Durchsuchungen auch im Raum Miesbach und Erding
Nach „Boystown“ jetzt „Operation Weckruf“: Wieder Kinderporno-Razzia im Landkreis Mühldorf
Am 4. Mai kam es an 51 Standorten zu Razzien im Kampf gegen kinderpornografische Inhalte - 49 davon in Bayern, einer sogar im Landkreis Mühldorf.
Als „größte koordinierte Durchsuchungsaktion zu Kinderpornografie“ hatte CSU-Justizminister Georg Eisenreich die Großrazzia im Kampf gegen kinderpornografische Inhalte bezeichnet, bei der ingesamt 213 Polizeibeamte im Einsatz waren und 49 Objekte in Bayern durchsucht wurden. 51 mutmaßliche Besitzer von Inhalten, auf denen Kindesmissbrauch zu sehen ist, sollten dabei überprüft werden.Es wurden Smartphones, Computer und Datenträger sichergestellt. Die Verdächtigen werden beschuldigt, Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch besessen und verbreitet oder sich durch das sogenannte Cybergrooming selbst des sexuellen Kindesmissbrauchs strafbar gemacht zu haben. Cybergrooming ist die Kontaktnahme zu einem Kind über das Internet mit der Absicht des sexuellen Missbrauchs.
Auch Standort in Mühldorf bei Kinderporno-Razzia durchsucht
innsalzach24.de konnte im Gespräch mit dem Oberstaatsanwalt Thomas Goger der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Bamberg neue Details erfahren: Es wurde schon wieder eine Räumlichkeit im Landkreis Mühldorf durchsucht. Über den genauen Standort des durchsuchten Objektes wolle man derzeit keine weiteren Angaben machen, hieß es.
Auch weitere Räumlichkeiten in Oberbayern wurden von der Polizei unter die Lupe genommen. So kam es unter anderem zu Razzien im Raum Miesbach sowie Garmisch-Partenkirchen, Erding und Fürstenfeldbruck. Bei allen Beschuldigten handelt es sich um Männer, weitere Informationen zu Tatverdächtigen gibt es bisher nicht. Festnahmen erfolgten vorerst noch keine.
Kein Zusammenhang zwischen „Boystown“ und „Operation Weckruf“
Erst vor kurzem war bereits ein Mann aus dem Landkreis Mühldorf festgenommen worden, der mutmaßlicher Drahtzieher der Darknet-Seite „Boystown“ sein soll. Der 49-jährige Familienvater und Programmierer ist dringend tatverdächtig, der Betreiber einer der größten Kinderpornografie-Seiten weltweit zu sein und damit mehr als 400.000 Nutzern Zugang zu widerwärtigsten Szenen von Kindesmissbrauch zu ermöglichen.
Die Oberstaatsanwaltschaft erklärte abschließend gegenüber innsalzach24.de, dass kein Zusammenhang zwischen den Razzien im Rahmen der „Operation Weckruf“ und der Sprengung der Darknet-Plattform „Boystown“ bestehe.
nt
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