Buchbach will für mehr Sicherheit sorgen
Wenn die Feuerwehr auf dem Trockenen sitzt, weil kein Löschwasser da ist
Stell dir vor, es brennt – und es ist kein Löschwasser da: Bei Weilern oder Höfen im Außenbereich müssen Löschteiche, Weiher oder Bäche als Entnahmestellen herhalten. Aber wer kümmert sich dort um den Unterhalt von Teichen und Weihern? Um diese wichtige Frage geht es jetzt in Buchbach.
Buchbach – Wenn es brennt, muss es schnell gehen: Die Feuerwehr muss mit ihren Einsatzfahrzeugen schnell beim Brandort sein und die Wasserversorgung muss schnell aufgebaut werden, damit der Brand gelöscht werden kann. Doch was passiert, wenn die Feuerwehr nicht genügend Wasser zur Verfügung hat? Bei Weilern oder Höfen im Außenbereich müssen Löschteiche, Weiher oder Bäche als Entnahmestellen herhalten.
Gemeinde ist für die Löschwasserversorgung verantwortlich
Zum ersten Mal hat sich die Verwaltung der Marktgemeinde mit einem Antrag auseinandersetzen müssen, in dem für die Ertüchtigung eines Löschweihers um einen Zuschuss gebeten wurde. „Bisher hat der Markt mangels solcher Anträge noch keine Zuschüsse zur Schaffung und Ertüchtigung von Löschwasserstellen ausgezahlt“, berichtete Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) im Marktgemeinderat und wollte eine Entscheidung, wie man damit auch in Zukunft umgehen soll. Klar ist, die Löschwasserversorgung ist grundsätzlich eine Aufgabe der Gemeinde, so Einwang.
Unterschiedliche Situationen vor Ort
Allerdings muss die Feuerwehr bei einem Einsatz im Außenbereich des Öfteren auf natürliche Quellen wie zum Beispiel Löschwasserteiche zurückgreifen, um eine schnelle und ausreichende Versorgung mit Löschwasser im Brandfall zu gewährleisten. Und da findet man die unterschiedlichsten Situationen vor, weiß Buchbachs Feuerwehrkommandant Michael Mottinger.
Da reicht die Bandbreite von gut gepflegten Löschweihern bis hin zu Entnahmestellen, die weit weg vom möglichen Einsatzort sind. „Es kann schon passieren, dass wir eine Schlauchleitung über einen Kilometer aufbauen müssen. Selbst wenn es optimal läuft, dauert es immer noch rund eine Viertelstunde, bis die Leitung steht“, so Mottinger. Dabei seien bei Bränden gerade die ersten Minuten entscheidend, damit der Schaden nicht so groß werden kann, erklärt der Feuerwehrkommandant.
Eine andere Variante, die bei Notfällen im Außenbereich ebenfalls eingesetzt wird, ist ein sogenannter Pendelverkehr. Das heißt, Löschfahrzeuge der Feuerwehr verspritzen ihr Wasser, fahren weg und werden anschließend bei einem Hydranten in der Nähe wieder befüllt, um dann wieder zum Einsatzort zu fahren.
Feuerwehr und Integrierte Leitstelle wissen, wo Wasser ist
Michael Mottinger sagt auch, dass die Buchbacher Feuerwehr bei allen Ortsteilen, Weilern und Höfen wisse, was sie dort erwartet. Im Rahmen der vorsorgenden Brandbekämpfung habe man alle Infos gesammelt, wo und wieviel Wasser bei einem möglichen Brand zur Verfügung steht. Diese Informationen sind bei der Integrierten Leitstelle hinterlegt, sodass bei einem Notfall auch die richtigen Fahrzeuge alarmiert werden.
Andere Gemeinden gewähren Zuschuss von 500 Euro
Die Verwaltung hatte sich in der Sache „Bezuschussung zur Schaffung und Ertüchtigung von Löschwasserstellen“ bei anderen Gemeinden umgehört und auf der Grundlage dieser Informationen folgenden Vorschlag ausgearbeitet: Ein Antragsteller bekommt einen Zuschuss von 500 Euro für das Ausbaggern oder Herrichten eines Löschweihers oder für das Errichten eines Löschwasserbehälters. Voraussetzung dafür ist aber, dass bei der Maßnahme ein Aufwand von mehr als 500 Euro entstanden sein muss, was der Antragsteller auch nachweisen muss. Zudem darf der Antragsteller in den vergangenen fünf Jahren keinen Zuschuss für seine Löschwasserstelle bekommen haben. Er muss außerdem eine Stellungnahme der zuständigen Ortsfeuerwehr vorlegen, dass die Maßnahme „zur Sicherung der Löschwasserversorgung dient und erforderlich ist“.
Letztlich selbstverständlich ist, dass der Antragsteller zulassen muss, dass aus dem Löschweiher jederzeit, auch bei Übungen, Löschwasser entnommen werden darf. Er muss den Löschweiher zudem mit dem Schild „Löschwasserentnahmestelle“ versehen.
Gemeinde will in Zukunft besser auf Löschweiher achten
Auf die Frage von Joachim Schöngut (Grüne/Unabhängige), wie viele Löschweiher es in der Gemeinde gibt, antwortete Bürgermeister Einwang, dass es bisher keinen offiziellen Löschweiher gebe. Es gebe aber natürlich zahlreiche Stellen, Bäche, Gräben, Weiher und ähnliches, wo im Notfall Löschwasser entnommen werden kann. Gleichzeitig sagte der Bürgermeister, dass die Gemeinde das Thema bisher vernachlässigt habe und kündigte an: „Wir werden in Zukunft mehr Augenmerk auf Löschwasserentnahmestellen haben“.
Franz Eglsoer (Wahlvorschlag Ranoldsberg) ergänzte, dass die Feuerwehren darauf drängen, dass die Weiher erhalten werden und nicht verschlammen, weil der Besitzer das Ausbaggern selbst bezahlen muss. Am Ende sprachen sich die Gemeinderäte einstimmig dafür aus, dem Antragsteller einen Zuschuss zu gewähren.
