12 Feuerwehren, 5 Verletzte, 1600 Meter Schläuche
Feuerwehr übt für Ernstfall im Gasthaus Stoiber in Buchbach
Einiges los war am Montagabend im beschaulichen Sterneck bei Buchbach. Die Freiwillige Feuerwehr Ranoldsberg richtete dort die diesjährige Großübung aus. Geladen waren dazu 12 Feuerwehren aus der Umgebung. Angenommen wurde ein Brandausbruch in der Pension Stoiber. Das Löschwasser musste über lange Wegstrecken gefördert werden. Mit der Übung sollte die Löschwasserversorgung auf die Probe gestellt werden.
Buchbach – Um halb acht rief der Kommandant der Feuerwehr Ranoldsberg, Michael Lanzinger, die Feuerwehren aus Ranoldsberg, Aspertsham, Buchbach, Lauterbach, Oberornau, Obertaufkirchen, Salmannskirchen, Schwindegg, Stefanskirchen, Velden/Vils (Lkr. Landshut), Walkersaich und Weidenbach sowie den First Responder Ranoldsberg über Funk mit ihren insgesamt 21 Fahrzeugen zum Übungseinsatz nach Sterneck ab. Angenommen wurde ein Brandausbruch in der neuen Pension Stoiber, 5 Personen wurden als vermisst im Gebäude gemeldet.
Bereits kurz nach Übungsbeginn konnten die ersten Atemschutztrupps in das Gebäude vorgehen und mit der Personensuche beginnen. Mithilfe der Drehleiter der Feuerwehr Velden/ Vils konnten zwei Personen auf der Gebäuderückseite aus einem Fenster gerettet und an den First Responder Ranoldsberg übergeben werden.
Da der vor Ort befindliche Hydrant nicht die benötigte Wassermenge zur Verfügung stellte, galt es eine Löschwasserversorgung über eine weite Wegstrecke zu erstellen. Dazu wurden die Schlauchkontingente der bereits eingesetzten Feuerwehren verwendet und 2 Leitungen mit jeweils 800 Metern vom Löschweiher in Hohending zum Brandobjekt verlegt. Nachdem diese schweißtreibende Aufgabe erledigt war, liefen die Pumpen auf Hochtouren, um die rund 30 Meter Höhenunterschied zu überwinden.
Feuerwehrübung im Gasthaus Stoiber




Auch alle Hände voll zu tun hatten die Kameraden an der Atemschutzüberwachung vor dem Gebäude. Nachdem den einzelnen Trupps anhand von Lageplänen die Abschnitte zugewiesen wurden, machten sich diese auf die Suche nach den vermissten Personen im Inneren des Gebäudes mit derzeit 29 Gästebetten. Zügig konnten auch die übrigen 3 Personen in den Zimmern festgestellt und ins Freie gebracht werden. Insgesamt standen für die Übung 24 Atemschutztrupps zur Verfügung, davon kamen 12 Trupps zum Einsatz. Aufgrund der Größe des Objekts wird auch im Ernstfall eine solch große Zahl an Atemschutzgeräteträgern benötigt.
Über mehrere Strahlrohre und das Wenderohr der Drehleiter wurde zuletzt die Belastbarkeit der Löschwasserversorgung getestet. Koordiniert wurde der Einsatz vom Mannschaftswagen der Feuerwehr Buchbach aus, die Übungsstelle in mehrere Abschnitte wie Personenrettung, Löschwasserversorgung und Einsatzführung unterteilt, um die Anweisungen über Funk explizit durchgeben zu können.
Bei der anschließenden Besprechung im Gasthaus Stoiber ging Kreisbrandmeister Werner Müller auf das Szenario genauer ein. So verfügt die Pension über vernetzte Rauchmelder, welche bereits bei Brandentstehung die Gäste warnen, damit diese das Gebäude rechtzeitig verlassen können. Auch lobte der die Kommunikation in den einzelnen Funkgruppen, gab aber auch zu Bedenken, dass bei solch einem Schadensbild die Anfahrtswege und Bereitstellungsräume der Fahrzeuge anfangs durchdacht werden müssen.
Bürgermeister Thomas Einwang lobte das Engagement der Feuerwehrfrauen und -männer, die zu jeder Tages- und Nachtzeit für Einsätze aller Art parat stehen und sich zum Wohle des Bürgers einsetzen. Er nannte es eine Herausforderung ein Objekt wie das Gasthaus Stoiber zu schützen, auch ist ihm die angespannte Wasserversorgung vor Ort bekannt, dieser wird durch die Bereitstellung von sogenannten Schlauchanhängern bereits entgegengewirkt, welche bei der Übung auch ihre volle Wirkung zeigen konnten.
Zuletzt bedankte sich Michael Lanzinger bei den rund 200 ehrenamtlichen Mitwirkenden der Übung für die Teilnahme, die gezeigte Leistung und der Wirtsfamilie Stoiber für die zur Verfügungsstellung des Übungsobjekts, um im Ernstfall schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. Ein besonderer Dank galt den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, die die Rolle der vermissten Personen übernahmen.
Dominik Götz