Aktuelle Lage und Langzeitvergleich
Corona-Analyse für den Kreis Mühldorf: Vor allem kleine Gemeinden mit auffälligen Zahlen
Die Zahl der „aktiven“ Corona-Fälle im Landkreis Mühldorf hat sich im Vergleich zur Vorwoche fast verdoppelt - innerhalb der Region sind aber nicht alle Gegenden gleich stark betroffen, vor allem manche kleinen Gemeinden stechen heraus.
Landkreis Mühldorf - Sowohl die Sieben-Tage-Inzidenz als auch die Zahl der „aktiven“ Corona-Fälle haben sich im Landkreis Mühldorf im Vergleich zur Vorwoche nahezu verdoppelt. Die Inzidenz liegt jetzt wieder bei knapp über 120, im Landkreis zählt man am Freitag (10. September) 200 aktuell mit dem Virus Infizierte - das sind 87 mehr als in der vergangenen Woche. Zwei Dingen fallen in unserer Analyse auf: Der Nordosten des Landkreises Mühldorf kommt insgesamt gut weg und weist kaum Infektionen aus, auf der anderen Seite sind es nicht die Städte, sondern vor allem kleine Gemeinden, die in Relation zur Bevölkerungszahl am stärksten belastet sind.
Aktuelle Corona-Lage in den Kommunen im Landkreis Mühldorf
Im Landkreis-Schnitt tragen derzeit 0,17 Prozent das Coronavirus in sich. Am weitesten darüber liegen Maitenbeth, Erharting, Oberneukirchen und Obertaufkirchen. Mit zwölf „aktiven“ Fällen liegt die Quote in Maitenbeth bei 0,58 Prozent, in Erharting bei 0,55 Prozent (fünf Fälle), in Oberneukirchen sind es 0,47 Prozent (vier Fälle) und in Obertaufkirchen 0,42 Prozent (elf Fälle). Natürlich reichen in Orten mit wenigen Einwohnern auch schon wenig Positiv-Fälle, um auf die relativ hohen Zahlen zu kommen. Am anderen Ende der Skala gibt es acht Kommunen, die derzeit „Corona-frei“ sind: Neumarkt-St. Veit, Niedertaufkirchen, Schönberg, Oberbergkirchen, Zangberg, Rattenkirchen, Taufkirchen und Kirchdorf.
Betrachtet man nur die absoluten Zahlen, führen natürlich die großen Orte: Aus Mühldorf werden aktuell 51 Corona-Infizierte gemeldet - mehr als doppelt so viele wie in der Vorwoche. Auf Platz 2 Waldkraiburg mit 44 Fällen. Dann folgen mit großem Abstand Maitenbeth (12), Obertaufkirchen (11), Aschau und Gars (jeweils 10). Alle anderen Kommunen liegen im einstelligen Bereich. Obertaufkirchen fällt auch deshalb auf, weil es dort in den vergangenen Wochen nie einen registrierten Corona-Fall gab. Besonders positiv dagegen die Entwicklung in Reichertsheim, das in den vorigen Wochen 13 bzw. acht Infizierte meldete, jetzt ist es nur noch einer.
In Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sind laut Robert-Koch-Institut insgesamt 157 Todesfälle im Landkreis zu beklagen. Vier Covid-19-Patienten aus dem Landkreis Mühldorf sind derzeit in einem heimischen Krankenhaus untergebracht, dazu kommen vier weitere Patienten aus anderen Regionen. Auf der Intensivstation muss aber niemand von ihnen behandelt werden. Die Fallzahl in einer Kommune lässt aber keine generellen Rückschlüsse auf die Ansteckungsgefahr vor Ort zu. Denn die Zahl sagt nichts darüber aus, wo sich eine Person mit dem Virus infiziert hat. Zudem sagen die Zahlen nichts über den Zusammenhang einer Ansteckung aus.
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Rubriklistenbild: © Pixabay Stefan Lanzinger

