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Corona-Inzidenzwert von 828

Landkreis Mühldorf bleibt auf Corona-Platz vier in Deutschland – Das sind die Gründe

Nicht nur alte Menschen lassen sich derzeit zum dritten Mal impfen. Angestiegen ist aber nicht nur die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen. Auch die Zahl der Erstimpfungen ging in den letzten Tagen nach oben.
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Nicht nur alte Menschen lassen sich derzeit zum dritten Mal impfen. Angestiegen ist aber nicht nur die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen. Auch die Zahl der Erstimpfungen ging in den letzten Tagen nach oben.

Nach Wochen an der Spitze der Corona-Neuinfektionen in Deutschland bleiben die Gründe für die dramatischen Zahlen im Kreis Mühldorf weiter vielschichtig. Landrat Maximilian Heimerl nennt die Hauptursachen.

Mühldorf – Nach Einschätzung von Landrat Maximilian Heimerl handelt es sich um ein Bündel von Ursachen, die für die ausergwöhnliche hohe Corona-Inzidenz im Landkreis Mühldorf verantwortlich sind. Eine einfache, auf einen Grund bezogene Ursache gibt es weiter nicht.

Auf hohem Niveau in den Herbst gegangen

Heimerl betont auf Anfrage, dass der Landkreis „auf einem etwas höherem Niveau in den Herbst gestartet ist, da im Sommer die Inzidenz nicht so stark gesunken ist, wie in anderen Landkreisen“. So habe es im Sommer hohe Fallzahlen unter den Reiserückkehrern gegeben.

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„Dabei handelte es sich sowohl um Urlauber als auch um Arbeitnehmer aus anderen Ländern“, macht er die Lage im Grenzgebiet zu Österreich und Tschechien verantwortlich. Darüber hinaus sei der Corona-Inzidenz-Wert im gesamten südoberbayerischen Raum sehr hoch.

Im ganzen Landkreis und allen Gruppen

Dazu komme die Rolle, die die Deltavariante spielt. Heimerl: „Innerhalb von Familien breitet sich das Virus nun schneller als bei den bisherigen Varianten aus.“ Weil sich die Infektionen auf den ganzen Landkreis und alle Bevölkerungsgruppen verteilen, sind laut Gesundheitsamt auch Kindertageseinrichtungen und Schulen betroffen.

Größere Ausbrüche auch in Pfegeheimen

Größere Ausbrüche gibt es in mehreren Altenheimen im Landkreis Mühldorf. „Zudem haben Einzelereignisse wie Hochzeiten sowie Ausbrüche bei oder nach einem Fußballspiel oder in einem Club die Zahlen gesteigert.“ Diese Faktoren trieben den Corona-Inzidenzwert bis zum 9. November auf 828. In den Kliniken liegen 87 Coronapatienten, 18 Infizierte auf den Intensivstationen 14 Menschen werden beatmet.

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Ob die Verschärfung seit dem Wochenende mit der weitgehenden Einführung der 2G-Regeln und der Maskenpflicht an Schulen Erleichterungen bringt, lässt sich noch nicht sagen. Es zeichnet sich aber ab, dass die Bereitschaft zur Impfung deutlich gestiegen ist.

Alexander Fendt, der die Impfungen für die DLRG koordiniert, spricht von „einem deutlichen Anstieg seit letzter Woche“, das Landratsamt bestätigt den Trend: „Sowohl bei den Auffrischungsimpfungen als auch bei den Erstimpfungen steigen die Impfzahlen weiter an“, sagt Sprecherin Julia Parstorfer. Sprunghaft sei die Nachfrage nach der dritten Impfung gewachsen. „Derzeit sind vier Impfkabinen geöffnet, was zuletzt zu Beginn der Sommerferien der Fall war.“

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Wie groß die Nachfrage ist, habe sich vor allem am vergangenen Wochenende in Neumarkt-St. Veit, Ampfing und Haag gezeigt, wo sich an den mobilen Impfstationen lange Warteschlangen gebildet hätten. Deshalb erhöht der Landkreis die Kapazitäten im Impfzentrum und an den mobilen Impfstationen und führt weitere Sonderimpfaktionen durch.

Altersdurchschnitt in Klinik sinkt

Die Zahlen im Wochenvergleich belegen diese Einschätzung. Gab es vor drei Wochen im Impfzentrum 901 Impfungen, waren es in der vergangenen Woche 2089. Die Steigerung entfiel nicht nur auf das zusätzliche Angebot der Auffrischungsimpfungen, die um 1000 stiegen. Offenkundig besinnen sich auch bislang Ungeimpfte. Die Zahl der Erstimpfungen erhöhte sich von 283 auf 508.

Nur Impfungen können helfen

Dass nur weitere Impfungen die Ausbreitung des Virus und die damit verbundene hohe Belastung des Innklinikums reduzieren kann, darauf hat Klinikenvorstandsvorsitzender Thomas Ewald erneut hingewiesen. „Inzwischen liegt der Altersdurchschnitt weit unter 60 Jahren und wir müssen auch jüngere Patienten mit schwerem Verlauf versorgen“, berichtet er. Betroffen seien vor allem Ungeimpfte. „Ich kann nur immer wieder appellieren, sich impfen zu lassen.“ Das schütze Mitmenschen, die Mitarbeiter in den Kliniken und das Gesundheitssystem.

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