Wahlkreis Altötting-Mühldorf
Bundestagswahl 2025: Stephan Mayer (CSU) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen
Bei der Bundestagswahl stehen im Wahlkreis Altötting-Mühldorf neun Erststimmenkandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Bewerber für das Direktmandat einzeln vor. Dieses Mal: Stephan Mayer (CSU).
Mühldorf – Bei der Wahl am 23. Februar 2025 wollen im Wahlkreis Altötting-Mühldorf neun Kandidatinnen und Kandidaten direkt nach Berlin – sieben Männer und zwei Frauen. Wer die meisten Erststimmen für sich verbucht, ist „drin“. innsalzach24 stellt die Kandidaten einzeln im Steckbrief vor und hat sie mit einigen Kernfragen konfrontiert. Hier sehen Sie die Antworten von Stephan Mayer (CSU).
Steckbrief und politische Schwerpunkte
Stephan Mayer, 51 Jahre, ledig, Rechtsanwalt; Hobby: Laufen bis zum Halbmarathon; Zuschauen: Fußball, Basketball, Wintersportarten.
Seit 2002 vertrete ich die Landkreise Mühldorf und Altötting im Deutschen Bundestag. Meine zentralen Anliegen sind die Zukunftsfähigkeit des Chemiedreiecks mit verlässlichen Rahmenbedingungen in der Energieversorgung; die Stärkung des ländlichen Raums und der Landwirtschaft; die Migrationspolitik, mit der Forderung nach strengeren Maßnahmen gegen unkontrollierte Migration.
Ich werde dafür kämpfen, wieder als Mitglied einer Regierungsfraktion an die Zeit vor 2021 anknüpfen zu können. Mit der CSU in der Regierung war es möglich, erhebliche Zuschüsse für die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Mühldorf und Altötting zu erreichen, die A 94 fertig zu bauen sowie Fortschritte beim Bahnausbau zu erzielen. In den letzten Jahren wurde Bayern und damit die Region von der mittlerweile gescheiterten Bundesregierung vernachlässigt. Dies will ich ändern.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Bürgerinnen und Bürgern meines Wahlkreises, die mich nicht nur bei den Wahlen unterstützt haben, sondern mir immer mit Rat und Tat geholfen haben. So manche Aktion meiner parlamentarischen Arbeit entstand in der Sprechstunde oder am Rande einer Veranstaltung. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.
Klimawandel und Extremwetter
Klimawandel und Extremwetter mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur sind ein globales Problem. Was können Sie als Abgeordnete bzw. Abgeordneter tun?
Antwort: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es einen vom Menschen beeinflussten Klimawandel gibt. In der Gesellschaft und insbesondere auch bei unserer heimischen Wirtschaft besteht eine hohe Bereitschaft, fossile Rohstoffe durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Dazu bedarf es keiner Verbots Maßnahmen, sondern Anreizen.
Die gescheiterte Bundesregierung hat gezeigt, wie man es nicht macht. Das Heizgesetz ist gescheitert, weil man die Bürgerinnen und Bürgerinnen nicht mitgenommen hat. Wir werden dieses abschaffen und durch ein technologieoffenes Gesetz ersetzen.
Klimaschutz kann nicht die Deindustrialisierung heißen, dies wäre insbesondere für unsere Region fatal. Deshalb werden wir bei allen Maßnahmen erwägen, wie sie sich auf unsere Arbeitsplätze auswirken, wobei im Klimaschutz auch viele Chancen bestehen, neue Arbeitsplätze zu generieren. Wir werden die E-Mobilität fördern und nicht die Menschen mit immer neuen Vorschriften verwirren. Dazu gehört eine europäische Abstimmung. Deutschland muss in Europa wieder vorhanden sein.
Migration und Integration
Der Zustrom von Flüchtlingen ist ein großes Thema in Deutschland. Was kann aus Ihrer Sicht bei der Migration und der Integration der Menschen verbessert werden?
Antwort: Das Thema Migration bewegt die Menschen, nicht erst seit den grausamen Vorfällen in Solingen und in Aschaffenburg. Mir persönlich geht es darum, die illegale Migration zu stoppen, die unter der gescheiterten Bundesregierung enorm gestiegen ist.
Um wieder begrenzen zu können, müssen wir in der Lage sein, zunächst an der deutschen Grenze zurückweisen zu können und auf mittlere Sicht über den europäischen Asylpakt erreichen, dass dies auch an den Außengrenzen effektiv passiert. Wesentliche Voraussetzung und Bestandteil des Schengen-Abkommens ist die Kontrolle der Außengrenzen. Diese ist derzeit nicht gewährleistet.
Wenn uns die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit geben, werden wir Gefährder und Straftäter ausweisen. Wer hier Schutz sucht und ein Verbrechen begeht, muss unser Land verlassen. Dies gilt auch für diejenigen, die die Begehung schwerer Straftaten ankündigen.
Eine Begrenzung der illegalen Migration gibt es nur mit der CSU. Jede Stimme für Parteien, die bei der Regierungsbildung keine Rolle spielen werden, wie die AfD, wirkt sich gegen eine Verringerung der Zahlen aus.
Inflation und Wohlstandsverlust
Ob Heizungsrechnung, Miete oder frisches Gemüse – alles wird teurer. Immer mehr Menschen können sich das nicht mehr leisten. Wie lassen sich Inflation und Wohlstandsverlust stoppen?
Antwort: Sollten wir einer neuen Regierung angehören, werden wir darauf achten, wie sich jede einzelne Maßnahme auf den Geldbeutel der Bürger auswirkt. Die Verbraucher haben schon oft genug die Zeche bezahlt. Gerade die Menschen mit geringem Einkommen sind von Inflation am meisten betroffen.
