Jahresrechnung für 2021
Buchbach: So steht es um Schulden und Rücklagen
Der Rechnungsprüfungsausschuss hat Kämmerer Philipp Junger auf die Finger geschaut und den Haushaltsplan für 2021 unter die Lupe genommen.
Buchbach - Die Jahresrechnung zeigt, ob der Haushaltsplan, den die Marktgemeinde zu Beginn des Jahres aufgestellt hatte, auch umgesetzt worden ist. Kämmerer Philipp Junger stellte die Jahresrechnung für 2021 bereits in der November-Sitzung vor. Anschließend wurde der Rechnungsprüfungsausschuss aktiv und prüfte stichpunktartig, ob dem Kämmerer bei dem umfangreichen Zahlenwerk auch kein Fehler unterlaufen war. In der Dezember-Sitzung bescheinigte Philipp Rinberger (Umlandliste Buchbach) im Namen des Ausschusses, dass alles in Ordnung ist. Anschließend genehmigte der Marktgemeinderat die Jahresrechnung einstimmig und Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) wurde ohne Gegenstimme entlastet.
Änderungen haben keine Auswirkung
Bereits in der November-Sitzung informierte Kämmerer Philipp Junger, dass es bei der Jahresrechnung eine Überschreitung von rund 210.000 Euro im Vergleich zum Haushaltsplan gegeben habe. Insgesamt habe es bei 800 Haushaltsstellen rund 30 Änderungen gegeben. Allerdings ist es insgesamt so, dass die Mehrausgaben an der einen Stelle, durch Minderausgaben an anderer Stelle ausgeglichen werden konnten.
Joachim Schöngut (Grüne/Unabhängige) fragte nach, was es mit den sogenannten Haushaltsresten auf sich habe und wann diese sinnvoll seien. Haushaltsreste sind Summen, die im Jahr des Haushaltsplanes nicht ausgegeben wurden. Diese werden dann in das kommende Haushaltsjahr übertragen. Das ist sowohl für Einnahmen als auch Ausgaben möglich. Kämmerer Junger meinte, dass dieses Vorgehen „nur selten Sinn macht“. Als Beispiel nannte er bereits genehmigte Darlehen.
Aktuelle Lage ist wichtiger
Manfred Kroha (CSU/FWB) stellte eine grundsätzliche Überlegung an: Die Rückschau auf das Jahr 2021 sei „ganz nett“, aber für ihn sei es wichtiger, wie die Marktgemeinde im laufenden Doppelhaushalt 2022/23 auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage vorbereitet ist. Dazu meinte Kämmerer Junger ruhig, dass die wirtschaftliche Lage der Gemeinde im Jahr 2022 gut sei. Es sei bereits klar, dass man rund 1,7 Millionen Euro vom Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zuführen könne. Kroha bohrte nach, dass aber der geplante Bauhof teurer werde. „Wie können wir den finanzieren?“, wollte er wissen und zudem, woher die Gemeinde das Geld dafür nimmt. „Müssen wir dafür ein Projekt schieben?“ Auch hier ließ sich Philipp Junger nicht aus der Ruhe bringen und erläuterte, dass es bereits klar sei, dass die Marktgemeinde die Erweiterung der Buchbacher Kinderkrippe im kommenden Jahr nicht umsetzen könne. „Daher ist Geld da“, so Junger.
In der Dezember-Sitzung stellte Kämmerer Philipp Junger dann die aktuellsten Zahlen vor: Der Verwaltungshaushalt 2021 hat einen Umfang von etwas mehr als neun Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von etwas mehr als 4,5 Millionen Euro. Damit ist es zwar nicht der Rekordhaushalt geworden, wie es der Haushaltsplan vorgesehen hatte, aber dafür ist die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt mit etwas mehr als 1,7 Millionen Euro rund viermal so groß, als Junger im Haushaltsplan vorgesehen hatte (rund 493.000 Euro).
Marktgemeinde hat mehr Rücklagen als Schulden
Die Schulden bezifferte Junger mit 2.035.207,88 Euro am Jahresende 2021, die Rücklagen lagen zu diesem Zeitpunkt bei 4.169.795,48 Euro. Und dennoch musste die Jahresrechnung auch in der Februar-Sitzung auch noch einmal besprochen werden. Und zwar wegen eines technischen Fehlers, wie in der Verwaltung im Nachgang festgestellt wurde. Bei den Stundungszinsen in Höhe von 82 Euro war das Häkchen nicht auf Soll gesetzt worden, sagte Bürgermeister Einwang in der Sitzung. Daraus ergab sich, dass die Rücklagen nach oben korrigiert werden konnten und jetzt bei 4.169.877,48 Euro liegen. Nach Auskunft des Landratsamtes sei es die sicherste Lösung, wenn der Marktgemeinderat noch einmal über die Jahresrechnung abstimmt. Dies geschah einstimmig und auch die Entlastung der Verwaltung und des Bürgermeisters erfolgte einstimmig.