernsehen einen Namen gemacht. Wo er schon überall dabei war, in welcher Serie er als Nächsten zu sehen ist und welche Rolle ihn bisher am meisten bewegt hat:
Mühldorf am Inn - Mitte Februar, genauer gesagt, am Donnerstag, 22. Februar, erscheinen um 15.10 Uhr in der ARD neue Folgen der Kultserie „Sturm der Liebe“. Mittendrin in der brandneuen 20. Staffel, die bereits im November 2023 anlief: Rudi Breiteneicher.
„Sturm der Liebe“ - So weit wird im Voraus gedreht
„Ich habe mich sehr über diese Buchung gefreut. Die Serie ist seit Jahren extrem erfolgreich und wurde europaweit von über 20 Sendern übernommen“, sagt Rudi. Was genau er in den zwei Szenen in jeweils knapp zwei Minuten spielen durfte, darf er noch nicht verraten. „Es sind kurze Szenen, aber für einen Kleindarsteller, der kein Schauspieler ist, und das Ganze rein hobbymäßig macht, erscheinen zwei Minuten lang.“
Für ihn seien die Dreharbeiten im Oktober 2023 spannend gewesen: Am Set laufe alles sehr professionell ab. In nur einem Tag drehe das Team eine Folge durch und sei pauschal immer 80 bis 90 Folgen den Ausstrahlungen voraus.
Rudi ist stolz auf seine Sprechrolle: „Eine tragende Rolle, die maßgeblich für die weiteren Folgen beitragen wird. Außerdem war es für mich etwas Besonderes, einen Tag in den Bavaria Studios in Grünwald und einen Tag in der Nähe von Starnberg verbringen zu dürfen. Das Team und die Schauspieler waren bester Laune und es hat viel Spaß gemacht, zwei Tage für diese erfolgreiche Serie drehen zu dürfen.“
Breiteneicher auch bei „Der Alte“ zu sehen
„Sturm der Liebe“, verrät Rudi weiter, sei noch lange nicht alles: Auch in der 48. Staffel der Serie „Der Alte“ sei er in drei Folgen zu sehen. Bei den sommerlichen Drehs in München schlüpfte er gleich in drei verschiedene Charaktere: Gärtnereimitarbeiter, Camper und Anwalt - jeweils als Komparse, aber doch mit einem kurzen Text.“ Die insgesamt acht neuen Folgen starten ab 5. April um 20.15 Uhr im ZDF.
„Wann die drei Folgen mit mir ausgestrahlt werden, steht noch nicht fest“, sagt Rudi über die neuen Folgen der bereits seit 1977 existierenden Fernseh-Serie. Als aktuelle Besetzung agieren Thomas Heinze als Hauptkommissar Bergmann und Stephanie Stumph als seine Kollegin.
Film, Fernsehen, Sketche, Werbefilme
Wie kam Rudi überhaupt ins Showbusiness? Angefangen hat er als Komparse und mittlerweile ist er seit über zehn Jahren dabei. In insgesamt vier Agenturen bekommt er immer wieder Anfragen zu seiner Person, wenn Alter, Geschlecht und Statur der Rolle entsprechen. Diesen Anfragen kann er dann zusagen - und wenn es gut läuft und das Ganze nochmal bestätigt wird, hat Breiteneicher eine neue Rolle.
Dabei dreht es sich nicht nur um Filme - im „Eberhofer“-Krimi spielte Rudi schon einmal den Staatssekrektär. Auch in Sketchen, Werbefilmen für die Deutsche Bahn oder Globus sowie in Webstreams ist er aktiv. In der bayerischen Web-Serie „B Comedy“, die auf YouTube mehr als 15 Millionen Aufrufe verbucht, steht er gemeinsam mit seiner Frau Petra Stark vor der Kamera. Sie gehören zu den festen neun Darstellern der Web-Serie.
Die 66-Jährige teile dieselbe Leidenschaft, war schon bei „Akte X“, „Straßencops“ und der BR-Produktion „Frauengschichten“ zu sehen. „Mittlerweile ist es für uns beide als Rentner ein nettes Zubrot“, erklärt der gelernte Schlosser, der 25 Jahre im Chemiewerk Burghausen gearbeitet hat. Der Liebe wegen sei er von Burghausen nach Mühldorf gezogen.
„Ich bin sehr heimatverbunden. Der Chiemgau und die Berge, da fühle ich mich wohl. Ich würde nicht wo anders leben wollen“, betont der Kleindarsteller. Da freut es ihn auch, dass die Drehorte meistens in der Nähe sind. Den weitesten Weg legte der 64-Jährige bislang nach Oberstauffen ins Allgäu zurück.
Kameraerfahrung bei „Dahoam is Dahoam“ gesammelt
Seine Traumrolle, die hatte er bereits: In seiner Lieblingsserie „Hubert ohne Staller“ durfte Rudi als Brandexperte auftreten, der die Ursache für das brennende Revier genauer unter die Lupe nahm. Dabei sei die Rolle zunächst gar nicht für ihn gedacht gewesen.
„Nachdem ich einige Tage nichts mehr gehört hatte, dachte ich, das wird nichts mehr. Denn kommt nach 24 Stunden keine Zusage, bedeutet das automatisch eine Absage“, weiß Rudi. Schließlich aber flatterte doch noch eine Zusage ein.
„Ich war schon neugierig und fragte während der ersten Drehpause den Drehleiter, wieso er sich so spät für mich entschieden hatte. Als der antwortete, ich hätte in der BR-Daily-Soap ‚Dahoam is Dahoam‘ als Rektor überzeugt, habe ich mich doppelt gefreut“, erzählt Rudi mit einem breiten Grinsen.
„In der Filmbranche ist es nicht leicht, entweder du kommst rein oder du bist raus.“
Vager Blick in die Zukunft
Wo möchte Rudi noch hin und welche Ziele verfolgt er? Das, so betont er in gewohnt bayerischer Manier, lasse er alles ganz entspannt auf sich zukommen: „In der Filmbranche ist es nicht leicht, entweder du kommst rein oder du bist raus.“
In einem Monat gehen circa 20 Anfragen leer aus und dann trudeln plötzlich wieder Zusagen ein. Vieles funktioniere auch über Mundprogaganda, sein Gesicht kenne man inzwischen ja doch.
„Drei, vier Mal im Jahr als Kleindarsteller auftreten oder womöglich im ‚Eberhofer‘ ein weiteres Mal im Abspann genannt zu werden, das wäre schon eine große Ehre. Alles andere ergibt sich.“
mb
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