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Wahlkreis Altötting-Mühldorf

Bundestagswahl 2025: Julia Weisenberger (Die Linke) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Julia Weisenberger (Die Linke) hat sich den Fragen von innsalzach24.de gestellt.
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Julia Weisenberger (Die Linke) hat sich den Fragen von innsalzach24.de gestellt.

Bei der Bundestagswahl stehen im Wahlkreis Altötting-Mühldorf neun Erststimmenkandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Bewerber für das Direktmandat einzeln vor. Dieses Mal: Julia Weisenberger (Die Linke).

Mühldorf – Bei der Wahl am 23. Februar 2025 wollen im Wahlkreis Altötting-Mühldorf neun Kandidatinnen und Kandidaten direkt nach Berlin – sieben Männer und zwei Frauen. Wer die meisten Erststimmen für sich verbucht, ist „drin“. innsalzach24 stellt die Kandidaten einzeln im Steckbrief vor und hat sie mit einigen Kernfragen konfrontiert. Hier sehen Sie die Antworten von Julia Weisenberger (Die Linke).

Steckbrief und politische Schwerpunkte

Julia Weisenberger – Ihre Stimme für Gerechtigkeit und Zukunft.

Ich bin Julia Weisenberger, 43 Jahre alt, lebe in Waldkraiburg und bin freiberufliche Übersetzerin für romantische Literatur und Korrekturleserin für Comics und Manga. Mein Weg führte mich durch viele Stationen: abgeschlossenes Magister-Artium-Studium in Erwachsenenbildung, Psychologie und Religionswissenschaft; elf Jahre Einzelhandel; Arbeit mit Praxisklassen; und Büromanagement.

Jede dieser Erfahrungen hat meine Sicht auf die Welt bereichert und meinen unerschütterlichen Glauben an Solidarität und Gerechtigkeit gestärkt. Ich bin überzeugt: Ein gutes Leben entsteht nur, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten.

Meine Politik ist klar und kompromisslos: Die Würde des Menschen ist unantastbar – das steht nicht nur im Grundgesetz, es ist mein Leitmotiv. Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der niemand Angst vor der nächsten Stromrechnung haben muss, in der die Kinder von heute auch morgen noch eine bewohnbare Erde vorfinden und in der jede Stimme zählt. Solidarität und Respekt sind keine schönen Worte, sondern die Grundlage jeder guten Politik.

Warum kandidiere ich? Weil ich überzeugt bin, dass wir echte Veränderungen brauchen – und zwar jetzt. Der Klimawandel wartet nicht, Armut und soziale Ungleichheit lösen sich nicht von allein, und eine faire Wirtschaft wird nicht von den oberen Zehntausend geschaffen, sondern von uns allen. Ich will eine Politik, die Menschen ermächtigt statt entmutigt, die Brücken baut statt Mauern – und die allen eine Stimme gibt, nicht nur den Lautesten.

Privat liebe ich es, Zeit mit meiner Familie und meinen Freund:innen zu verbringen, oder bei einem guten Buch die Seele baumeln zu lassen. Ich bin vor allem neugierig: Ich glaube, dass das Leben eine Reise ist, bei der es kein „zu alt für Neues“ gibt.

Ich stehe für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine Wirtschaft, die auf Menschlichkeit basiert. Und ich verspreche Ihnen: Mit mir haben Sie eine Vertreterin, die nicht nur zuhört, sondern auch handelt – entschieden, menschlich und immer mit Herz.

Klimawandel und Extremwetter

Klimawandel und Extremwetter mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur sind ein globales Problem. Was können Sie als Abgeordnete bzw. Abgeordneter tun?

Antwort: Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung, sondern eine greifbare Realität. Jedes Extremwetterereignis zeigt uns, wie dringend wir handeln müssen. Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme haben nicht nur katastrophale Folgen für Mensch und Natur, sondern auch für unsere Wirtschaft und Infrastruktur. Wir stehen vor einer epochalen Herausforderung, die wir nicht länger ignorieren können.

Für mich ist klar: Klimaschutz ist keine Verhandlungssache, sondern eine Frage von Gerechtigkeit und Solidarität – auch mit kommenden Generationen. Dabei geht es nicht nur um technologische Lösungen, sondern um einen grundlegenden kulturellen Wandel. Wir brauchen klare gesetzliche Vorgaben, die fossile Energien endlich ins Abseits stellen, und Förderprogramme, die erneuerbare Energien für alle zugänglich machen. Klimaneutrale Mobilität, nachhaltiges Bauen und die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft sind keine Visionen, sondern Notwendigkeiten.

