Für den Katastrophenfall
Für die nächste Flut vorbereitet: Gruppen des Technischen Hilfswerks üben in Mühldorf
Tagelanger Starkregen führt zu Überflutungen. Mühldorf und Waldkraiburg sind schwer betroffen. Gebäude werden in Mitleidenschaft gezogen und die Stromversorgung bricht zusammen. Darauf muss sich vorbereitet werden.
Mühldorf am Inn – Das Übungsszenario klingt bekannt: Tagelanger starker Regen sorgt für Überflutungen von Bächen und Flüssen.
Vor allem Mühldorf und Waldkraiburg sind schwer betroffen. Gebäude werden in Mitleidenschaft gezogen und die Stromversorgung bricht zusammen.
Um im Ernstfall Hilfe leiten zu können, übten jetzt mehrere Einheiten des Technischen Hilfswerks. Zwei Mal im Jahr findet solch eine Großübung statt. Schwere Überflutungen wie letztes Jahr in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen, sowie das Jahrhundert Hochwasser 2016 in Simbach zeigen, dass solche Katastrophen überall passieren können. So war auch das THW Mühldorf 2021 vier Wochen lang im Ahrtal im Einsatz.
Die Mitarbeiter kümmern sich um technischen Fragen
Leiter der Großübung war Robert Bark, Zugführer des Fachzugs Führung und Kommunikation. Er steuerte den Einsatz von 40 THWlern aus Mühldorf, Altötting, Eggenfelden, Ergolding, Berchtesgadener Land, Landshut, Traunreut. Die Aufgabe: Bei einer Katasthrophe den Überblick bewahren.
Um den Ernstfall zu simulieren, erhielten die THWler ein Drehbuch. „Übungsziel ist die zügige Heranführung und bedarfsgerechte Weiterleitung von überörtlichen Einsatzkräften bei Großeinsätzen“, erklärt Bark. Wie wichtig diese Organisation der Hilfe ist, erlebten die ehrenamtlichen Mühldorfer im Ahrtal. WDie Erkenntnisse aus der Übung fließen direkt in die weitere Ausbildung der Führungseinheiten ein“, sagt Bark.
Auf einem Mehrzweckkraftwagen der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung steht schweres Gerät.
Mit Booten, Radladern und Baggern
Es versorgt alle Einrichtungen mit Strom. Die Mitarbeiter kümmern sich um alle technischen Fragen. Auf einem anderen Fahrzeug steht ein Stromerzeuger mit Lichtmast und natürlich Personal. Dabei sind die unterschiedlichen Aufgaben oft Ortsgruppen zugeordnet, sagt der Mühldorfer Bark. So haben die Mühldorfer die Fachgruppen Führung und Kommunikation, und Wassergefahr.
„Wir haben Boote und können Brücken bauen“, sagt Bark. In Landshut und Eggenfelden gibt es Räumgruppen mit großen Radladern und Baggern.
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Die Ergoldinger haben große Notstromaggregate, mit denen sie ein ganzes Krankenhaus versorgen könnte. „So kann man jederzeit aufeinander zählen“, erklärt der Mühldorfer THW-Zugführer Stefan Ober, der die Übung leitet.
Auf dem Übungsgelände sind Zelte aufgebaut, in den Einsatzfahrzeugen herrscht reger Funkverkehr. Es wird dunkel.
Es dauert nicht lange und der große Parkplatz des THW ist hell erleuchtet. Das Team hat in kurzer Zeit eine komplette Notversorgung auf die Beine zu stellen. Sämtliche Geräte funktionieren einwandfrei.

