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Nachruf

Trauer um ein Original: 35 Jahre lang hatte Gert Steffen beim Stefani-Umritt den Petrus gemimt

Gert Steffen interessierte sich leidenschaftlich für seine Gemeinde. 2018 brachte er ein Buch über Erharting und das Isental heraus.
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Gert Steffen interessierte sich leidenschaftlich für seine Gemeinde. 2018 brachte er ein Buch über Erharting und das Isental heraus.

Mit 80 Jahren ist Gert Steffen verstorben. Beruflich fand der Erhartinger seine Erfüllung als Geschäftsführer des Bayrischen Roten Kreuzes. Im Privatleben war er nicht vom gesellschaftlichen Leben wegzudenken. Ob als Heimatforscher oder 35 Jahre lang als Darsteller des Petrus beim Stephani-Umritt

Von Martina Fuhrmann

Erharting – Im Alter von 80 Jahren ist Gert Steffen verstorben. Der weitum bekannte Erhartinger bleibt seiner Familie und seinen Bekannten als lebensfroher, hilfsbereiter und humorvoller Mitmensch in Erinnerung.

Beruflich fand Gert Steffen seine Erfüllung als Geschäftsführer des Bayrischen Roten Kreuzes im Kreisverband Mühldorf. Als Familienmensch galt seine Fürsorge seinen Kindern, seinen Enkelkindern und seiner Herkunftsfamilie aus Berchtesgaden, denen er immer verbunden blieb.

Lange Tätigkeit im Gemeinderat

Das Leben in der Gemeinde unterstützte er als Gemeinderatsmitglied, als stellvertretender Bürgermeister und als unvergessener Autor der Erhartinger Heimatgeschichte.

Gert Steffen wurde am 21. Mai 1941 in der Gemeinde Gries am Brenner geboren. Sein Vater Paul ist 1945 im Krieg gefallen. Gert war damals vier Jahre alt. Die Mutter zog mit Gert und seinen beiden Brüdern nach Berchtesgaden, zur Verwandtschaft ihres verstorbenen Mannes. Als Gert zwölf Jahre alt war, verstarb auch seine Mutter. Er kam zu Pflegeltern, einer befreundeten Familie seiner Mutter. In Berchtesgaden ging er zur Volksschule, und dort lernte er auch Buchdrucker.

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Drei Kinder und drei Enkelkinder

1966 schloss er diese Ausbildung mit der Meisterprüfung im Buchdruckerhandwerk in München ab.

Ein Jahr zuvor heiratete er Resi Fuhrmann, die er in Berchtesgaden kennenlernte. Er zog zu seiner Frau nach Erharting, und es folgten in den ersten Jahren der glücklichen Ehe drei Kinder, Eduard, Paul und Ruth, die ihm wiederum drei Enkelkinder schenkten, auf die er sichtlich stolz war.

Vom Buchdrucker zum Roten Kreuz

Als Familienmensch galt seine Fürsorge seinen Kindern und Enkelkindern, aber er pflegte auch den Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie aus Berchtesgaden und kümmerte sich um regelmäßige Familientreffen.

1980 musste Gert beruflich umdenken. Der Beruf „Buchdrucker“ wich den Änderungen der Zeit. Da er aber seit 1968 leidenschaftlich im Ehrenamt beim Bayrischen Roten Kreuz als Ausbilder und Einsatzleiter tätig war, fiel ihm die Entscheidung leicht, seinen neuen Beruf zu wählen. Ab 1982 war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 Kreisgeschäftsführer im Kreisverband Mühldorf.

Immer ein hilfsbereiter und umsichtiger Mitmensch

Als hilfsbereiter und umsichtiger Mitmensch beteiligte er sich auch aktiv am Dorfleben und unterstützte die Gemeinde 22 Jahre lang als Gemeinderatsmitglied und war zeitweise stellvertretender Bürgermeister. Mehr als zehn Jahre schrieb er an der Erhartinger Heimatgeschichte, die er im Jahr 2000 publizierte. Besonders wichtig war ihm auch der Männergesangverein, bei dem er seit 1965 mitsang und freiwillig keine Gesangsprobe versäumte.

Nie freiwillig auf eine Probe verzichtet

An dem wunderbaren Garten der Eheleute Steffen kann man sehen, dass er Mitglied im Gartenbauverein war. Denn alles, womit er sich beschäftigte, vollendete er zuverlässig und erfolgreich.

Des Weiteren war Gert Steffen aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, half ehrenamtlich bei der Umgestaltung des Friedhofes und war Teil der Männer-Wandergruppe, die wöchentlich regionale Wanderungen unternahmen.

Für immer in Erinnerung wird Gert Steffen der Gemeinde als Darstellers des bekannten Stephanie-Umrittes sein, bei dem er 35 Jahre lang den heiligen Petrus mimte.

Gert Steffen (rechts) beim Stephani-Umritt: Zusammen mit Rudolf Rieder war er eine Institution des bekannten Umritts, die beiden mimten die heiligen Petrus und Paulus.

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