Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

16-Jähriger stirbt in Mühldorf

Ein Tod und viele offene Fragen: Prozess um ein mutmaßlich illegales Autorennen in Mühldorf

Der Fahrer eines VW Golf erfasste den Jugendlichen mit dem rechten Kotflügel. Der 16-Jährige starb noch an der Unfallstelle.
+
Der Fahrer eines VW Golf erfasste den Jugendlichen mit dem rechten Kotflügel. Der 16-Jährige starb noch an der Unfallstelle.

Zehn Monate, nachdem ein 21-Jähriger in Mühldorf mit einem Auto einen Jugendlichen getötet hat, beginnt jetzt der Prozess wegen eines illegalen Autorennens. Der Richter wird auf viele Fragen Antworten finden müssen.

Mühldorf – War es ein illegales Autorennen? Stand die Ampel auf rot? Wie schnell waren die Autos? Welche Schuld trifft die beiden damals 21-jährigen Autofahrer? Hat sich der Jugendliche richtig verhalten?

Antworten auf diese Fragen soll es ab Freitag , den 17. Dezember, im Amtsgericht Mühldorf geben, wenn der Prozess um den Tod eines 16-Jährigen bei einem Unfall auf der Nordtangente in Mühldorf beginnt.

Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Mühldorf finden Sie hier

Die beiden Angeklagten, 15 Zeugen und drei Sachverständige sollen Licht ins Dunkel jenes Februarabends in diesem Jahr bringen, an dem ein 21-Jähriger den Jugendlichen mit seinem VW Golf erfasst und getötet hatte.

Vorwurf der fahrlässigen Tötung

Die Verhandlung führt Amtsgerichtsdirektor Jürgen Branz.

Gutachter hat PS-Zahl der Autos untersucht

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden damals 21-Jährigen vor, sich ein illegales Autorennen geliefert zu haben, das zu dem tödlichen Unfall mit einem Fußgänger führte. Nach Angaben von Gerichtssprecher Stephen Kronerts geht es in der Anklage neben dem Vorwurf eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens auch um fahrlässige Gefährdung von Leib und Leben.

In den Abendstunden des 5. Februar hatte der 21-jährige Fahrer eines VW Golfs an der Ampel an der Nordtangente auf Höhe des Innkanalstegs einen 16-Jährigen tödlich verletzt. Die Spuren am Auto zeigen, dass der Jugendliche über die Motorhaube gegen die rechte Seite der Windschutzscheibe geschleudert wurde. Der Autofahrer stammt aus dem westlichen Landkreis Mühldorf.

Auf dem Heimweg vom Jugendzentrum

Der 16-Jährige war an diesem Freitagabend zusammen mit einem Freund auf dem Heimweg aus dem Jugendzentrum Mühldorf, das in unmittelbarer Nähe des Unfallorts liegt.

Nur wenige 100 Meter von zu Hause entfernt

Sie wollten auf Höhe des Innkanalstegs die Nordtangente überqueren und in Richtung Europastraße weitergehen. Der 16-Jährige wohnte mit seiner Familie in diesem Gebiet, nur wenige 100 Meter von der Unfallstelle entfernt.

Lesen Sie auch: Toter bei schwerem Unfall in Mühldorf: Wohnungen der mutmaßlichen Raser durchsucht

Beim Überqueren der Straße erfasste ihn der VW-Golf des 21-Jährigen. Das Opfer erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Am Übergang steht eine Fußgängerampel. Für wen sie rot zeigte, dürfte eine der wichtigen Fragen in der morgigen Verhandlung werden.

Wie schnell waren die Autos unterwegs?

Knapp eine Woche nach der Tragödie äußerte die Polizei erstmals den Verdacht, dass sich der Unfallfahrer ein illegales Autorennen mit einem weiteren 21-Jährigen geliefert hatte. Beide sind jetzt gemeinsam wegen des gleichen Vergehens angeklagt. Der Tod des Jugendlichen hat viele Menschen bewegt, bis heute liegen Fotos, Blumen und Kuscheltiere am Unfallort an der Nordtangente. Manchmal brennt eine Kerze hinter dem Geländer auf dem Weg zum Innkanal-Steg.

Wie viel PS hatten die Autos

Einer der Gutachter soll nähere Informationen über die Fahrzeuge bringen, die an dem mutmaßlichen Rennen beteiligt warfen. Bei den beiden Autos handelte es sich um einen VW Golf und einen Seat Leon. Wie die Polizei zu Beginn der Ermittlungen bestätigte, war am VW Golf eine Plakette angebracht, die darauf hindeutete, dass es sich um ein sogenanntes R-Modell handelt.

Testfahrten mit den Unfallautos

Ein solches hat laut Hersteller bis zu 320 PS und ist bis zu 250 Kilometer pro Stunde schnell. Äußerlich davon nicht zu unterscheiden ist ein anderes Modell der R-Line, das deutlich schwächer ist, mit 130 bis 150 PS. Das zu klären war eine der Aufgaben des Gutachters. Der bestätigte bei den Probefahrten zwar den Auftrag, die Leistung des Autos zu ermitteln; Angaben zu den Ergebnissen wird er aber erst vor Gericht machen.

Maximal drei Gerichtstermine

Derzeit noch völlig offen ist die Frage, wie schnell die beiden Autos unterwegs waren, als sie nach Mühldorf hereinfuhren, der Golf den Jugendlichen erfasste und über die Straße schleuderte.

Die Verhandlung beginnt um 9 Uhr im Amtsgericht, es sind maximal drei Termine angesetzt.

Kommentare