Aus dem Stadtrat Burghausen
Neustadt – Schwammstadt: So soll Burghausen künftig aussehen
In der Stadtratssitzung stellte Stadtplaner Manfred Winkler das Zukunftskonzept für die Burghauser Neustadt vor. Im November sollen die Bürger noch weitere Ideen liefern.
Burghausen – Ganz im Zeichen des Klimawandels will Burghausen erneut zum Vorreiter in der Region werden: Mit einer Umgestaltung der Neustadt soll das Stadtklima verbessert und das Thema „Versiegelung“ angepackt werden . Am 21. September konnte Stadtplaner Manfred Winkler nun einen aktuellen Zwischenstand bei der Stadtratssitzung liefern. Unzählige Aushänge, Pläne und ein Modell sollten den Entwurf der neuen „Schwammstadt“ vorstellen, der mit dem Büro Bauplan angefertigt wurde.
Mobility-Hub Bahnhof
Im Norden der Neustadt soll der Berliner Platz am Bahnhof neu gestaltet und als „Mobility-Hub“ eventuell auch mit einer Parkkgarage ausgestattet werden. Für den Radl-„Skylink“, eine Radl-Brücke, die den Wacker, das Hallenbad und das Stadium mit dem Bahnhof verbinden soll, findet noch eine Machbarkeitsstudie statt. Die Umsetzbarkeit liegt im Bereich des Möglichen. „Ich freue mich auf Diskussionen, wie sich Bürger und Stadtrat diesen Bereich vorstellen können“, so Winkler.
Klimaboulevard Marktler Straße
Weiter Richtung Süden soll die Marktler Straße zum „Klimaboulevard“ werden. Die Kreuzung zur Robert-Koch-Straße wird dabei als „Gelenk“ besonders bedacht. „Die Tiefgaragenzugänge sollen barrierefrei werden und sind in der Planung mitberücksichtigt“, so Winkler. „Natürlich wird noch Lastverkehr durchfahren müssen. Es gibt Querungshilfen aber weiterhin zwei Fahrspuren. Außerdem ist eine Aufwertung mit Flanierzone mit Multifunktionsstreifen geplant. Diese sollen ein großes Thema für den anstehenden Bürgerbeteiligungsprozess im November sein. In die Umgestaltung wurde auch das Prinzip der Schwammstadt eingebaut, welches die Stadt im Sommer um einige Grad runterkühlen werde, so Winkler.
Zuletzt: Die Robert-Koch-Straße
„Die Gestaltung der Robert-Koch-Straße wird eine der letzten Maßnahmen sein“, so Winkler. „Insgesamt muss man feststellen, dass die Attraktivität für die Geschäftsflächen in der Robert-Koch-Straße noch gestärkt werden kann.“ Bei dem Bürgerbeteiligungsprozess im November sollen an der Neugestaltung drei Gruppen von Bürgern mitreden können: Hausbesitzer, Gewerbetreibende und alle anderen. Laut Bürgermeister Schneider bekommt die Stadt Burghausen für die Durchführung der Maßnahme 60 Prozent der Kosten von der Städtebauförderung
„Das sollten wir uns nicht entgehen lassen, so Schneider. Er schätzt die Kosten für die Maßnahme auf 25 bis 30 Millionen Euro. „In etwa zehn Millionen für die Stadt. Das ist durchaus finanzierbar. Man muss nur überlegen, wann man alles anpackt“, sagte Schneider. Es handele sich aber um eine Weichenstellung für die Zukunft. Das Modell stellt Burghausen in zehn Jahren dar. „Eine Stadt, die sich auf den Klimawandel vorbereitet“, so Schneider.
Die Burghauser Neustadt soll Schwammstadt werden




Dass der Platz vor dem Bürgerhaus und der Bereich bis zum Ludwigsberg nicht in die Umgestaltung miteinbezogen wurden, bemängelten gleich mehrere Stadträte. „Die Sanierung des Bürgerplatzes ist dringend nötig“, so Christa Seemann von der SPD: Man solle auch bedenken, dass diese jedes Mal sehr viel Geld koste. Die Stadt will nun abklären, ob der Urheberrechtsschutz des Architekten eine Umgestaltung noch immer verhindert.

