Nach jahrelangen Diskussionen
Es ist beschlossen: Mühldorf bekommt neuen Skaterpark
Nach jahrelangen Diskussionen ist es jetzt so weit: Mühldorfs Jugendliche bekommen einen neuen Skaterpark. Diesmal herrschte große Einmütigkeit im Stadtrat.
Mühldorf – Größte Einmütigkeit herrschte im Stadtrat beim Thema Skaterpark. Alle Stadträte stimmten dafür, „die erforderlichen Maßnahmen zur Errichtung eines Skaterparks in die Wege zu leiten“. Dieser Abstimmung lag ein Wunsch-Antrag des Jugendparlaments (JuPa) Mühldorf zugrunde, der an alle Fraktionen des Stadtrats gegangen war und von der Stadtverwaltung aufgegriffen wurde.
Ein offenes Gelände für alle
Zu Beginn der Aussprache in der jüngsten Sitzung bedankte sich Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner bei den im Publikum anwesenden Jungparlamentariern für den akribisch ausgearbeiteten Antrag. „Ihr habt großartige Vorarbeit geleistet, das ist Klasse“, so Weichselgartner. „Was mir und er Stadtverwaltung besonders gefällt, ist, dass es nicht nur um einen Platz für Skater geht, sondern für alle, die dort hinkommen wollen. Es soll ein Platz für Sport und ein sozialer Treffpunkt für Jugendliche werden.“ Sie stellte in Aussicht, dass nach dem Beschluss im Stadtrat gemeinsam mit dem Jugendparlament erörtert werde, wie der Platz ausgestaltet werden kann.
Großes Lob für Jugendliche
Bürgermeister Michael Hetzl (UM) stellte es den Stadtratsmitgliedern frei, Fach-Fragen an die anwesenden JuPa-Vertreter und Skater zu stellen – denn: „Frau Weichselgartner und ich sind nicht die erfahrensten Skater“. Die Stadträte sparten quer durch alle Fraktionen nicht mit Lob für den ausgefeilten Antrag, der „mit viel Herzblut toll und umfassend“ ausformuliert worden sei. Karin Zieglgänsberger (UM) freute sich auch über die bereits laufende, enge Zusammenarbeit der Jugendlichen mit der Stadtverwaltung.
Claudia Hungerhuber (SPD) gefiel besonders der soziale Aspekt des Platzes: „Junge Leute brauchen mehr Raum für ungezwungene Treffen ohne einen Stundenplan.“ Sie wollte auch wissen, ob nicht ein zentralerer Standort, etwa in Bahnhofsnähe, besser geeignet wäre. Auch Dr. Matthias Kraft (Grüne) gefiele ein zentralerer Standort besser.
Zentralerer Standort nicht zu realisieren
Worauf Bürgermeister Hetzl erklärte, dass die Stadt erstens momentan keine Grundstücke zur Verfügung habe und das zweitens die Finanzen für den Skaterplatz sprengen würde, ganz abgesehen von lärmempfindlichen Anwohnern. Hetzl: „Der alte Standort am Fußballplatz Altmühldorf ist der pragmatischste, was eine zeitnahe und kostengünstige Lösung angeht.“ Dem fügte die Stadtbaumeisterin hinzu, dass es eine tolle Chance sei, in Altmühldorf einen freien Jugendstandort zu entwickeln.
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Stefan Schörghuber (CSU) warf die Frage nach der Haftung an dem künftigen Platz auf. Hetzl antwortete nach einem Blick in die Runde der anwesenden Stadtverwaltung: „Das wissen wir alle nicht auswendig. Aber es wird wohl auf eigene Gefahr sein, sonst müssten wir den Platz einzäunen.“
Runderneuerung sinnvoll
Auch die AfD unterstützte den Wunsch des JuPa – Oliver Multusch: „Wir müssen der Jugend alle Möglichkeiten einräumen. Gut, dass die Stadt gleich Geld dafür gefunden hat.“ Claus Debnar (Die Linke) unterstrich, wie sinnvoll eine Runderneuerung der Skateranlage sei.
Gelände auch über Radweg erreichbar
Kathrin Enzinger (Grüne) freute sich über diesen „Startschuss für andere tolle Dinge“ und fragte nach einer Zufahrt von der alten B12. „Unbezahlbar“, winkte Birgit Weichselgartner ab. „Da bräuchten wir zusätzlich auch noch eine Brücke.“ Das Gelände sei aber über einen schönen Radweg bestens erreichbar und es gebe auch eine Autozufahrt. Die Jugendlichen selbst hatten in ihren Umfragen unter Skatern erfahren, dass alle mit der Erreichbarkeit des Platzes sehr zufrieden seien.
116 000 Euro aus „alten Haushaltsresten“
Für die Neugestaltung des Skaterparks in Altmühldorf stehen 2022 insgesamt 116.000 Euro zur Verfügung. 50.000 Euro wurden bereits in den Haushalt 2022 eingestellt. Die anderen 66.000 Euro stammen laut Verwaltung aus „alten Haushaltsresten“ anderer Sportanlagen, die sich wie folgt aufgliedern: 25.000 Euro Hochbaumittel von der Rennbahn FC Mühldorf; 25.000 Euro aus einem ESV-Investitionszuschuss; 16.000 Euro Hochbaumittel von der ESV-Sportgaststättenentwicklung. Zusätzlich will die Stadt verschiedene Fördermöglichkeiten nutzen, wie etwa aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union, zur Förderung innovativer Ideen und Projekte im ländlichen Raum.