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Unmut wegen Nicht-Entsorgung

Party-Location nicht in der Schrottpresse: Wo ist der ausrangierte „Jackybus“ gelandet?

Kurz vor dem Abtransport: Der „Jackybus“, der viele Jahre als Partylocation für Jugendliche in Buchbach gedient hatte, musste beim Wertstoffhof weg.
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Kurz vor dem Abtransport: Der „Jackybus“, der viele Jahre als Partylocation für Jugendliche in Buchbach gedient hatte, musste beim Wertstoffhof weg.

Ein ausrangierter Bus sorgt für Missstimmung im Marktgemeinderat. Die Rede ist von dem sogenannten „Jackybus“. Das ist ein Bus, der von Jugendlichen für Partys und geselliges Beisammensein genutzt werden konnte.

Buchbach – Seit August 2021 stand der „Jackybus“ am Buchbacher Wertstoffhof, wo er nicht mehr als Partylocation genutzt werden konnte. Auf öffentlichem Grund sei das undenkbar, sagt dazu Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg). Er ergänzt, dass seit mehr als drei Jahren klar ist, dass eine Lösung für den altersschwachen Partybus gefunden werden muss.

Die Geschichte des „Jackybus“ reicht aber weit über 20 Jahre zurück. Damals hat unter anderem Gemeinderat Martin Fischer (CSU/FWB) den Bus von Magdeburg nach Buchbach geholt. Er wurde mit viel Engagement ausgebaut, sodass er als Treffpunkt für Jugendliche genutzt werden konnte, erinnert sich Fischer. Der Bus stand damals auch bereits am Wertstoffhof. Dort wurde ein Areal abgegrenzt, damit niemand gestört war. „Ab Donnerstag hat man sich da beinahe regelmäßig beim Jackybus getroffen“, so Fischer.

Er räumt ein, dass man auch ab und zu Probleme mit den Anwohnern hatte, wenn Partys lauter waren und länger dauerten. Doch man habe immer wieder einen Weg zueinander gefunden. Das Beeindruckende war, dass die Jugendlichen den „Jackybus“ eigenständig betreut und organisiert hätten.

Als Martin Fischer und seine Freunde nicht mehr so ganz zu den Jugendlichen zählten, gaben sie die Betreuung an die nächste Generation ab. Fischer hielt aber nach wie vor Kontakt, wie er sagte. So erlebte er auch mit, dass die Nachfolger sich zerstritten. Doch es fanden sich erneut Jugendliche, denen der „Jackybus“ am Herzen lag. Sie hatten auch schon Pläne gemacht, doch dann kam Corona. Der „Jackybus“ stand ungenutzt herum und wurde auch Opfer von Vandalen.

Nach Beschwerden musste die Gemeinde handeln

Als es auch noch Beschwerden gab, musste die Verwaltung der Marktgemeinde handeln. Bürgermeister Thomas Einwang hatte, nach eigenen Worten, die Jugendlichen drei Mal aufgefordert, den Bus woanders abzustellen. Diese haben auch versucht, einen anderen Standplatz zu finden. Allerdings vergeblich. „Es hat sich niemand gefunden, der den Bus auf seinem privaten Grundstück abstellen lassen wollte“, weiß Bürgermeister Einwang. Martin Fischer verfolgte die Bemühungen der Jugendlichen und erzählt, dass „sie sogar versucht haben, den Bus bei ebay-Kleinanzeigen zu verkaufen. Aber es gab keine Resonanz“.

Da beim Wertstoffhof aber die neuen Salz-Silos für den Winterdienst aufgestellt werden sollten, musste der „Jackybus“ dort weg.

Gemeinde wollte die Kosten für die Entsorgung übernehmen

Der Bürgermeister räumte den Jugendlichen noch einmal eine Frist ein, doch als auch die verstrich, musste gehandelt werden. Das Thema war auch immer wieder im Marktgemeinderat angesprochen worden, Karl-Heinz Kammerer (CSU/FWB) fragte per Mail nach, wann der „Jackbus“ endlich entsorgt wird. Salih Akyildiz (CSU/FWB) hatte sich kundig gemacht, was die fachgerechte Entsorgung des Busses kosten würde. Der Marktgemeinderat war sich einig, dass die Gemeinde die Kosten von rund 2500 Euro übernehmen würde.

„Krähmess“ für den „Jackybus“

Die Jugendlichen hatten sich mittlerweile damit abgefunden, dass der „Jackybus“ nicht zu retten ist, erzählte Martin Fischer. Es soll sogar eine Art „Krähmess“ auf den Partybus gefeiert worden sein.

Ende November verstrich die letzte Frist, und der „Jackybus“ war zur Entsorgung freigegeben. Da informierte Zweiter Bürgermeister Manfred Rott (Wahlvorschlag Ranoldsberg) Bürgermeister Einwang, dass er einen Abstellplatz für den „Jackybus“ auftreiben konnte. Zwei Tage später wurde der Bus von Buchbach in Richtung Ranoldsberg geschleppt.

Unterschiedliche Sichtweisen

Eine Entwicklung, die Martin Fischer gar nicht gefiel und die er in der Januar-Sitzung des Marktgemeinderates im Rahmen einer Anfrage ansprach. Dabei störte er sich vor allem daran, dass die Jugendlichen, die den Bus bisher betreut hatten, nicht informiert wurden, dass der „Jackybus“ doch nicht entsorgt, sondern in Ranoldsberg weiter genutzt wird. „Die Jugendlichen sind komplett übergangen worden“, ärgert sich Fischer. Seine Reaktion kann wiederum Manfred Rott „überhaupt nicht verstehen“. Er habe der Gemeinde damit die Entsorgungskosten erspart, und der Bus werde in Ranoldsberg wieder genutzt. Vielleicht blitzen da alte Animositäten zwischen Buchbach und Ranoldsberg wieder auf, fragt man sich da als Außenstehender. Eine Entscheidung wurde im Marktgemeinderat nicht getroffen.

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