Hinzu kommt: Jede Verteuerung der Energie verursacht steigende Preise.
Die Löhne und Gehälter dürfen nicht mehr hinter der Inflationsrate zurückbleiben. Andernfalls drohen Reallohnverluste, welche in erster Linie die Lebensstandards senken. Eine starke Kaufkraft ist entscheidend, um Wirtschaftswachstum zu fördern und die Abwärtsspirale der Konjunktur aufzuhalten. Daher werden wir die Preisstabilität fördern und zugleich die kalte Progression weiter abschwächen.
Wirtschaft und Arbeitsplätze
Der Status Deutschlands als Exportweltmeister, Wirtschaftsmacht und Industrienation scheint zu wackeln. Was muss man tun, damit Deutschlands Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen kann?
Antwort: Die verfehlte Politik der Ampel-Bundesregierung hat Deutschland als einziges EU-Land in die Rezession geführt und eine ideologisch getriebene Deindustrialisierung eingeleitet, die Arbeitsplätze und Umwelt gleichermaßen gefährdet. Ich setze auf einen klaren Kurswechsel: Bürokratie, die jährlich 146 Milliarden Euro kostet, werden wir radikal abbauen, um Unternehmen und Beschäftigte zu entlasten.
Innovationen sichern Deutschlands Wohlstand, daher werden wir die steuerlichen Forschungsförderung verdreifachen und Wagniskapitaldurch steuerliche Anreize fördern, um Unternehmensgründungen zu stärken. Mit einer umfassenden Steuerreform begrenzen wir die Unternehmenssteuern auf 25%, senken dauerhaft die Stromsteuer und halbieren die Netzentgelte.
Kleine und mittlere Einkommen entlasten wir deutlich, machen Überstundenzuschläge steuerfrei und ermöglichen Rentnern bis zu 2000 Euro steuerfreien Hinzuverdienst. Zudem werden wir Arbeitszeiten flexibilisieren, um Beschäftigten und Familien mehr Freiheiten zu geben. Mein persönliches Ziel ist ein wirtschaftlich starkes, innovatives und zukunftsfähiges Deutschland.
Kein Geld für Rente und Medizin
Jahrzehntelang ist Deutschland für sein Renten- und Gesundheitssystem beneidet worden. Nun sind die Kassen leer und viele Krankenhäuser pleite. Halten Sie an der Krankenhausreform von Karl Lauterbach fest? Welche Änderungen sind notwendig?
Antwort: Das deutsche Gesundheitswesen lebt von seinem guten Ruf und seinem ausgezeichneten Personal. Wir haben eine bestens ausgebildete und engagierte Ärzteschaft, hervorragende, aber zu wenige Pflegekräfte, Apotheker, die international ihres gleichen suchen. Das heißt leider nicht, dass wir gerade diesem Personal die besten Rahmenbedingungen bieten.
Wir wollen es besser machen als diejenigen, die die Cannabisfreigabe und eine missglückte Krankenhausreform für der Weisheit letzter Schluss halten. Wir stehen für eine qualitativ substanziierte Krankenhausreform, die im Detail mit den Dienstleistern, den Ländern und im Krankenhausbereich mit den Kommunen und den Trägern selbst abgestimmt ist.
Eine Krankenhausreform kann nicht gegen, sondern muss mit den Kliniken durchgeführt werden. Um die Kliniken vor unnötig großen Defiziten zu bewahren, ist ein Transformationsfonds nötig, der eventuelle finanzielle Härten unbürokratisch abmildert.
Was die Renten betrifft: Wir halten an der bestehenden Regelung zum Renteneintrittsalter sowie an der Regelung für besonders langjährig Versicherte mit 45 Beitragsjahren fest. Es gibt mit uns keinerlei Rentenkürzungen. Wer das Gegenteil behauptet, belügt die Wähler.
Was mich immer wieder bedrückt, sind Schilderungen in meiner Sprechstunde, mit wie wenig Geld, insbesondere Frauen, die Kinder erzogen haben, auskommen müssen. Daher wäre es nur gerecht, die Mütterrente für alle gleichzustellen. Noch immer sind Mütter mit Kindern, die vor 1992 geboren sind, benachteiligt.
Ihr Thema
Es gibt ein Thema, das hier zu kurz kommt oder in der Liste gänzlich fehlt? Ein Thema, das für Sie jedoch eine große Bedeutung hat? Dann nur zu. Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.
Mein zusätzliches Thema ist die Landwirtschaft. Bayern ist das Land der kleinen bäuerlichen Familienbetriebe. Das zeichnet unsere bayerische Kulturlandschaft aus. Unsere Landwirte sichern unter Einhaltung höchster Standards Lebensmittel in bester Qualität und erhalten unsere Kulturlandschaften. Sie sind Experten ihres Faches und dürfen nicht länger durch übermäßige Bürokratie und Berichtspflichten belastet werden.
Wir werden die von der gescheiterten Ampel-Bundesregierung gestrichene Dieselrückvergütung wieder vollständig einführen, die Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge beibehalten. Es kann nicht sein, dass unsere Landwirte die Zeche für die verfassungswidrige Haushaltspolitik der Ampel zahlen müssen.
Abschließend: Deutschland braucht in allen Bereichen einen Politikwechsel, der unsere Potenziale entfesselt. Wir brauchen eine Politik, die die Menschen mitnimmt, die sich mit den Menschen und den Herausforderungen beschäftigt. Nur damit bringen wir Deutschland wieder in Ordnung.
Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.