Verkehrssicherheit
„Unübersichtlich und gefährlich“ – Bekommen Buchbachs Fußgänger und Radler mehr Schutz?
Einige Verkehrsbereiche in Buchbach sind für Fußgänger und Radler gefährlich: Zum Beispiel der Bereich an der Dorfener Straße. Wie kann die Verkehrssicherheit hier verbessert werden? Das sind die Vorschläge.
Buchbach – Jedes Jahr wird in der Marktgemeinde eine sogenannte Verkehrsschau durchgeführt. Dabei werden kniffelige Stellen von den Fachleuten der Polizei, des Landratsamtes und des Staatlichen Bauamtes Rosenheim begutachtet. Bereits 2020 und 2021 wurden mögliche Kreuzungs- und Lenkungshilfen für Fußgänger und Radfahrer vom Bereich der Einmündung der Ringstraße in die Dorfener Straße bis zur Einmündung der Kaspar-Graf-Straße in die Dorfener Straße beraten. Allerdings kamen die Fachleute damals zu dem Ergebnis, dass keine der beantragten Maßnahmen rechtlich und/oder technisch umgesetzt werden kann.
Situation für Fußgänger und Radfahrer „unübersichtlich und gefährlich“
Das wollte Gemeinderätin Sonja Thalmeier (Grüne/Unabhängige) so nicht hinnehmen und hat noch einmal vergleichbare Anträge gestellt. Sie verwies erneut auf die Verkehrssituation im Bereich Dorfener Straße/Ringstraße und Dorfener Straße/Kaspar-Graf-Straße und betonte, dass die Situation für Fußgänger und Radfahrer „unübersichtlich und gefährlich ist“. Sie plädierte dafür, dass in diesen Bereichen durch deutliche Markierungen die Kraftfahrer aufmerksam gemacht werden sollen, dass sie Fußgänger und Radfahrer beachten müssen.
Abhilfe durch mobile Verkehrsinsel?
Gleichzeitig wollte sie von den Fachleuten wissen, wieso es in hunderten anderen Städten und Gemeinde möglich sei, solche Markierungen anzubringen, in Buchbach aber nicht. Unterstützt wurde sie hierbei von Joachim Schöngut (Grüne/Unabhängige). Er forderte, dass man „innerorts den Fußgängern wesentlich öfters Vorrechte einräumen sollte“. Die Realität sieht allerdings so aus, dass Fußgänger oder Rollstuhlfahrer bei Regen zugemutet werde, einen längeren Weg auf sich zu nehmen, während Autofahrer trockenen Fußes einfach geradeaus fahren dürfen. Damit spielte er auf den Vorschlag Thalmeiers an, beim dortigen Supermarkt eine Markierung anzubringen, die Autofahrer darauf hinweist, dass hier Fußgänger die Straße queren. Eventuell könnte man auch eine mobile Verkehrsinsel aufstellen.
Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) berichtete in der Sitzung des Marktgemeinderates, dass die Verwaltung die Anträge von Sonja Thalmeier weitergeleitet und „das hierfür zuständige verkehrsrechtliche Gremium außerhalb der Verkehrsschau zeitnah angehört hat.“ Das Ergebnis war allerdings ernüchternd für die Antragsteller.
So wurde im Bereich der Kreuzung Ringstraße/Dorfener Straße vorgeschlagen, eine Absenkung des Gehweges zu prüfen sowie eine farbige Markierung anzubringen, um Autofahrern zu signalisieren, dass hier Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind. Da die Dorfener Straße eine Staatsstraße ist, kann die Gemeinde hier aber nicht aktiv werden. Die Kreistiefbauverwaltung sieht hier aber auch keine Möglichkeit. Allerdings wurde zumindest angeregt, dass die Marktgemeinde sich mit der Kreistiefbauverwaltung abstimmen soll, ob zumindest eine Verkehrsinsel realisiert werden kann.
Straßenmarkierungen auf Höhe des Supermarktes nicht möglich
Jegliche Markierung auf Höhe des Supermarktes ist „wegen der örtlichen Gegebenheiten unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben baulich nicht realisierbar“. Allerdings wird vom Landratsamt geprüft, ob zumindest das Verkehrszeichen 133 (Gefahrenzeichen Fußgänger links oder rechts) aufgestellt werden kann.
Für die Einmündung der Kaspar-Graf-Straße in die Dorfener Straße stimmt das Landratsamt einer sogenannten „Furtmarkierung“ zu. Sie soll optisch signalisieren, dass der Gehweg hier weitergeht. Zeitgleich können auch die Verkehrsschilder „Vorfahrt gewähren“ und „Radfahrer kreuzt von links und rechts“ in der Kaspar-Graf-Straße aufgestellt werden. Hierfür hat die Gemeinde auch Mittel im Haushalt zur Verfügung.
Nur wenige Maßnahmen dürfen umgesetzt werden
Karl-Heinz Kammerer (CSU/FWB) ergänzte, dass eigentlich auch die Ausfahrt aus der dortigen Gärtnerei „sehr unübersichtlich ist“ und regte hier ebenfalls eine Markierung an. Einwang sagte zu, diese Anregung weiterzugeben, sah aber nur geringe Chancen, dass dies umgesetzt wird. Am Ende sprach sich der Marktgemeinderat einstimmig dafür aus, wenigstens die Maßnahmen, die von den Fachleuten vorgestellt wurden, umsetzen zu lassen.

