Logistikzentrum in Altmühldorf
13 Meter bleiben die Obergrenze - Stadt Mühldorf erlaubt neue Bebauung des Geländes am Kingdom Parc
Jetzt steht es fest: Aus der Diskothek wird ein Logistikzentrum. Obwohl sich der Stadtrat mehrheitlich für die Änderung des Bebauungsplans am Kingdom Parc ausgesprochen hat, bleibe Bedenken.
Mühldorf – Es grummelt zwar immer noch im Stadtrat, dem Bau einer Gewerbehalle auf dem Gelände des Kingdom Parcs steht aber wohl nichts mehr entgegen. Das Gremium hat jetzt der entsprechenden Änderung des Bebauungsplans zugestimmt.
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In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Diskussionen über die künftige Nutzung des Geländes, auf dem seit Ende der 1990er Jahre der markante Diskothekenbau des Kingdom Parcs steht und seit Jahren vor sich hin verfällt Eine neuerliche Nutzung als Großraumdiskothek ist so gut wie ausgeschlossen. Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner verwies deshalb auf eine Aussage der Regierung von Oberbayern, dass aus städteplanerischer Sicht die Nutzung des Geländes für einen Gewerbebetrieb sinnvoll sei.
Brachliegende Fläche endlich nutzen
„Was spricht dagegen, eine seit langem brachliegende Fläche wieder zu nutzen.“ Sie betonte: „Ziel ist es, eine Gewerbehalle dort zu bekommen.“ Weichselgartner betonte, dass es ein Verkehr- und ein Schallgutachten geben werde.
Angst vor zu viel Verkehr
Diskussionen entzündeten sich an der möglichen Höhe der, die dort entstehen soll. Im Vorfeld der Sitzung gab es Befürchtungen, dass dort ein ähnlich hoher Bau wie das Netto-Logistikzentrum entstehen solle. Das ist nach Angaben Weichselgartners 29 Meter hoch.
Laut den Plänen der Firma „Dreißigste Bauwo“, die das Gelände des Kingdom Parcs gekauft hat, soll die neue Halle nur 13 Meter hoch werden. Damit entspricht sie der Turmhöhe der jetzigen Diskothek.
Nicht alles über die alte B 12
Einige Stadträte äußerten die Sorge, dass der Verkehr vor allem auf der Münchner Straße stark zunehmen werde. „Es kann nicht sein, dass die Münchner Straße noch mehr belastet wird“, erklärte Rudi Salfer (CSU). Gottfried Kirmeier (SPD) forderte, den Verkehr ausschließlich auf die alte B 12 abzuleiten und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger auf der Innkanalbrücke zu schaffen.
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Bürgermeister Michael Hetzl (UM) wies darauf hin, dass der Schwerverkehr nicht über die Münchner Straße, sondern über die ehemalige B 12 und die Nordtangente fahren würden. „Wir wollen allen Verkehr außer dem Anliegerverkehr auf die ehemalige B 12 leiten“, versprach er. vor dem Stadtrat.
Wie viele Menschen werden dor arbeiten?
CSU-Fraktionssprecher Stefan Lasner (CSU) wies darauf hin, dass auch in einer solchen Logistik-Halle viele Menschen arbeiten könnten und sie viele Fahrzeuge anziehe. Er nannte ein Paketverteilzentrum mit vielen Mitarbeitern und zahlreichen Transportfahrzeugen als Beispiel. „Das heißt, wir brauchen für den Verkehr eine vernünftige Lösung.“
Stephan Schinko (Grüne) wundern die Sorgen der Nachbarn nicht. Im Antrag spreche der Investor von einem Logistikzentrum, einem Baukörper von über 50 Meter Länge. „Das läuft schon auf eine große Logistik-Gewerbe-Halle hin“, sagte er.
Gewerbesteuer soll in der Stadt bleiben
Schinko forderte, dass die Gewerbesteuer der Projektentwicklung in der Stadt Mühldorf bezahlt würden. Das müsse vertraglich festgelegt werden. Dabei geht es aber laut Schinko nicht um die spätere Gewerbesteuer aus dem laufenden Betrieb. Er will außerdem Informationen darüber, welche Mieter dort einziehen sollen. „Die Stadt solle bei einem solch außergewöhnlichen Grundstück versuchen, mehr Einfluss auf die Nutzung zu nehmen.“
Planung steht erst am Anfang
Bürgermeister Hetzl sagte, die Ängste in der Bevölkerung seien unbegründet: Es entstehe eine Halle, keine drei, es würden dort keine 300 Mitarbeiter arbeiten und der Verkehr nicht komplett auf die Münchner Straße geleitet.
Stadtbaumeisterin Weichselgartner wies darauf hin, dass das Verfahren erst am Anfang stehe und Einwände während des Verfahrens eingebracht und mit dem Investor besprochen würden.
Gegen acht Stadträte von SPD und Grünen brachte der Stadtrat die Änderung des Bebauungsplans auf den Weg. Damit beginnt ein Verfahren, in dessen Verlauf die Stadt festlegt, was an dieser Stelle gebaut werden darf.
Höhenvergleiche von Gebäuden im Stadtgebiet
- Kingdom Parc: 13 Meter
- Green Rock: 15,50 Meter
- Fliegl: 25 Meter
- Wasserturm: 28,50 Meter
- Ceralia: 28 Meter
- Netto: 29 Meter
- Naglschmiedturm: 29 Meter
- Frauenkirche: 38 Meter
- Naturkornmühle: 38 Meter
- Nikolauskirche: 64 Meter