Musik in jedem Winkel
„Music for Peace“ in Burghausen: 230 Straßenmusiker aus der Region sammeln für Kriegsgebiete
Die Burghauser Altstadt und die weltlängste Burg werden zur Bühne für Straßenmusiker. 230 Musikschaffende, einige davon auch aus dem Landkreis Mühldorf, sammeln bei der zweiten Auflage von „Music for Peace“ auf diese Weise am Sonntag, 30. April, Geld für humanitäre Hilfe in Syrien, Jemen und in der Ukraine.
Mühldorf/Burghausen - „Straßenmusik wollte ich immer schon machen. Und wenn dann auch noch ein guter Zweck dahintersteckt, dann macht das natürlich umso mehr Laune!“ Thomas Hertl, Gitarrist und Leadsänger der Band „Suspicios Dry“ aus Mühldorf brauchte nicht lange darüber nachzudenken, ob er in Burghausen am Start ist. „Komplett ohne Strom, das ist auch für uns eine neue Erfahrung. Aber wir freuen uns drauf“, meint Hertl, der mit seiner Combo am Sonntag von 14 bis 16 Uhr in den Grüben Rockklassiker und auch aktuelle Titel, entsprechend auf unplugged getrimmt, zum Besten geben wird.
45 Musikgruppen haben sich angekündigt
„Suspicious Dry“ ist nur eine von insgesamt 45 Musikgruppen, die für einen guten Zweck in der Salzachstadt aufspielen werden. 230 Musikschaffende haben sich bereit erklärt ohne Gage aufzutreten, die Spendengelder fließen in Krisenregionen, etwa nach Syrien, in den Jemen oder in die Ukraine. Bekannteste Vertreter aus Mühldorf: Die Band „Frida“ mit Liedermacher und Songwriter Markus Frisch, der erst vor wenigen Wochen sein Release-Album „Bunte Federn“ im „Feinsinn“ in Mühldorf vorgestellt hat.
„Music for Peace” heißt das im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Benefiz-Straßenmusikfestival, das am kommenden Sonntag, 30. April, um 12 Uhr beginnen wird und bis 18 Uhr jede Menge Unterhaltung verspricht. 16 Plätze in der denkmalgeschützten Altstadt, den Grüben und auf der weltlängsten Burg werden damit zum malerischen Schauplatz der musikalischen Veranstaltung. Eine breite Palette an Musikgenres, darunter Volksmusik, Klassik und Rock’n’Roll, wird zu Gehör gebracht. Besucher können auf einem Spaziergang vor grandioser Kulisse Musik für den Frieden genießen und gleichzeitig für humanitäre Zwecke spenden.
Die beiden Initiatoren des Benefiz-Straßenmusikfestivals, Erik Bönisch und Max Roxton, die organisatorisch von der Burghauser Touristik unterstützt werden, sind schon im Vorfeld überwältigt von dem enormen Interesse an der diesjährigen Veranstaltung: 45 verschiedene Musikgruppen – Bands, aber auch Solokünstler, insgesamt 230 Musikschaffende – haben sich heuer für „Music for Peace“ angemeldet.
„Darunter befinden sich Kinder von erst sieben Jahren bis zu einer kompletten Tanzkapelle“, freut sich Bönisch, der nicht nur Kinder-Liederbücher herausgibt, sondern auch Lehrer am Ruperti-Gymnasium in Mühldorf ist, auf ein abwechslungsreiches Programm. Max Roxton kennt man als Rockmusiker. Er wohnte bis vor kurzem in Niedertaufkirchen, sorgte vor eineinhalb Jahren für Furore mit seinem viel beachteten neuen Album „The Voice Within“.
Zusammen mit ihnen sind sich die Veranstalter sicher, den Premieren-Erfolg des Benefiz-Straßenmusik-Festivals noch einmal toppen zu können. Im vergangenen Jahre waren es noch „nur“ 60 Musiker, die zusammengenommen knapp 20.000 Euro erspielt haben. Diesmal soll es natürlich mehr werden. Die Spendengelder sollen einfach nur „fließen“.
Vielleicht ließ sich von diesem zu erwartenden Geldfluss ja auch die Nachwuchsband des Ruperti-Gymansiums inspirieren. „The Flow“ heißt die Gruppe, in der Henry Hertl an der Cajon ab 16.30 Uhr vor der Hauptburg in die Fußstapfen seines musikalischen Vaters treten will. Denn der ist mit den „Suspicious Dry“ ja etwas früher dran und freut sich schon darauf, anschließend als stiller Beobachter dem Talent des Filius bei dessen ersten öffentlichen Auftritt zuzuhören.
Finanzielle Hilfe fließt in Kriegsgebiete
Alle „Music for Peace”-Einnahmen werden vollständig an die Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland hilft e. V.“, „Ärzte ohne Grenzen e. V.“ und „Deutsche Welthungerhilfe e. V.“ gespendet, die humanitäre Hilfe in den Kriegsgebieten Syrien, Jemen und Ukraine leisten. Bei Schlechtwetter ist als Ersatztermin der Sonntag, 2. Juli, festgelegt