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Offener Brief zum Tiefenwasser

Hilferuf der Mineralwasser-Gegner: Region darf nicht verdursten

Tiefenwasser_Polling	Funktionäre des Bauernverbands und Vertreter des Arbeitskreises stellten in Polling ein weiteres Transparent gegen die Tiefenwassernutzung auf. Auf dem Bild von links: Landwirt Johann Mayerhofer, Cornelia Sollinger (stellvertretende Ortsbäuerin Grünbach), Erich Mandl (Ortsobmann Wiesbach/Thambach), Georg Wieser (Ortsobmann Polling), Gerhard Langreiter (stellvertretender Kreisobmann Bauernverband), Ulrich Nierderschweiberer (Kreisobmann Bauernverband), Johann Gallhauser (Ortsobmann Forsting), Erwin Prametsberger (Ortsobmann Grünbach) und Johann Irgmaier (Arbeitskreis Trinkwasser)
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Vertreter des Bauernverbands und des Arbeitskreises Tiefenwasser stellten in Polling ein Transparent gegen die Herstellung von Mineralwasser auf. Johann Mayerhofer, Cornelia Sollinger, Erich Mandl, Georg Wieser, Gerhard Langreiter, Ulrich Niederschweiberer, Johann Gallhauser, Erwin Prametsberger und Hans Irgmaier hoffen, dass die Behörden ihre Genehmigung nicht erteilen.

Aus Sorge ums Wasser hat sich der Arbeitskreis „Tiefenwasser Polling“ an Politiker und Behörden gewandt: In dem offenen Brief stellt er ein Versprechen der Firmen Innfood und Roxane in Frage, die in Weiding Tiefenwasser zu Mineralwasser machen wollen.

Mühldorf/Polling – In einem offenen Brief an Politiker und Behördenvertreter bittet der Arbeitskreis „Tiefenwasser Polling“ um Unterstützung beim Kampf gegen die Nutzung der Brunnen in Weiding zur Produktion von Mineralwasser. „Es ist unsere Aufgabe, dass zukünftige Abhängigkeiten vorausschauend vermieden werden und Wasserversorgung weiterhin zum bezahlbaren Preis durch die kommunalen Versorger ausreichend erfolgen kann“, schreibt die Sprecherin der Initiative, Ingrid Irgmaier. „Sagen wir nein zum Abtransport des wertvollen Tiefenwassers.“

Der Arbeitskreis fürchtet durch das Absinken des Grundwasserspiegels und die kommerzielle Nutzung die Versorgungssicherheit in der Region. „Manche Regionen leiden bereits an Wasserknappheit, sodass die Politik in einigen Teilen Bayerns Wasserversorgungsleitungen über weite Strecken diskutiert oder plant“, schreibt Irgmaier. „Deshalb verwundert es nicht, dass sich Konzerne aktuell Wasserrechte mit immensen Ausmaßen für die Zukunft sichern möchten.“

Im Landkreis wollen dies die heimische Firma Innfood und das französische Unternehmen Roxane gemeinsam tun. Einen entsprechenden Antrag haben die Unternehmen an das Landratsamt gestellt, das eine neue Nutzung der bereits bestehenden Brunnen genehmigen muss.

Nicht in der Region, europaweit

„Innfood plant angeblich am Standort Polling-Weiding die Abfüllung von Mineralwasser für den regionalen Einzelhandel. Ziel sei es, frisches Mineralwasser aus der Region zur Verfügung zu stellen“, zitiert Irgmaier die Internetseite des Unternehmens. „Wir glauben nicht, dass diese Aussagen zutreffen würden. Es ist zu erwarten, dass die Vermarktung über Deutschland hinaus – europaweit erfolgen wird, da dort die Nachfrage und dadurch auch die Gewinne steigen werden.“

Bewusstsein für die Ressource schaffen

Um das zu verhindern, will der Arbeitskreis ein „Bewusstsein für die Ressource Tiefenwasser in unserer Heimat, in unserer Region schaffen!“. Denn auch in der Region, Irgmaier spricht von Oberneukirchen, Engelsberg und Garching, gebe es bereits Wasserknappheit: „Im Sommer 2022 waren auch in der Gemeinde Polling Haushalte und Betriebe mit Tierhaltung drei Wochen lang auf den Wasserzubringer angewiesen.“

Derzeit liegt der Antrag zur Genehmigung der Mineralwasserherstellung aus Tiefenwasser beim Landratsamt Mühldorf. Landrat Max Heimerl lädt am Donnerstag, 11. Mai, Kreisräte, Bürgermeister und die Vorsitzenden der Wasserzweckverbände zu einer internen Informationsveranstaltung ins Landratsamt ein. Dabei werden Vertreter des Wasserwirtschaftsamts über die Wasserversorgung im Landkreis informieren und ein besonderer Blick auf Grund- und Tiefenwasser gerichtet. Obwohl die Sitzung nicht öffentlich ist, verspricht Heimerl, das Gespräch mit Bürgern zu suchen. „Uns haben bereits im Vorfeld Eingaben von Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Tiefenwasserentnahme in Weiding erreicht“, teilte Sprecherin Karin Huber auf Anfrage mit. „Wir nehmen die Anliegen sehr ernst und werden im Nachgang auch mit den Personen Gespräche führen.“

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