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Asthmaprävention aus dem Kuhstall

Allergiespray mit Stallduft aus Garching: Aiwanger zu Besuch bei Alztaler Hofmolkerei

Das Bild zeigt (von rechts nach links): Hofbesitzer Franz Obereisenbuchner, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Franz Obereisenbuchner senior.
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Hubert Aiwanger hat die Alztaler Hofmolkerei von Franz Obereisenbuchner in Garching an der Alz besucht.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger besuchte die Alztaler Hofmolkerei in Garching. Hier erforscht Prof. Dr. Erika von Mutius vom Helmholtz Zentrum München den „Bauernhofeffekt“ und wie Kuhstallluft gegen Asthma vorbeugen könnten.

Garching an der Alz – Ein Duft aus dem Kuhstall als Asthmaprävention? Was zunächst ungewöhnlich klingt, könnte bald Realität werden. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich bei einem Besuch in der Alztaler Hofmolkerei in Garching an der Alz über ein innovatives Forschungsprojekt informiert, das genau dieses Ziel verfolgt. Die Leiterin des Instituts für Asthma- und Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München (HMGU), Prof. Dr. Erika von Mutius, erforscht den sogenannten Bauernhofeffekt und plant, daraus neue Medikamente zur Asthmaprävention zu entwickeln.

Der „Bauernhofeffekt“ und der Kuhstall als Forschungslabor

Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, haben ein geringeres Risiko, an Asthma und Allergien zu erkranken. Diese Erkenntnis steht im Zentrum der Forschung von Prof. Dr. Erika von Mutius und ihrem Team. Minister Aiwanger zeigte sich bei seinem Besuch überzeugt: „Prof. Dr. von Mutius zeigt hier in Garching, dass Kinder, die auf traditionellen Bauernhöfen aufwachsen, seltener und später Krankheiten wie Asthma bekommen. Vor allem Kuhmilch und der Aufenthalt im Kuhstall wirken positiv auf das Immunsystem.“

Die Alztaler Hofmolkerei in Garching dient dabei als praktisches Forschungslabor. Hier untersucht Prof. Dr. von Mutius gemeinsam mit ihrem Team, welche Stoffe aus dem Kuhstall – sei es in der Milch oder im Stallstaub – das Immunsystem stärken. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Mutius nun bereits mit dem Bauernhofeffekt. Schon in ihrer Zeit als Kinderärztin habe sie häufig festgestellt, dass Kinder, die im Umfeld von Bauernhöfen aufwachsen, seltener krank seien. Diese Erkenntnisse sollen jetzt genutzt werden, um neue Präventionsstrategien gegen Asthma zu entwickeln.

Minister Aiwanger hat die Alztaler Hofmolkerei von Franz Obereisenbuchner (2. v. l.) besucht und sich dort über ein Forschungsprojekt des Helmholtz Zentrums München informiert.

Eine Reise zu den Ursprüngen des Immunsystems

Doch warum sind Bauernhofkinder besser vor Asthma geschützt? Eine zentrale Rolle spielt dabei wohl das Darmmikrobiom, das sich in den ersten Lebensjahren entwickelt und das Immunsystem stärkt. „Wir stellen fest, dass ein vergleichsweise großer Teil der Schutzwirkung des Bauernhofs vor Asthma im Kindheitsalter auf die Reifung des Darmmikrobioms im ersten Lebensjahr zurückzuführen ist“, so Dr. Martin Depner, Biostatistiker am Helmholtz Zentrum München. Das deute darauf hin, dass Bauernhofkinder mit Umweltfaktoren in Berührung kommen, die mit ihrem Darmmikrobiom interagieren und einen Schutzeffekt herbeiführen.

Die Forschungsergebnisse aus Garching könnten nun langfristig dazu führen, dass neue Medikamente zur Asthmaprävention entwickelt werden. „Jetzt ist es wichtig, genau herauszufinden, welche Stoffe – in der Kuhmilch oder im Staub aus dem Kuhstall – das Immunsystem abhärten. Dann können wir diese Erkenntnisse in Form von Medikamenten in die Anwendung bringen“, so Aiwanger. Das Ziel sei nun, Kindern unabhängig von ihrem Lebensumfeld den Schutz zu bieten, den Bauernhofkinder von Natur aus haben.

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