Pläne für Salzachareal in Burghausen vorgestellt
Ein großer Tag für Burghausen: Pläne für Salzachareal wurden präsentiert
Lange galt das Areal am nördlichen Stadteingang als „Schandfleck“ und Ärgernis für die Burghauser. Was jetzt präsentiert wurde, lässt Freudentränen in die Auge treten: die neuen Pläne für das Salzachzentrum.
Burghausen – Es herrschte feierliche Stimmung am 18. Januar im Burghauser Bürgerhaus, denn im Rahmen der Stadtratssitzung wurden den Bürgern neue Pläne für das Salzachzentrum am Stadteingang präsentiert. Geladen waren auch die wichtigsten Player für das Vorhaben. Darunter der Präsident der TH Rosenheim Professor Heinrich Köster, der Vorstandsvorsitzende der „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ Rosenheim Wolfgang Altmüller, sowie der Geschäftsführer der VR ImmoInvest, Franz Hofmann – und die gebündelte Kompetenz der Firma Hinterschwepfinger aus Burghausen. Auch der langjährige Begleiter für Projekte am Salzachzentrum und Geschäftsführer der WiFöG Burghausen, Anton Steinberger, war mit von der Partie.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
„Das Salzachzentrum kennt jeder in Burghausen – und hat damit nicht die besten Assoziationen, was die letzten Jahre betrifft“, begann Bürgermeister Florian Schneider (SPD). In den 70er Jahren erbaut, war das Areal mit dem damaligen Krone Einkaufszentrum ein Anziehungspunkt für die Region. Nach mehreren Besitzerwechseln und dem gescheiterten Plan für eine Shopping-Mall kaufte 2021 schließlich die Stadt das Areal und gab gleichzeitig einen Teil der Fläche an die VR-ImmoInvest GmbH. Diese wird nun in einen großen zusammenhängenden Gebäudekomplex investieren, der vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Handel, Gewerbe, Wohnen und soziale Einrichtungen verspricht. Außerdem soll der Campus Burghausen ein Technikum erhalten.
Leitgedanke grüne Fassaden
„Ich habe mich richtig auf diesen Tag gefreut“, startete Franz Hofmann in die Präsentation der Pläne für das Gebäude der Bank. „Das Areal soll einen nachhaltigen Mehrwert für die Stadt Burghausen bringen,“ so Hofmann. „Der Leitgedanke waren grüne Fassaden, keine Außenparkflächen und eine durchgängige Erreichbarkeit der Gebäude durch eine Rolltreppe aus der Tiefgarage.“ Von einem Edeka und Müller sowie weiteren Möglichkeiten für den Einzelhandel im Erdgeschoß, über eine Kindertagesstätte im ersten Stock bis hin zum Studentischen Wohnen und einer Skybar im obersten Stock: Das Konzept gefiel.
„Entwickeln ein Quartier“
„Wir haben mit dem Kauf des Grundstücks die Basis geschaffen“, sagte Schneider. Jetzt handele es sich um das „mit Abstand wichtigste Projekt in der Neustadt. Die Stadt entwickle hier ein Quartier und habe für 20 Millionen Euro Areal für Tiefgarage und eine Kindertagesstätte erworben. Schneider hob hervor, dass eine Anbindung der Tiefgarage unter den Gebäuden an die Garage unter der Marktler Straße möglich sei. Auch eine Ausfahrt Richtung Norden könne geplant werden – dies müsse vom Stadtrat aber erst noch beschlossen werden. „Es geht um mehr, als um zwei Bauwerke. Es geht auch um die Mobilität der Stadt“, so Schneider.
Technikum für Wasserstoff Forschung
Anton Steinberger hob hervor, dass das Technikum für den Campus Burghausen von Anfang an ein großes Thema war. In dem geplanten Gebäude sollen nun auf 2500 m2 Forschungslaboren rund um das Thema Wasserstoff entstehen. Allein die Laborausstattung dürfte 8 bis 10 Millionen Euro kosten und soll vom Freistaat Bayern übernommen werden. Für den Bau des Technikums fallen insgesamt 35, 5 Millionen Euro an, davon zwei Millionen für die Wasserstoff Forschung und drei Millionen für die Labormöblierung. Man habe mit dem Kauf des Salzachareals völlig neue Perspektiven geschaffen – für räumliche und personelle Synergien. Nach Fertigstellung des Technikums handele es sich um einen wirklichen Campus.
Fertigstellung bereits Ende 2025 / Anfang 2026
Als nächstes sollen ab März die Gebäude hinter dem Edeka und ab Juni der Tiefgaragenbereich unter dem Edeka abgerissen werden. Ende 2023 soll dann mit dem Bau des Technikums und des Salzachzentrums gestartet werden. Die Fertigstellung soll Ende 2025 bis Mitte 2026 erfolgen. „Wir können stolz sein, dass wir an diesem Tag an diesem Punkt stehen“, so Bürgermeister Schneider. Norbert Stranzinger, Zweiter Bürgermeister der Stadt, sprach von einem Glücksfall: „Ich bin ganz schön froh, dass wir keine Shopping-Mall bekommen haben.“



