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Das ist die Lage im Kreis Mühldorf

Wasser der Isen über 25 Grad warm: So wirkt sich der Hitze-Sommer auf unsere Flüsse und Seen aus

Am Pegel Engfurt der Isen werden aktuell sehr niedrige Abflüsse gemessen.
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Am Pegel Engfurt der Isen werden aktuell sehr niedrige Abflüsse gemessen.

In unseren Fließgewässern wird es eindeutig zu heiß. Wie es vom Bezirksfischereiverein Mühldorf-Altötting heißt, seien Isen und Rott von grenzwertig hohen Temperaturen schwer betroffen. Teilweise über 25 Grad Tagesmaxima wurden im Juli und August erreicht. Für Bachforellen, die es in der Isen gibt, beginnt ab 20 Grad im Wasser ein todbringender Temperaturbereich.

Mühldorf – Kaum einer hatte in den letzten Tagen und Wochen nicht mit der anhaltenden Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Wer sich Abkühlung in Inn und Isen verschaffen wollte, stellte schnell fest, dass die Dauerhitze auch dem Wasserpegel zugesetzt hat.

Der Inn durch Mühldorf führte nur ein Drittel der sonst üblichen Wassermenge, teilte das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim mit. „Auch an der Isen besteht eine Niedrigwassersituation, die mit früheren Trockenjahren wie 2003 und 2018 vergleichbar ist“, so Michael Holzmann, im Wasserwirtschaftsamt Abteilungsleiter für den Landkreis Mühldorf.

Nasses Wochenende wird nicht reichen

Das bestätigt auch Dr. Manfred Holzner, Vorsitzender des Bezirksfischereivereins Mühldorf Altötting: „Isen und Rott sind von den grenzwertig hohen Temperaturen schwer betroffen.“ Bei niedrigen Pegelständen erwärmt sich das Wasser zu stark. „Die Wassertemperatur der Isen schwankt seit Mai zwischen 19 und 21 Grad“, so Holzner. „Das ist Badeseetemperatur und das bei einem Fließgewässer!“ Das Wasserwirtschaftsamt liefert für die Isen sogar noch höhere Zahlen: „Dieses Jahr traten die höchsten Temperaturen Ende Juli, Anfang August auf. Dabei wurden Tagesmaxima von 25 Grad erreicht und vereinzelt sogar überschritten.“

Fische „machen die Grätsche“

Für Bachforellen, die es in der Isen gibt, beginnt ab 20 Grad im Wasser ein todbringender Temperaturbereich. Die würden da „die Grätsche machen“, wie der Biologe es flapsig ausdrückt. „Fische können einiges aushalten, sie suchen sich kühlere Stellen an Zuflüssen oder in schattigen Bereichen“, fährt er fort. Aber das dauerhaft zu warme Wasser setze sie unter Stress.

Sollten die Pegel noch weiter sinken, müsste man die Fische vielleicht tatsächlich bergen und umsetzen. Das könnte den Fischen, denen es eh schon schlecht geht, noch viel mehr schaden. Genauso wie es ihnen schaden würde, wenn zu viel Niederschlag in kurzer Zeit gäbe. „Dann würde ein Haufen Oberflächenmaterial in die Zuläufe und Flüsse eingeschwemmt und das Wasser trüb werden“, so Holzners Bedenken. „Wir bräuchten über vierzehn Tage jeden zweiten Tag etliche Liter Regen, damit die ausgetrockneten Böden das Wasser aufnehmen können.“

Wasserpflanzen brauchen Wärme

Dagegen bieten anhaltende Hitze und Trockenheit Wasserpflanzen gute Möglichkeiten. „Die Trockenheit führt zu einem geringeren und langsameren Abfluss, der Wasserstand sinkt“, erklärt Holzmann. „Zusammen mit der Hitze kann sich das Wasser schneller erwärmen. Die Isen ist auch in vielen Abschnitten aufgestaut, was ein Wachstum befördert.“ Am Inn könnten wegen der mit rund 17 Grad im Sommer kühleren Temperaturen dagegen kaum Wasserpflanzen aufwachsen.

Vom am Wochenende gefallenen Regen hat er sich etwas Entspannung bei Bächen und Flüssen erwartet. „Vor allem fürs Grundwasser werden dringend Niederschläge benötigt“, so Michael Holzmann. „Für das Grundwasser wird dieser Regen aber keinen nennenswerten Einfluss haben, hier braucht es einen lang anhaltenden Landregen mit geringer Intensität.“

Den Badeseen im Landkreis geht es trotz Dauerhitze noch gut. „Im Landkreis Mühldorf haben sich die fehlenden Niederschläge und hohen Temperaturen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf die Wasserqualität der vom Gesundheitsamt überwachten Badeseen ausgewirkt“, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit. Das Gesundheitsamt sowie die Betreiber untersuchen die Badestellen im ein- bis zweiwöchentlichen Abstand. Dabei werden auch Sichttiefe, Algenbildung, Umwelteinflüsse oder Wassertemperatur überprüft.

Auch mit dem Grundwasser sieht es laut Landratsamt gut aus. „Seitens der Trinkwasserversorgungsanlagen – zentrale und private Wasserversorgung – sind dem Gesundheitsamt keine Beeinträchtigungen wie etwa die Absenkung des Grundwasserspiegels in Brunnen oder Quellen gemeldet worden.“

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