Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Diese Gemeinden haben den stärksten Anstieg *mit Grafik*

30 Prozent plus: So heftig schnellen Grundstückspreise im Kreis Mühldorf in die Höhe - hier wurde es besonders teuer 

Auch im Landkreis Mühldorf kann meist gar nicht so schnell gebaut werden, wie Wohnungen gebraucht werden.
+
Auch im Landkreis Mühldorf kann meist gar nicht so schnell gebaut werden, wie Wohnungen gebraucht werden.

Die Grundstückspreise im Kreis Mühldorf kennen nur eine Richtung: kräftig nach oben. Die Kurve verläuft inzwischen äußerst steil, manche Kommunen greifen angesichts der Entwicklung bereits zu deutlichen Worten: „Wir werden der Lage nicht Herr“.

Mühldorf – Die Preise für Immobilien, egal ob Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung, sind massiv angestiegen.

Bis zu 30 Prozent müssen Käufer mehr zahlen als noch im vergangenen Jahr. Das geht aus einer Analyse des Immobilienmaklers Homeday für den Landkreis Mühldorf hervor.

Neumarkts Hauspreise steigen um 30 Prozent

So hat sich der Kaufpreis für ein Haus in Neumarkt-Sankt Veit pro Quadratmeter um 29,8 Prozent auf 3100 Euro erhöht. Da zahlt man für ein für ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus 465.000 Euro. „Die Gründe liegen zum einen an der Fertigstellung der A 94 und der damit schnellen Anbindung an die Region München“, kommentiert Thomas Menzel, Neumarkts Geschäftsleiter und Kämmerer die Entwicklung. „Durch Homeoffice lässt sich das Wohnen im ländlichen Raum mit einem Job in der Region München wesentlich besser verbinden.“ Mit einem Einheimischen-Modell versucht die Stadt, ihren Bürgern vergünstigt Wohnbauland zur Verfügung zu stellen. „Wir haben auch das Förderprogramm ‚Jung kauf Alt‘ aufgelegt“, so Menzel. „Damit versuchen wir, ältere Bestandsimmobilien attraktiv zu machen. Beide Modelle werden stark in Anspruch genommen.“

Im Bereich Mietwohnungsbau hat die Stadt nicht selber gebaut, aber durch die Aufstellung von Bebauungsplänen aktiv den Bau von Wohnungen angeschoben. Derzeit zahlt man durchschnittlich 7,50 Euro kalt pro Quadratmeter. Eigentumswohnungen haben in Neumarkt zwar um 17,8 Prozent zugelegt, liegen aber noch bei soliden 2700 Euro pro Quadratmeter.

Was den Kauf von Eigentumswohnungen angeht, hat Ampfing den größten Preissprung im Landkreis hingelegt. Hier ist der Quadratmeter um 20,9 Prozent gestiegen, auf 3750 Euro. „Was die Grundstückspreise angeht, haben wir mit 700 Euro pro Quadratmeter in Ampfing Sphären wie in Mühldorf erreicht“, so Ampfings Bürgermeister Josef Grundner. „Die Autobahn ist für uns Fluch und Segen“ – auch hier drücken viele Münchner in das günstigere „Umland“. Grundstücke würden auf dem Markt zum Teil baureif angeboten, obwohl dafür gar keine Baugenehmigung vorliege, das treibe die Preise zusätzlich in die Höhe. „Viele kaufen Eigentumswohnungen und vermieten sie weiter, was wieder die Mieten in die Höhe treibt.“

Um dem entgegenzuwirken, will die Gemeinde nur noch Baugebiete auf Grundstücken ausweisen, die ihr selbst gehören. Grundner: „Wir sind in Gesprächen mit Landwirten und anderen, um im Einheimischenmodell auch Normalverdienern eine Chance zu geben.“ Er sei froh über den Wohnungsbau, aber der passiere meist nur im gehobenen Segment, nehme trotz staatlicher Förderung aber auf Geringverdiener keine Rücksicht. Zudem werde geförderter Wohnbau auch von Nachbarn verhindert.

Wohnung für 10 Euro pro Quadratmeter

„Uns als Gemeinde bleibt wenig Spielraum, um zu fairen Preisen zu kaufen und zu verkaufen“, so Grundner. „Wir werden der Lage alleine nicht Herr. Auch die Bauträger müssten mitwirken.“ Der starke Zuzug hat noch eine weitere Auswirkung auf die Gemeinde und besonders auf ihre Finanzen: „Wir müssen immer mehr Betreuungsplätze für Kinder gewährleisten.“

Aktuell das teuerste Pflaster für Eigentumswohnungen im Landkreis ist der Markt Buchbach mit einem Quadratmeterpreis von 4100 und einer Steigerung um 13,2 Prozent zum Vorjahr. „Das war mir so gar nicht bewusst“, stellt Bürgermeister Thomas Einwang fest.

+++ Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf +++

„Laut Grundstückspreisspiegel liegt Buchbach bei 260 Euro pro Quadratmeter. Der Verkehrswert liegt mit 500 bis 1000 Euro aber wesentlich höher.“ Investoren würden Grundstücke kaufen und möglichst viel darauf bauen. Wenn dann genügend solvente Käufer oder Mieter aus dem Ballungsraum Münchens kämen, würden die Preise weiter steigen. Laut Homeday liegt Buchbach auch bei den Mieten an der Landkreisspitze, mit einer Steigerung um 11,1 Prozent und einer durchschnittlichen Kaltmiete von 9,80 Euro. Laut Bürgermeister wurde ein Neubau kürzlich sogar für einen Quadratmeterpreis von 10 Euro kalt vermietet. Im Vergleich dazu zahlt man in Mühldorf 9,50 Euro.

So haben sich die Immobilienpreise im Landkreis Mühldorf im Laufe eines Jahres verändert.

„Das Problem ist, dass unsere Einheimischen da nicht mehr mithalten können und wir nur kleine Stellschrauben haben“, so Einwang. „Wir können versuchen, Einheimischenmodelle anzubieten, aber nicht in den Preiskampf mit Investoren steigen.“ Künftig soll neues Bauland in Buchbach nur noch ausgewiesen werden, wenn die Hälfte davon für Einheimische zur Verfügung steht.

Kommentare