Doch der Wandel darf nicht auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, die ohnehin wenig haben. Klimaschutz muss sozial gerecht sein. Deshalb setze ich mich für eine stärkere Unterstützung derjenigen ein, die am meisten unter der Klimakrise leiden – sowohl hier als auch global. Deutschland kann und muss hier Vorbild sein, indem wir nicht nur unseren CO₂-Ausstoß drastisch senken, sondern auch ärmeren Ländern helfen, den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu bewältigen.

Ich glaube fest daran, dass wir diese Herausforderung meistern können. Aber es braucht den Mut, unbequeme Entscheidungen zu treffen, und die Entschlossenheit, diese auch durchzusetzen. Unsere Zukunft – und die unserer Kinder – hängt davon ab.

Migration und Integration

Der Zustrom von Flüchtlingen ist ein großes Thema in Deutschland. Was kann aus Ihrer Sicht bei der Migration und der Integration der Menschen verbessert werden?

Antwort: Migration bereichert uns, kulturell und wirtschaftlich. Es ist Teil unserer Realität, dass Menschen sich bewegen, um Krieg, Armut, Umweltkatastrophen oder politischer Verfolgung zu entkommen. Diese Bewegungen zu stoppen, ist nicht nur unmöglich, sondern auch unmenschlich.

Eine humane und solidarische Migrationspolitik beginnt damit, dass wir Fluchtursachen ernsthaft bekämpfen. Das heißt: gerechtere Handelsbeziehungen, Klimaschutz und die aktive Förderung von Frieden und Demokratie weltweit. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen, die zu uns kommen, hier und jetzt unsere Unterstützung brauchen.

Integration bedeutet nicht Assimilation. Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen können, um ihre Kultur, ihr Leben und ihre Fähigkeiten einbringen zu können. Das erfordert eine klare Haltung gegen Diskriminierung, eine bessere finanzielle Ausstattung von Integrationsprojekten und einen offenen Dialog, der Ängste ernst nimmt, ohne Ressentiments zu schüren.

Ich weiß, dass Migration Herausforderungen mit sich bringt – vor allem in einer Gesellschaft, die ohnehin mit sozialen Spannungen kämpft. Aber ich bin überzeugt: Mit einer solidarischen Politik, die auf Respekt und Chancengleichheit basiert, werden wir eine Gesellschaft schaffen, die stärker, bunter und gerechter ist.

Inflation und Wohlstandsverlust

Ob Heizungsrechnung, Miete oder frisches Gemüse – alles wird teurer. Immer mehr Menschen können sich das nicht mehr leisten. Wie lassen sich Inflation und Wohlstandsverlust stoppen?

Antwort: Inflation ist mehr als ein ökonomisches Problem – sie ist eine Belastung, die in die Lebensrealität jedes Einzelnen eingreift. Wenn Mieten, Lebensmittel und Energie unbezahlbar werden, verlieren wir nicht nur Wohlstand, sondern auch sozialen Zusammenhalt. Die Frage ist: Wie können wir das stoppen?

Zuerst müssen wir uns die Ursachen ansehen. Inflation entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie ist das Ergebnis von Krisen, Spekulationen und einer Politik, die zu oft auf kurzfristige Gewinne statt auf langfristige Stabilität setzt. Ich plädiere für eine gerechte Steuerpolitik, die große Vermögen und Krisengewinne stärker belastet. Dieses Geld brauchen wir, um Menschen zu entlasten – durch gezielte Unterstützungsprogramme, Mietpreisbremsen, die ihren Namen verdienen, und eine Reform des Energiemarktes.

Doch es geht nicht nur um Soforthilfen. Wir müssen die Grundlagen unseres Wirtschaftssystems überdenken. Deutschland braucht eine Wirtschaftspolitik, die den Fokus auf Menschen legt, nicht auf Profite. Das heißt: faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und Investitionen in Bildung und Infrastruktur.

Inflation ist kein Naturgesetz, sondern das Ergebnis von Entscheidungen. Ich kämpfe dafür, dass diese Entscheidungen endlich im Interesse der Mehrheit getroffen werden – nicht derjenigen, die bereits alles haben.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Der Status Deutschlands als Exportweltmeister, Wirtschaftsmacht und Industrienation scheint zu wackeln. Was muss man tun, damit Deutschlands Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen kann?

Antwort: Deutschlands Wirtschaft lebt von der Kreativität, dem Engagement und der Innovationskraft ihrer Menschen. Doch in einer Zeit, in der Globalisierung und Digitalisierung neue Herausforderungen mit sich bringen, reicht es nicht aus, sich auf alten Erfolgen auszuruhen. Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass Deutschland wettbewerbsfähig bleibt und gleichzeitig die Lebensqualität seiner Bürger:innen verbessert.

