Neuauflage des Sautrog-Rennens
Kostümiert im Sautrog über den Bräuweiher: So etwas gibt es nur in Erharting
In der Sommerhitze ab ins kühle Nass: Das kann erfrischend sein, ist aber nicht zwingend nötig, wenn man zum Sautrog-Rennen in Erharting antritt. Denn dort versucht man trockenen Fußes die beiden Bahnen zu absolvieren. Am 15. Juli wird am Bräuweiher wieder gepaddelt. Eine Mordsgaudi ist garantiert.
Erharting – Der Bräuweiher in Erharting ist ein idyllisches Fleckchen in der Isengemeinde. Im Schatten der Bäume, quasi parallel zur Isen, hat er an seiner Bedeutung eingebüßt, die er früher einmal hatte. Nämlich für Eis zu sorgen, das in den Wintermonaten – vorausgesetzt es ist auch kalt genug – in den Bierkeller am Sommerkeller gelagert wird. Das kommt immer seltener vor, was zuletzt wegen der Corona-Pandemie auch für das Sautrog-Rennen galt. Jetzt aber dürfen die Sautröge wieder hervorgeholt werden. Ordentlich eingewässert und möglichst stromlinienförmig präpariert geht es dann am Samstag, 15. Juli, wieder auf den Bräuweiher, wo es nicht nur um Geschwindigkeit geht.
Tollkühne Männer und Frauen in ihren schwimmenden Kisten
Klar, es ist verlockend, wenn auf den Erstplatzierten, der die beiden Bahnen am schnellsten absolviert, 50 Liter Freibier warten. Und auch der Zweit- beziehungsweise Drittplatzierte kommt mit 30 Liter beziehungsweise 10 Liter noch gut davon. Doch wer es nicht so mit der Schnelligkeit hat, der kann sich Siegeschancen gerne noch in einer anderen Kategorie ausrechnen.
Nämlich wenn es darum geht, in die originellste Kostümierung zu schlüpfen. Ein Bierfass mit 20 Litern gibt es für diejenigen, die sich am verrücktesten kleiden. Rasta-Männer und Wildschweine, einen Super-Mario und Feuerwehrmänner, die bei knapp 30 Grad Celsius in ihre Montur geschlüpft sind. Aber auch besonders schlaue Teilnehmer, die Handschuhe mit Schwimmhäuten tragen.
Felix Matzinger, der Vorsitzende des Erhartinger Burschenvereins hat schon vieles gesehen, seit das Sautrog-Rennen 2010 zum ersten Mal durchgeführt worden ist. Damals noch organisiert von den Hütt‘nfreunden. Matzinger ist früher auch selbst mitgefahren, hat sich dazu selbst einen Sautrog getischlert. Das aber überlässt er jetzt anderen.
Ein Team besteht aus vier Personen
„Ein Team besteht aus vier Personen. Die ersten beiden paddeln von A nach B, die anderen beiden dieselbe Strecke wieder zurück“, erklärt der Chef des Burschenvereins. Falls der Sautrog im nicht allzu tiefen Wasser umkippen sollte, was zweifelsohne die Belustigung der Zuschauer auf die Spitze treiben sollte, sind die Helfer vor Ort da. „Es kann eigentlich nichts passieren“, meint Matzinger.
Jeder könne seinen eigenen Sautrog mitnehmen, es stehen aber auch Sautröge zum Ausleihen vom Verein zur Verfügung. Natürlich steht es jedem Teilnehmer frei, bis zum 15. Juli, einen eigenen Sautrog zu bauen. Felix Matzinger hat das schon gemacht. „Acht bis zehn Stunden sollte man dafür einplanen“, erinnert er sich an sein Gefährt, das er 2014 gebaut hat.
Man müsse lediglich das Holz, in der Regel Fichte, zuschneiden, verleimen, hobeln und dann entsprechend lang wässern. „Das kann man schon noch schaffen“, meint Matzinger, schließlich sind es noch knapp zwei Wochen hin zum Event in der Isengemeinde.
Sechs Jahre Durststrecke sind vorbei
Sechs Jahre ist es her, dass das letzte Rennen dieser Form am Bräuweiher stattgefunden hat. 2017 war das der Fall. Ein Jahr später fehlte den Veranstaltern die Zahl an Ehrenamtlichen, um das Fest zu stemmen. „Tja, und dann kam Corona“, zählt Matzinger die Gründe auf, weshalb es sechs Jahre lang dauern musste, bis der Spaß am Ortsweiher wieder stattfinden konnte.
Anmeldungen noch möglich
Das Sautrog-Rennen findet am Samstag, 15. Juli, in Erharting am Bräuweiher statt. Rennbeginn ist ab 15 Uhr am Bräuweiher hinter der Firma Fuhrmann. Veranstalter ist der Burschenverein Erharting. Anmelden kann man sich telefonisch unter der Telefonnummer 0151/53573775 (Stefan Rötzer) oder per E-Mail unter burschenverein.erharting@gmail.com. Die Startgebühr beträgt 20 Euro pro Team.
Nach dem Rennen lässt die Band „D‘Hoderlumpen“ , bekannt vom Volksfest Mühldorf, die Stimmung auf keinen Fall abflauen. Für das leibliche Wohl gibt es Grillspezialitäten, Steckerlfische und Fassbier. Nachmittags Kaffee und Kuchen. Ab 19 Uhr herrscht Barbetrieb.