Zwei neue Brücken
Endlich ein Ende des Mühldorfer Nadelöhrs in der Kapellenstraße - Das plant die Stadt
Es ist eines der engsten Verkehrsnadelöhre in Mühldorf, und lange ohne jede Aussicht auf Verbesserung: die Bahnunterführung in der Kapellenstraße. Das könnte sich jetzt ändern.
Mühldorf – Viel befahren ohne ordentlichen Rad- und Geweg, gerade breit genug, dass zwei Autos aneinander vorbei kommen: die Bahnunterführung in der Kapellenstraße in Mühldorf. Jetzt könnte dieser Engpass tatsächlich beseitigt werden.
Bahn scheint sich endlich zu bewegen
Bürgermeister Michael Hetzl erklärte vor dem Stadtrat, dass die Bahn ein Investitionsprogramm über 13,6 Milliarden aufgelegt habe. Damit will sie nach eigenen Angaben 1800 Kilometer Gleise, 2000 Weichen, 800 Bahnhöfe und 140 Brücken erneuern. Dazu gehören laut Hetzl auch die beiden Brücken über die Kapellenstraße in Mühldorf, deren Querschnitt einfach zu klein ist.
Die Bahn bestätigt auf Anfrage, dass die Erneuerung der beiden Brücken im Rahmen dieses Programms vorgesehen ist. Einen Zeitplan aber gibt es noch nicht, die Bahn nennt keinen Termin: „Die Planungen haben erst begonnen“, erklärt ein Sprecher und verweist auf Absprachen, die mit der Stadt getroffenen werden müssten. „Hier sind noch Abstimmungen nötig. Auch deshalb können wir zu einem Realisierungszeitraum noch nichts sagen.“
Fest steht aber, die Stadt will sich vorbereiten. Denn sie wird sich an den Kosten beteiligen müssen. Hetzl sprach von vermutlich fünf Millionen Euro, die die Stadt zahlen müsse. Genaueres könne er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Stadt muss sich an den Kosten beteiligen
Fest steht aber, die Stadt will sich vorbereiten, denn sie wird sich an den Kosten beteiligen müssen. Hetzl sprach von vermutlich fünf Millionen Euro, die die Stadt zahlen müsse. Genaueres könne er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Bauten zusammen mit der Bahn sind kompliziert, macht Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner auf Anfrage deutlich. Das gelte für den Bau selbst und für die Kosten. Wenn die Bahn eine Brücke erneuert, baut sie sie laut Weichselgartner in Größe und Ausstattung so, wie die Brücke war. Wolle die Stadt zum Beispiel einen größeren Querschnitt, damit Geh- und Radlweg Platz finden, dann müsse sie sich an den Kosten beteiligen.
Kosten noch völlig unbekannt
Wie hoch dieser Anteil sein wird, sei noch nicht genau zu beziffern, sagt Weichselgartner. Bürgermeister Hetzl legte sich vor dem Stadtrat trotzdem fest: „Wir hätten endlich die Chance, dieses Nadelöhr zu beseitigen.“
Sanierung kommt völlig überraschend
Die Sanierung kommt nach Angaben von Stadtbaumeisterin Weichselgartner völlig überraschend. Bis zuletzt habe die Bahn stets betont: „Wenn die Stadt eine breitere Durchfahrt will, muss sie die Brücken komplett bezahlen.“ Ein Neubau sei vonseiten der Bahn für die nächsten 40 Jahre ausgeschlossen worden. Das habe die Bahn der Stadt auch immer wieder mitgeteilt.
Gründe für jetzige Maßnahme nicht bekannt
Warum es jetzt diesen Sinneswandel gibt, wussten Hetzl und Weichselgartner nicht, und die Bahn bleibt in ihren Aussagen vage: „Die Brücken über die Kapellenstraße sind 80 Jahre alt, eine Erneuerung in einem mittelfristigen Zeitrahmen ist angesagt.“ Die Verkehrssicherungspflichten würden immer umfangreicher, sodass auch deswegen die Erneuerung anstehe.
Stellungnahme bis zum Sommer notwendig
Ob die jetzige Sanierung einen konkreten technischen Anlass hat, wollte der Sprecher nicht sagen. Eisenbahnbrücken würden regelmäßig überprüft. Um eine mögliche Sperrung zu verhindern, würden Sanierungsarbeiten frühzeitig angegangen.
Die Stadt hat nach Angaben Hetzls und der Bahn jetzt bis zum Sommer Zeit, um der Bahn ein entsprechendes Signal zu geben und mitzuteilen, dass sie sich an den Kosten für die Erneuerung und Verbreiterung der Straße beteiligen will.