Für mich steht fest: Eine starke Wirtschaft basiert nicht auf Profiten allein, sondern auf einer starken Gemeinschaft. Das bedeutet, dass Arbeitnehmerrechte nicht verhandelbar sind und dass gute Arbeit auch fair entlohnt werden muss. Ich setze mich – wie im EU-Recht festgelegt – für eine Anhebung des Mindestlohns und die Abschaffung von prekären Arbeitsverhältnissen ein, denn niemand sollte trotz Arbeit in Armut leben müssen.

Gleichzeitig müssen wir den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft aktiv gestalten. Investitionen in erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Technologien sind nicht nur notwendig, um den Klimawandel zu bekämpfen, sondern schaffen auch zukunftssichere Arbeitsplätze. Es ist unsere Chance, neue Branchen aufzubauen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.

Doch Wirtschaftspolitik darf sich nicht nur um die großen Konzerne drehen. Kleine und mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Sie brauchen Unterstützung – durch weniger Bürokratie, mehr Förderung und den Zugang zu klimafreundlichen Technologien.

Deutschland muss sich neu erfinden, ohne seine Werte zu verlieren. Das bedeutet: Innovation mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden. Denn eine Wirtschaft, die auf Solidarität basiert, ist nicht nur gerechter, sondern auch krisenfester.

Kein Geld für Rente und Medizin

Jahrzehntelang ist Deutschland für sein Renten- und Gesundheitssystem beneidet worden. Nun sind die Kassen leer und viele Krankenhäuser pleite. Halten Sie an der Krankenhausreform von Karl Lauterbach fest? Welche Änderungen sind notwendig?

Antwort: Das Renten- und Gesundheitssystem war einmal ein Aushängeschild für Deutschland – und ist nun in der Krise. Die Gründe dafür sind vielfältig: eine alternde Bevölkerung, steigende Kosten und ein politisches System, das soziale Sicherung oft den Profiten unterordnet. Doch statt zu kapitulieren, müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen.

Ich kämpfe für eine Bürgerversicherung, die alle einbezieht – vom Selbstständigen bis zum Vorstandsvorsitzenden. Es ist nur fair, dass jeder nach seinen Möglichkeiten beiträgt und alle gleichermaßen abgesichert sind. Gleichzeitig müssen Renten endlich wieder ein würdiges Leben ermöglichen. Das heißt: eine Anhebung des Rentenniveaus und eine stärkere Besteuerung von Krisengewinnen und großen Vermögen, um dies zu finanzieren.

Im Gesundheitswesen geht es um mehr als nur um Geld. Es geht um Menschen – um Patient:innen und um das medizinische Personal, das unter immensem Druck arbeitet. Ich setze mich dafür ein, dass Krankenhäuser wieder in öffentliche Hand kommen und nicht länger von Renditen abhängig sind. Denn Gesundheit darf kein Geschäft sein.

Das Grundgesetz gibt uns die Richtung vor: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Es ist an der Zeit, dass wir unsere sozialen Sicherungssysteme wieder so gestalten, dass sie diesem Anspruch gerecht werden – solidarisch, gerecht und zukunftsfähig.

Ihr Thema

Es gibt ein Thema, das hier zu kurz kommt oder in der Liste gänzlich fehlt? Ein Thema, das für Sie jedoch eine große Bedeutung hat? Dann nur zu. Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Bildung als Schlüssel zur Zukunft.

Bildung ist der Schlüssel zu einer gerechten Gesellschaft, zu Innovation und zu individueller Freiheit. Doch das deutsche Bildungssystem ist zu oft geprägt von Ungleichheit und Bürokratie. Ich sage: Das muss sich ändern.

Bildung muss für alle zugänglich sein – und zwar kostenlos. Vom ersten Kita-Jahr bis zum lebenslangen Lernen darf der Geldbeutel der Eltern nicht über die Chancen eines Menschen entscheiden. Aber es geht nicht nur um Kostenfreiheit. Wir brauchen ein Bildungssystem, das Menschen fördert, statt sie zu normieren. Individualität muss mehr Raum bekommen, und Lehrer:innen brauchen die Ressourcen, um diese zu unterstützen.

Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass Bildung nicht mit der Schule aufhört. Berufsausbildungen, Umschulungen und kulturelle Angebote sind genauso wichtig. In einer Welt, die sich immer schneller verändert, ist lebenslanges Lernen keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Ich kämpfe dafür, dass Bildung endlich die Priorität bekommt, die sie verdient. Denn nur eine gebildete Gesellschaft kann die Herausforderungen der Zukunft meistern – von der Digitalisierung bis zum Klimawandel. Bildung ist unser gemeinsamer Reichtum, und ich werde dafür sorgen, dass niemand davon ausgeschlossen wird.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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