Inzidenz in Mühldorf bei 831
Maskenpflicht in Schulen und Auffrischungsimpfungen sollen gegen hohe Inzidenz helfen
Schüler und Lehrer im Landkreis Mühldorf haben mit der zeitlich begrenzten Maskenpflicht kein Problem, wenn damit der Präsenzunterricht gerettet werden kann.
Mühldorf – Die Masken sind wieder zurück in den Klassenzimmern der bayerischen Schulen. Die Maskenpflicht gilt in den Grundschulen für eine Woche und in den weiterführenden Schulen für zwei Wochen. So soll nach den Herbstferien die Gefahr von weiteren Infektionen durch Reiserückkehrer verhindert werden.
Für die Schüler sind Masken schon Routine
Martin Wiedenmannott, Schulleiter der Grundschule Mühldorf-Altmühldorf, betrachtet die neuerliche Maskenpflicht sehr unaufgeregt. „In der, angesichts hoher Corona-Zahlen, sehr angespannten Situation habe ich Verständnis für diese Maßnahme, auch, weil sie zeitlich beschränkt ist“, so der Schulleiter. „Wenn diese eine Woche mit Masken im Unterricht als zusätzliche Sicherheitsstufe ausreicht, dann soll es so sein.
Lesen Sie auch: Bergdachsen aus Hörbering feiern Jubiläum – Benefizkonzert wegen Corona abgesagt (Plus-Artikel OVB-Online)
Für Grundschüler reicht aktuell eine Mund-Nasen-Bedeckung jeglicher Art. „Die Kinder machen das sehr souverän, sie sind es ja auch im privaten Bereich gewohnt.“ Auch die Lehrer trügen ihre medizinischen Masken, einige für mehr Selbstschutz sogar FFP2-Masken, wieder mit Fassung – laut Wiedenmannott ganz nach dem Motto „wenn‘s hilft.“
„Business as usual, das sind wir ja alle gewohnt“, so beschreibt Schulleiterin Christine Neumaier vom Ruperti-Gymnasium Mühldorf den ersten Tag der Maskenpflicht nach den Herbstferien. „Die Schulfamilie ist sich einig, dass wir das Tragen von Masken in Kauf nehmen, wenn es darum geht, den Präsenzunterricht aufrecht erhalten zu können.“ Für die Schüler sei die Maske zur totalen Routine geworden. In Schulbussen gelte nach wie vor die FFP2-Maskenpflicht.
Seit Ende der Ferien mehr Corona-Fälle
An der Waldkraiburger Realschule ändert sich erst einmal nicht viel. Denn dort ist man bereits vor den Ferien aufgrund von Corona-Fällen in verschiedenen Klassen dazu übergegangen, auch im Unterricht wieder Masken zu tragen. Dazu noch täglich Schnelltests.
Auch interessant: Innklinikum mit Zwölf Millionen Defizit (Plus-Artikel OVB-Online)
Alles auf freiwilliger Basis. „Die Masken und Tests sind eine Sicherheit für Schüler und Lehrer, das Risiko gering zu halten. Die Bereitschaft ist da“, sagt Schulleiter Werner Groß. Die hohen Inzidenzen zeichnen sich mittlerweile auch an der Realschule ab. Bis etwa zwei Wochen vor den Herbstferien gab es keinen Corona-Fall, jetzt aber treten vermehrt Fälle auf. Auch jetzt nach den Ferien.
Für Dr. Simon Dörr, den Leiter der Grund- und MIttelschule Buchbach, ist die erneute Einführung der Maskenpflicht eine sinnvolle Sache nach den Herbstferien, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Inzidenz: „Wir wollen schließlich den Unterricht aufrecht erhalten“. Für den Schulleiter ist klar, dass das Tragen der Maske die Sicherheit erhöht. Auch wenn die Buchbacher Schule in den allermeisten Klassenzimmern den Abstand von 1,5 Metern einhalten kann, eine Lüftung hat und alle Grundschüler am Montag einen PCR-Test gemacht haben.
Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf
„Wir achten auch darauf, dass Unterricht, wo es möglich ist, im Freien durchgeführt wird“, so Schulleiter Dörr. „Beispielsweise Singen oder Sportunterricht, der auch mal mit einer Walkingrunde aufgelockert wird. Und wir sorgen dafür, dass die Schüler ihre Maskenpausen bekommen, damit sie auch wieder durchschnaufen können.“
Inzidenz im Landkreis Mühldorf bei 831: Zusatzspritze soll vierte Welle brechen
Stand Montag liegt der Inzidenzwert im Landkreis Mühldorf bei 831. Neben der Steigerung der Impfquote zur Eindämmung der Infektionen sollen Auffrischungs- oder Boosterimpfungen zur Reduzierung von Impfdurchbrüchen beitragen. Laut Landratsamt haben sich bis Freitag 4412 Landkreisbürger eine solche Boosterimpfung verabreichen lassen. 1800 davon in 21 von 26 Alten- und Pflegeheimen im Landkreis. Die übrigen Einrichtungen haben bereits Termine mit der DLRG oder dem Hausarzt vereinbart.
Im InnKlinikum werden derzeit an den Standorten Mühldorf, Burghausen und Altötting 81 Corona-Patienten behandelt. 14 davon liegen auf der Intensivstation, 12 Menschen müssen beatmet werden. Am Wochenende sind im InnKlinikum sechs Covid-positive Personen im Alter von 80 bis 90 Jahren gestorben, zwei Frauen und vier Männer. Fünf der Verstorbenen lebten im Landkreis Mühldorf. Insgesamt mussten die Krankenhäuser des InnKlinikums Altötting und Mühldorf in der vergangenen Woche 80 neue Corona-Patienten stationär aufnehmen